Löscharbeiten an der beschäftigten Sondermüllverbrennungsanlage des Entsorgungszentrums Bürrig im Chempark Leverkusen;

(Bild: Currenta)

Bei dem Unglück im Tanklager des Entsorgungszentrums Bürrig am 27.07.2021 war zunächst Lagertank 3 explodiert. Die Explosion und der anschließende Brand zerstörten sieben weitere Tanks und beschädigten die Sondermüllverbrennungsanlage selbst. Bei der Katastrophe starben sechs Menschen, 32 weitere Personen wurden verletzt, eine Person wird vermisst.

In den Tanks lagerten zur Entsorgung bestimmte Abfallprodukte aus der Chemieproduktion, Tank 3 enthielt 14 m3 schwefel- und phosphorhaltige Reststoffe, wie sie bei der Produktion von Pflanzenschutzmitteln entstehen. Die Reststoffe waren im Auftrag eines außerhalb des Chemparks ansässigen Kunden aus dem EU-Ausland zur Entsorgung in der dafür zugelassenen Anlage der Currenta bestimmt. Bei den Stoffen in den anderen Tankbehältern handelte es sich um lösemittelhaltige Produktionsrückstände, die unterschiedliche Konzentrationen von Halogenen, Alkohole und Schwefel enthielten.

Proben zeigen keine erhöhten Werte

Das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) hatte bei Analysen der Pflanzen- und Bodenproben nach dem Brand in Leverkusen keine bedenklichen Rückstände von Chemikalien gefunden und auch hinsichtlich Dioxin und dioxinähnlichen Stoffen Entwarnung gegeben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die einzelnen Bestandteile der Agrarchemikalien durch den unmittelbar nach der Explosion einsetzenden Brand fast vollständig zerstört oder durch die Thermik in größere Höhen getragen und dabei stark verdünnt wurden, teilt der Chempark-Betreiber mit. Auch das von Currenta parallel vorgenommene eigene Untersuchungsprogramm auf phosphor- und schwefelhaltige Chemikalien ist zum selben Ergebnis gekommen. Die Analysen wurden dem LANUV NRW ebenfalls zur Bewertung zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus bereitet der Betreiber derzeit die Veröffentlichung der eigenen umfassenden Luft-, Pflanzen- und Bodenproben vor, die seit dem Ereignis im direkten Umfeld der Anlage genommen wurden. Auch hier zeigten alle Proben keine erhöhten Werte. Bereits kurz nach der Explosion hatte sich gezeigt, dass der freigesetzte Ruß anders als zunächst befürchtet frei von Dioxin ist.

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