Die Joint-Venture-Partner Totalenergies, Equinor und Shell investieren rund 700 Mio. US-Dollar in die zweite Phase ihres Carbon-Capture-Projekts Northern Lights. Zudem konnten sie sich einen 15-jährigen Handelsvertrag für die CO₂-Speicherung sichern.

Die Northern Lights Anlage zum Abscheiden und Speichern von Kohlendioxid im norwegischen Øygarden außerhalb von Bergen. (Bild: Torstein Lund Eik / Equinor)

Das Carbon-Capture-and-Storage-Projekt (CCS) Northern Lights in Norwegen geht in die nächste Runde: Totalenergies, Equinor und Shell haben die endgültige Investitionsentscheidung für die zweite Phase des Projekts getroffen. Damit wollen die Partner die Transport- und Speicherkapazität ab 2028 von derzeit 1,5 auf mehr als 5 Mio. t/a CO₂ ausbauen.

Herzstück des Projekts ist ein Speicherreservoir in 2.600 m Tiefe unter dem Meeresboden vor Øygarden an der Westküste Norwegens. Die erste Einspeicherung von CO₂ aus der Pilotphase ist für den Sommer 2025 geplant. Dann soll das abgeschiedene CO₂ aus dem norwegischen Zementwerk von Heidelberg Materials per Schiff zur Anlage transportiert und dauerhaft eingelagert werden. Die erste Phase des Projekts zielte darauf ab, die Machbarkeit eines neuen Geschäftsmodells, neuer Lösungen und neuer Betriebsabläufe durch die Zusammenarbeit zwischen Behörden, Kunden und Projektpartnern zu demonstrieren.

Was passiert in Phase 2 von Northern Lights?

Der Ausbau in Phase zwei baut auf der bestehenden Onshore- und Offshore-Infrastruktur auf und umfasst zusätzliche Onshore-Lagertanks, einen neuen Anlegesteg und zusätzliche Injektionsbohrungen. Diese Entwicklungsphase soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2028 abgeschlossen und betriebsbereit sein.

Im Zuge der Erweiterung haben die Joint-Venture-Partner außerdem eine langfristige kommerzielle Vereinbarung mit dem schwedischen Fernwärmeversorger Stockholm Exergi geschlossen. Ab 2028 sollen jährlich 900.000 t biogener CO₂-Emissionen aus Schweden transportiert und gespeichert werden. Northern Lights hat damit bislang fünf industrielle Abnehmer unter Vertrag – neben dem schwedischen Fernwärmeversorger sind dies Heidelberg Materials und Celsio in Norwegen, Yara in den Niederlanden sowie Ørsted in Dänemark. Weitere Kooperationen sind laut Betreibern bereits in Planung.

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