• Die Umsätze der deutschen Hersteller von Industriearmaturen sind nach Zahlen des VDMA 2018 wieder deutlich gewachsen.
  • Besonders gut liefen die Geschäfte in China, in den USA sowie in der Eurozone.
  • Sorgen machen den Unternehmen allerdings der im letzen Quartal 2018 deutlich rückläufige Auftragseingang in Teilsegmenten der Branche. Auch die wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten drücken auf die Aussichten für 2019. Erwartet wird dennoch ein leichtes Umsatzplus.

In der Gesamtrechnung aber zeigte sich insbesondere die Nachfrage aus dem Eurozone mit einem überdurchschnittlichen Plus von 10 % als sehr lebendig. Doch auch im Ausland jenseits des Euroraums, wie auch im Inland lieferte das Geschäft Zuwächse: 7 bzw. 6 %. Die Branche hat damit ihren fast kontinuierlichen Wachstumskurs beim Umsatz über die letzten Jahren auch 2018 fortgesetzt. Während die Zahl der Beschäftigten in den vergangenen Jahren stagnierte und 2017 sogar zurückging, waren 2018 nun wieder deutlich mehr Menschen bei den deutschen Herstellern von Industriearmaturen beschäfgt.

Alle Produktgruppen im Plus

Der Blick in die einzelnen Produktgruppen zeigt für 2018 dabei keine signifikanten Unterschiede: Die Hersteller von Regelarmaturen erreichten ein Umsatzplus von 5 %. Bei den Sicherheits- und Überwachungsarmaturen stieg der Umsatz um 7 %, bei Absperrarmaturen um 8 %. „Die starke Weltwirtschaft und mit ihr verbunden der relativ stabile Ölpreis haben unserer Branche gutgetan“, erklärte Wolfgang Burchard, Geschäftsführer des VDMA-Fachverband Armaturen. Die Kapazitätsauslastung der Hersteller lag dementsprechend zuletzt bei 95 %.

China bleibt größter Exportmarkt

Im Ausland erzielten die deutschen Industriearmaturenhersteller 2018 insgeamt ein Exportvolumen von 4,2 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 6,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Auslandsgeschäft der Branche profitierte neben der robusten Nachfrage aus China vor allem von der Wirtschaftsbelebung in den USA und der starken Nachfrage aus Europa, vor allem Frankreich. Diese drei Länder waren auch die drei größten Abnehmer für Industriearmaturen aus Deutschland. Die Ausfuhr nach China stieg dabei um 12,1 % gegenüber dem Vorjahr auf 507 Mio. Euro. Diese Steigerung liegt deutlich über dem historisch niedrigen Wirtschaftswachstum von „nur“ 6,6 % im Jahr 2018. Besondere Absatzchancen für Industriearmaturen boten sich vor allem durch den sprunghaften Nachfrageanstieg nach Erd- und Flüssiggas (LNG) im Reich der Mitte sowie durch die im Süden Chinas entstehenden petrochemischen Großprojekte.

Die Exporte in die USA erhöhten sich 2018 um 14,4 % auf 410 Mio. Euro – von einer Krise der deutsch-amerikanischen Handelsbeziehungen kann damit im Bereich Industriearmaturen keine Rede sein. Frankreich verharrte im vergangenen Jahr bei seiner Nachfrage auf Vorjahresniveau, behauptete mit einem Abnahmevolumen von rund 216 Mio. Euro – und dies vor dem Hintergrund, dass sich der französische Chemiesektor 2018 nicht mehr so dynamisch entwickelt hat, wie im Jahr zuvor. Keine Fortsetzung fand dagegen die positive Geschäftsentwicklung mit Russland: Der Verkauf deutscher Industriearmaturen sank um 1,5 % auf 123 Mio. Euro. Angesichts der zuletzt angespannteren wirtschaftlichen Situation mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von nur 1,7 % überraschte das kaum.

Prognose sieht kleines Umsatzwachstum

Auch in Deutschland und der Eurozone schwächt sich das Wirtschaftswachstum ab. Zudem drücken geopolitische und weltwirtschaftliche Unsicherheiten – US-Handelsstreit, Brexit, hohe Staatsverschuldung Italiens – auf das weltwirtschaftliche Klima. Dies spiegelte sich bereits im letzten Quartal 2018 in einem deutlich rückläufige Auftragseingang in Teilsegmenten der Branche wieder. „Jedenfalls scheint aber die Annahme gerechtfertigt, dass das Wachstum des Vorjahres im laufenden Jahr nicht erreicht wird. Eine kleine Umsatzsteigerung von 2 % sollte 2019 aber möglich sein“, meint VDMA-Experte Burchard. Positive Impulse erhoffen sich die Hersteller von den Bereichen Chemie, Öl und Gas.

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