Gasförderung in der Nordsee

In der südlichen Nordsee liegen mehr als 4.800 km Pipelines, die zukünftig für den Transport von CO2 genutzt werden könnten. (Bild: Wintershall Dea/Dominik Obertreis)

Erste Berechnungen in der mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg durchgeführten Studie zeichnen demnach ein positives Bild. Die bisherigen Ergebnisse legen nahe, dass bereits verlegte Offshore-Pipelines sicher und effizient zum Transport von flüssigem CO2 umgewidmet werden könnten. Im weiteren Verlauf der Studie soll die technische Machbarkeit geprüft werden und die Zertifizierung erfolgen.

Achtmal die jährlichen Emissionen der deutschen Industrie speichern

Auf dem Meeresboden der südlichen Nordsee liegen mehr als 4.800 km Pipelines, wovon 1.200 der Wintershall Noordzee, einem 50:50 Joint Venture von Wintershall Dea mit Gazprom, gehören. Teile dieses Netzwerks könnten für den CO2-Transport genutzt werden. Das Unternehmen verfügt ebenfalls über zahlreiche ausgeförderte Lagerstätten, die sich potenziell für die Speicherung von CO2 eignen.

Der niederländische Kontinentalsockel bietet hier großes Potenzial: Experten schätzen, dass dort rund 800 Mio. t CO2 gespeichert werden könnten. Das ist genug, um die gesamten jährlichen Emissionen der niederländischen Industrie dreißig Mal zu speichern, oder zum Vergleich: achtmal die deutschen Industrieemissionen, basierend auf Zahlen von 2018.

Wintershall Dea setzt auf CCS-Technologie

Die CO2-Abscheidung und anschließende Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) ist eine umstrittene Technologie, die aber in den Augen ihrer Befürworter eine wichtige Rolle beim Klimaschutz übernehmen könnte. Insbesondere Unternehmen mit derzeit weitgehend unvermeidbaren Prozessemissionen aus Branchen wie der Stahl-, Zement- oder chemischen Industrie könnten in Zukunft solche Lagerstätten nutzen. Auch das CO2, das bei der Produktion von blauem Wasserstoff aus Erdgas entsteht, kann auf diese Weise sicher gespeichert werden.

Wintershall Dea jedenfalls setzt voll auf die Zukunft dieser Technologie: „Wir investieren in CCS, denn wir sind überzeugt, dass es eine sichere und bezahlbare Technologie für die Dekarbonisierung ist. Wir haben das technologische Know-how und ausgeförderte Lagerstätten, die für CCS genutzt werden können, sowie das Pipelinenetz für den Transport“, erklärt Klaus Langemann, Senior Vice President Carbon Management und Hydrogen.

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