Durch einen unternehmensbezogenen Verbandstarifvertrag sollen bei Wacker Siltronic in Burghausen mit Hilfe von Entgeltabsenkungen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Eine entsprechende Erklärung unterzeichneten der Vorstand, der Betriebsrat und die Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie in München. Die Vereinbarung wurde vor dem Hintergrund einer umfassenden Neustrukturierung des Geschäfts mit 200-mm-Siliciumwafern getroffen, die der Aufsichtsrat des Unternehmens beschlossen hat. Die erzielte Einigung bildet die Basis für einen unternehmensbezogenen Tarifvertrag für die rund 3000 Beschäftigten von Wacker Siltronic am Standort Burghausen, der in den nächsten Wochen abgeschlossen werden soll.


von WACKER SILTRONIC. Aufgrund der hohen Überkapazitäten und des extremen Preiskampfes im Segment der 200-mm-Wafer sowie der massiven Wechselkurseinflüsse durch die Stärke des Euro gegenüber dem US-Dollar hatte das Unternehmen bereits Anfang Oktober seine Absicht angekündigt, die Produktion dieser Wafer zu reduzieren und sie auf wenige Fertigungsstandorte mit hoher Spezialisierung, niedrigen Fertigungskosten und hohem Durchsatz zu konzentrieren. Hierzu hat der Aufsichtsrat beschlossen, den Fertigungsstandort Wasserburg zum 1. Juli 2004 aufzugeben und die entsprechenden Kapazitäten auf die bereits bestehenden Fertigungen für 200-mm-Wafer in Singapur, Hikari (Japan) und Portland (Oregon, USA) zu verlagern.


Durch die Schließung des Standorts Wasserburg entfallen rund 350 Arbeitsplätze. Am Standort Burghausen müssen, bedingt durch die verbesserte Auftragslage der vergangenen Wochen in den übrigen Geschäftsfeldern, während der nächsten zwei Jahre voraussichtlich 260 Arbeitsplätze abgebaut werden, statt wie bisher geplant 450. Dazu will Wacker die normale Fluktuation nutzen.


Unterstützt werden soll der beschlossene Personalabbau im 200-mm-Segment durch begleitende Maßnahmen wie beispielsweise Arbeitsplatzangebote in anderen Einheiten und an anderen Standorten. Mehr als 200 Arbeitsplätze, schwerpunktmäßig am Standort Freiberg (Sachsen), hat das Unternehmen hierzu bereits anzubieten.

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Unternehmen

Wacker Chemie AG

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