Januar/Februar 2015 2015

  • Das sichere Unterbrechen von Stromkreisen ist bereits seit Jahren Thema der Prozesstechnik. Nun richtet sich der Fokus auch immer stärker auf das sichere Einschalten.
  • Aus diesem Grund hat der Automatisierungshersteller nun ein Koppelrelais entwickelt, das die Anforderungen von SIL3 erfüllt.
  • In Kombination mit dem passenden Modulträger erhalten Betreiber eine sichere Plug&Play-Lösung für ihre prozesstechnische Anwendung.

Zuverlässige Funktionsweise
Der Automatisierungsherstell    er hat beim Entwickeln des Koppelrelais besonderes Augenmerk auf eine sorgfältige Auswahl der verbauten Relais gelegt. Denn anders als beim sicheren Ausschalten ist zu beachten, dass die Kontakte bei Fire&Gas-Anwendungen oftmals über mehrere Jahre im geöffneten Zustand verbleiben, bevor das System sie das erste Mal sicherheitsgerichtet ansteuert und sie schließen müssen. Folglich sind bei der Suche nach passenden Relais und der Annahme möglicher Fehler andere Aspekte zu betrachten wie im Fall des sicherheitsgerichteten Ausschaltens. Ein Kriterium ist in diesem Zusammenhang der Reibweg der Kontakte. Dieser erweist sich als vorteilhaft, um potenzielle Beläge von den Kontaktoberflächen zu entfernen und dadurch im Gefahrenfall eine leitende Verbindung zu ermöglichen. Um das Entstehen eines Belags bereits im Vorfeld zu minimieren, muss der Hersteller ausgasungsarme Materialien verwenden. Hier macht sich positiv bemerkbar, dass der Schließer des Relais die sichere Funktion ausübt, weil die Relaisspule bis zur Anforderung unbestromt bleibt. Dies bedingt eine deutlich geringere Eigenerwärmung des Relais sowie eine Energieersparnis. Als weiterer Faktor spielt die vollautomatische Fertigung der Relais eine wichtige Rolle: Dadurch, dass das Personal die Kontakte nicht manuell justiert, ist eine Verschmutzung des Relais-Innenraums durch Fremdpartikel nahezu ausgeschlossen. Da jedes Relais andere Eigenschaften benötigt, hat der Automatisierungshersteller beim sicheren Koppelrelais neben der Redundanz auf die Diversität durch den Einsatz von Produkten verschiedener Hersteller geachtet. Die Kombination aus Relais und anwendungsspezifischem Design zeigt sich als beste Voraussetzung für ein hohes Maß an Sicherheit und Verfügbarkeit.

Fehler-Rückmeldung
Eine Herausforderung für Planer und Projekteure ergibt sich aus der durchgehenden Diagnose. Denn in der Regel endete die Diagnose der Steuerung am genutzten Koppelmodul. Das reicht vielen Anwendern häufig – berechtigterweise – nicht aus. Deshalb ermöglicht das Line/Load-Monitoring des Koppelrelais eine nahtlose Diagnose von der Steuerung bis zum Aktor. Dabei überwacht das System ein- und ausgangsseitig sowohl Drahtbruch als auch Kurzschluss der Lastspannungs-Versorgung sowie die Diagnose-Versorgungsspannung. Tritt im Regelbetrieb ein Fehler auf, kann das Relais diesen über die bestehende Verdrahtung kanalgetreu an den entsprechenden digitalen Ausgang zurückmelden. Auf diese Weise entfallen ein zusätzlicher Installationsaufwand sowie weitere notwendige digitale Eingänge zum Rücklesen der Aktorik. Für die Inbetriebnahme der unterschiedlichen Anlagen respektive Anlagenteile müssen Betreiber gewöhnlich einen nicht unerheblichen Zeitbedarf einplanen. In diesem Zusammenhang nimmt das Beseitigen von Verdrahtungsfehlern einen großen Anteil ein. Daher hat der Anwender die Möglichkeit, das sichere Koppelrelais mit dem passenden Modulträger zu kombinieren. So lassen sich die Vorzüge einer Plug&Play-Lösung mit den technischen Eigenschaften der modularen Schaltgeräte-Technik zu einem einzigen Systemverkabelungs-Konzept verbinden. Die mechanisch entkoppelte Platine des Modulträgers hält zudem eine diodenentkoppelte Spannungseinspeisung bereit. Darüber hinaus ist ein Relais vorhanden, das einen potenzialfreien Kontakt zum Melden einer fehlerhaften Spannungsversorgung umfasst. Zur einfachen Loop-Berechnung, Projektierung und Anfertigung der Dokumentation liefert das Koppelrelais ferner alle relevanten Kennwerte und Zertifikate.

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Phoenix Contact Deutschland GmbH

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