"„Die Zukunft gestaltet sich weniger optimistisch als zu Beginn des vergangenen Jahres", erklärte VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann. "Die Chemienachfrage der deutschen und europäischen Industrie ist rückläufig."

"„Die Zukunft gestaltet sich weniger optimistisch als zu Beginn des vergangenen Jahres", erklärte VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann. "Die Chemienachfrage der deutschen und europäischen Industrie ist rückläufig." (Bild: VCI)

Durch einen Sondereffekt im Pharmabereich fiel der Rückgang besonders kräftig aus. Leicht steigende Chemikalienpreise konnten diese Entwicklung nicht ausgleichen. Der Umsatz in Deutschlands drittgrößter Industriebranche gab daher nach. Insbesondere das Auslandsgeschäft zeigte Bremsspuren. Die europäische Industrie senkte ihre Produktion und orderte weniger Chemikalien. Auch außerhalb Europas schwächte sich das Wirtschaftswachstum ab.

VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann sagt zur Lage der chemisch-pharmazeutischen Industrie: „Die Zukunft gestaltet sich weniger optimistisch als zu Beginn des vergangenen Jahres. Die Chemienachfrage der deutschen und europäischen Industrie ist rückläufig. Außerdem wirkt der Brexit bremsend auf die Konjunktur. Unter dem Strich erwartet die Branche daher ein insgesamt schwaches Chemiejahr.“

Produktion und Umsatz sinken, Preise steigen

Im vierten Quartal 2018 ist die Chemieproduktion um 10 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken. Sie war damit auch 6,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. Der starke Rückgang geht auf einen Sondereffekt im Pharmabereich zurück. Aber auch die reine Chemieproduktion sank im Vergleich zum Vorquartal um 3,2 Prozent. Der Branchenumsatz ging im vierten Quartal 2018 um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zurück und betrug 46,5 Milliarden Euro. Damit lagen die Erlöse der Branche 0,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Geschäft im Inland konnte zuletzt zulegen, aber das Auslandsgeschäft erlitt einen deutlichen Rückschlag. Die Preise für chemisch-pharmazeutische Produkte stiegen von Oktober bis Dezember 2018 weiter. Sie lagen 0,4 Prozent über den Vorquartalswerten und 2,7 Prozent über Vorjahr. Trotz der Konjunkturabschwächung haben die Chemie- und Pharmaunternehmen auch im vierten Quartal 2018 mehr Personal eingestellt. Die Branche beschäftigt derzeit 462.000 Mitarbeiter. Das sind 2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Für 2019 geht der VCI von einem Rückgang der Chemieproduktion um 3,5 Prozent aus. Obwohl die Erzeugerpreise im Jahresverlauf 1 Prozent steigen, sinkt der Branchenumsatz voraussichtlich 2,5 Prozent auf 198,5 Milliarden Euro.

Den vollständigen VCI-Quartalsbericht 4/2018 und aktualisierte Chemie-Kennzahlen für das Gesamtjahr 2018 finden Sie in der Mitteilung des Verbandes. (ak)

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