- Beim Spillguard connect handelt es sich um ein Leckage-Warnsystem für Auffangwannen.
- Das Gerät erkennt durch den eingebauten Sensor eine Leckage jeder Art von Flüssigkeiten und schlägt Alarm.
- Durch die neu erteilte DIBt-Zulassung erfüllt das Gerät die betreiberseitigen Prüfpflichten und macht Sichtkontrollen überflüssig.
Dass flüssige Gefahrstoffe auslaufen, kann jederzeit passieren. Wer das Gebinde auf einer Auffangwanne lagert, hat erst einmal alles richtig gemacht: Sie verhindert zuverlässig, dass die gefährlichen Stoffe ins Erdreich gelangen. Häufig werden ausgelaufene Flüssigkeiten in der Auffangwanne aber nicht sofort entdeckt – zum Beispiel, wenn nicht ständig Personal anwesend ist. Eine nicht bereinigte Leckage kann jedoch schnell gefährlich werden. Bei besonders heiklen Stoffen, die etwa gefährliche Dämpfe absondern, ist schnelles Handeln gefragt. Außerdem muss die Funktionsfähigkeit der Auffangwanne – und damit auch das gesetzlich vorgeschriebene Auffangvolumen – zu jeder Zeit gegeben sein. Wenn sich bereits Flüssigkeit in der Wanne befindet, ist dies womöglich nicht mehr sichergestellt.
Um ihren wöchentlichen Betreiberpflichten nachzukommen, mussten Unternehmen bislang regelmäßig und mühsam alle Auffangwannen im Betrieb einer Sichtkontrolle unterziehen, ob sich darin Flüssigkeiten befinden. Eine Prozedur, die viel Zeit in Anspruch genommen hat: Ein Unternehmen mit beispielsweise 20 Auffangwannen hat bislang mehrere Stunden pro Woche dafür benötigt, um den vorgeschriebenen Kontrollgang zu absolvieren. Rechnet man diese Arbeitszeit auf ein ganzes Jahr hoch, so hat dieses Unternehmen mehr als sieben Arbeitstage mit der Sichtkontrolle der Auffangwannen verbracht.
Alarmierung per Piepton, Mail und SMS
Wertvolle Arbeitszeit, die nun mithilfe des von der Firma Denios entwickelten Spillguard connect sinnvoller eingesetzt werden kann. Bei dem Gerät handelt es sich um ein etwa handgroßes Gerät, das rund um die Uhr auslaufende Flüssigkeiten und Leckagen sofort meldet – auch wenn kein Mensch in der Nähe ist. Es mit Batterie und Mobilfunk ausgestattet und mit einem Knopfdruck autark ohne lokale Netzwerke und Stromversorgung funktionsfähig. Das Gerät detektiert jede Art von Flüssigkeiten.
Sollte es nun zu einer Leckage kommen, erkennt das Gerät durch den eingebauten Sensor diese Gefahrensituation und schlägt Alarm – per Blinken und Piepton macht das Gerät auf sich aufmerksam. Gleichzeitig wird per E-Mail oder SMS über den Vorfall informiert, sodass eine schnelle Reaktion erfolgen kann. Eine Statushistorie sorgt für die Nachvollziehbarkeit von Meldungen.
Dadurch werden effektiv Unfallrisiken, Folgekosten sowie rechtliche Konsequenzen minimiert. Das Reporting erfolgt ebenfalls einfach per Knopfdruck. Auch wenn kein Leckage-Ereignis eintritt, speichert das System einmal wöchentlich den Status und belegt so im Reporting die Erfüllung der betreiberseitigen Prüfpflichten. Möglich ist auch ein Bericht im PDF-Format als Unterstützung zum Nachweis der wöchentlichen Überwachung, zum Beispiel für ein Audit (StawaR/TRGS 510).
Bauaufsichtliche Zulassung erteilt
Möglich ist dies durch die erst kürzlich erworbenen DIBt-Zulassung. Dabei handelt es sich um eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ). Mit dieser können regelungsbedürftige Bauprodukte und konstruktive Lösungen deutschlandweit in Einklang mit den Bauordnungen ver- und angewendet werden. Für den Erwerb der DIBt-Zulassung wurde das IoT-Leckage-Warnsystem umfangreichen Prüfungen unterzogen. Im Fokus standen neben Hard- und Softwaretests aufwendige Prozessnachweise insbesondere für IoT-Tauglichkeit und Medienbeständigkeit (Dämpfe und Flüssigkeiten). Neben der Bauprodukte-Zulassung (abZ) verfügt das Gerät über eine Zulassung nach Atex-Richtlinie 2014/34/EU und Funkzulassung nach RED Richtlinie 2014/53/EU. Es besitzt zudem die Ex-Schutzklasse Ex II 1G Ex ia ma IIB T4 Ga und ist für Ex-Zone 0 zugelassen. Vor dem Einsatz des Gerätes in einer Ex-Zone ist vom Betreiber im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zu bewerten, ob und wo das Gerät eingesetzt werden darf.
Um das System gesetzeskonform zu betreiben, müssen außerdem bei Stahlwannen die Vorgaben der StawaR beachtet werden. Generell ist das Gerät gemäß der Herstellervorgaben in der Wanne zu positionieren.
Verbunden und gleich einsatzbereit
Danach ist eine einmalige Sicherstellung der Funkverbindung erforderlich. Die erstmalige Verbindungsprüfung erfolgt im Rahmen der Registrierung in der Web-Applikation. Eine wöchentliche Verbindungsprüfung sorgt für eine Fehlermeldung, wenn die Verbindung gestört ist.
Registrierung und initiale Konfiguration der Web-Applikation übernimmt das Serviceteam von Denios. Sobald der Kunden-Account in der Web-Applikation aktiviert wurde, können Betreiber ihre Geräte direkt einsehen und Benachrichtigungen individuell verwalten. Das Gerät ist dann gleich vollumfänglich nutzbar.
Die Anbindung der Leckage-Überwachung an ein Mobilfunknetz ermöglicht einen vom Firmennetzwerk unabhängigen Zugriff auf die Daten und Alarmmeldungen. Narrowband-IoT ist eine sichere und effiziente Mobilfunk-Netztechnologie für diese Anwendung. Dieser weltweite Industriestandard basiert auf LTE und nutzt die zugehörigen Sicherheitsmechanismen nach 3GPP. Da die Technologie speziell auf kleinere Datenmengen ausgerichtet ist, bietet sie eine besonders kosteneffiziente und zuverlässige Mobilfunk-Kommunikation.
Beständig gegen alle gängigen Medien
Das Leckage-Warnsystem Connect ist hersteller- und ortsunabhängig, sodass beliebige Auffangwannen und Lager damit ausgestattet werden können. Die Medienbeständigkeit ist für den Einsatz mit allen gängigen flüssigen Gefahrstoffen gegeben. Auf der Webseite des Herstellers ist eine Beständigkeitsliste abrufbar, die angibt, für welche Gefahrstoffe die Funktionalität des Geräts über den definierten Zeitraum von mindestens 24 Stunden nachgewiesen wurde. Für einen nicht aufgeführten Stoff lässt sich auf Wunsch ein Labortest durchführen, der die Eignung des Warnsystems überprüft. Einsetzbar ist das neuartige Leckage-Warnsystem nicht nur in Lagerräumen, sondern überall dort, wo Gefahrstoff-Leckagen detektiert werden sollen – also etwa auch in Pumpensümpfen, Prüfständen, Rohrleitungen, Laboren, in Werkhallen oder anderen möglicherweise schlecht zugänglichen Bereichen oder Ex-Schutzzonen.
Bereits nach ca. fünf eingesparten Arbeitsstunden haben sich die Anschaffungskosten amortisiert. Der Sicherheitsgewinn kommt noch hinzu. Mobilfunk und Cloud-Services sind für die Dauer von fünf Jahren bereits inbegriffen, denn bis zu fünf Jahre Laufzeit bietet die Batterie. Diese kann aufgrund der Atex-Schutzvorkehrung nicht ausgetauscht werden.