Arbeiter in Schutzkleidung setzt Elektrolysezelle zusammen; erneuerbare Energien, Wasserstoff, grüner Wasserstoff Elektrolyse, Thyssenkrupp, Uhde, Nucera, Rothe Erde, Polysius, Decarbon Technologies

Hier wird gerade eine Elektrolysezelle zusammengebaut. (Bild: Thyssenkrupp)

Das neue Segment soll 15.000 Mitarbeitende umfassen und die Zentrale soll aufgrund geographischer Nähe zu den Geschäften in Dortmund angesiedelt werden. Thyssenkrupp strebt zudem weitere Standorte in Wachstumsregionen wie dem Nahen Osten an. Der Konzern plant, einen Aufsichtsrat und eine Betriebsrätearbeitsgemeinschaft für Decarbon Technologies.

Die vier Unternehmensbereiche werden mit Beginn des neuen Geschäftsjahres ab 1. Oktober 2023 in dem neuen Segment zusammengeführt. Durch die Neustrukturierung des Portfolios löst Thyssenkrupp die bisherigen Segmente Multi Tracks und Industrial Components auf. Die in Multi Tracks verbliebenen Geschäfte Automation Engineering und Springs & Stabilizers ordnet der Konzern dem Segment Automotive Technology zu. Auch Forged Technologies – bislang Industrial Components – gehört künftig aufgrund der gleichen Endkundenstruktur zu Automotive Technology. Der Konzern besteht in Zukunft aus den Segmenten Automotive Technology, Decarbon Technologies, Materials Services sowie den Einheiten Steel Europe und Marine Systems, für die er weiterhin eine Verselbständigung anstrebt.

Welche Geschäftsbereiche gehören zu Decarbon Technologies?

Das neue Segment umfasst alle Geschäftsbereiche, in denen Thyssenkrupp einen signifikanten Hebel zur Reduktion der CO2-Emissionen sieht und einen technologischen Beitrag zur Energiewende. Das umfasst:

  • Der Geschäftsbereich Rothe Erde stellt Großwälzlager aber auch Schwenktriebe und Ringe her, die in Solarenergie- und Windenergieanlagen zum Einsatz kommen. Das Geschäft hat 1.000 Multimegawatt Rotorlager installiert.
  • Der Geschäftsbereich Nucera führt Elektrolyseanlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff im Portfolio. Das Unternehmen hat mehr als 600 abgeschlossene Projekte im Chlor-Alkali-Geschäft. Auf dieser Expertise gründen die Entwicklung und der Ausbau der alkalischen Wasserelektrolyse, die grünen Wasserstoff in großem Stil erzeugt.
  • Uhde ist in den Bereichen Ammoniak-Cracking und Ammoniak tätig, ein wichtiger Grundstoff für die Chemie- und Düngemittelindustrie auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Uhde bietet darüber hinaus weitere Technologien für grüne Chemikalien an.
  • Neben der Stahl- und Chemieindustrie liegt in der Zementherstellung einer der größten Hebel für eine signifikante Reduzierung der weltweiten CO2-Emissionen. Mit verschiedenen Technologien, wozu auch die patentierten Oxyfuel-Anlagen gehören, trägt Polysius zum klimaneutralen Umbau der Zementindustrie bei. Das Marktpotenzial ist hoch, da Zementproduzenten unter großem Druck stehen, ihre CO2-Emissionen zu verringern. Polysius hat nach eigenen Angaben etwa 35 % der Zementanlagen weltweit erbaut.

Wasserstoff auf dem 9. Engineering Summit

9. Engineering Summit am 19. und 20. September 2023 in Darmstadt
9. Engineering Summit am 19. und 20. September 2023 in Darmstadt, organisiert von CHEMIE TECHNIK und VDMA (Bild: Hüthig)

Der Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft ist auch ein zentrales Thema auf dem 9. Engineering Summit, organisiert von CHEMIE TECHNIK und VDMA. Beiträge liefern unter anderem Dr. Ralph Kleinschmidt, Head of Technology & Innovation bei thyssenkrupp Uhde, Jürgen Nowicki, CEO von Linde Engineering, Nils Aldag von Sunfire und Dr. Oliver Weinmann, Präsident des DWV - Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband.

Diskutieren Sie in Darmstadt mit den führenden Köpfe des Anlagenbaus das Boom-Thema Wasserstoff und weitere aktuelle Themen der Branche.

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