Februar 2013

  • Die Chemikalien-Zentralversorgung ermöglicht die vollautomatische Verteilung
  • von Chemikalien und bietet manuelle Abfüllanlagen.
  • Die Anlage überwacht den Füllstand in den Vorlage- und den Abfüllbehältern.
  • Der Betrieb der Versorgungsanlage ist in explosionsgefährdeten und anspruchsvollen Umgebungen möglich.
  • Die Inbetriebnahme lässt sich in den Betriebsablauf integrieren.

Der Anlagenbauer und der Anwender haben in enger Zusammenarbeit die Versorgungsanlage für die produktionsspezifischen Anforderungen im Produktionsbetrieb und die Optimierung der bestehenden Prozesse ausgelegt. Dabei erfüllt sie die aktuell geltenden Richtlinien hinsichtlich Sicherheit und Technik.

Die komplette Versorgungsanlage besteht aus drei Hauptkomponenten: der Chemikalien-Zentralversorgung mit großen Vorlagebehältern (400 bis 1.600 l) zur kontinuierlichen Bereitstellung von acht verschiedenen Chemikalien, der Maschinenversorgung mit sechs kleineren Vorlagebehältern (3 l) für die Versorgung der Produktionsanlagen im Labor sowie dem Abfall-Entsorgungssystem, das der Sammlung von flüssigen Chemikalienrückständen aus der Produktion und anschließender Förderung in Entsorgungsbehälter dient. Zusätzlich beliefert die Zentralversorgung zwei manuelle Abfüllstationen direkt mit dem spezifizierten Medium.

Sicherer Betrieb durch geschlossenes System

Die Chemikalien-Zentralversorgung und die Abfallbehälter zur Entsorgung befinden sich in einem klimatisierten Gefahrstoff-Container außerhalb des Betriebsgebäudes. Dieser kommt aufgrund der zum Teil leichtentzündlichen, gesundheitsschädlichen sowie umweltgefährdenden Chemikalien zum Einsatz, um einen sicheren Schutz von Personen und Umwelt zu ermöglichen. Die Chemikalien-Vorlagebehälter sind stationär installiert, der Füllstand eines jeden Behälters wird kontinuierlich überwacht. Die Versorgung mit den Chemikalien erfolgt mithilfe einer Membranpumpe, die auch zur Wiederbefüllung der Vorlagebehälter zum Einsatz kommt. Ist der minimale Füllstand in einem Behälter erreicht, erfolgt eine Meldung am Display und der Bediener kann die Behälter über wenige Tastendrücke aus einem entsprechenden Transportgebinde auffüllen. Das Freispülen der Anschlussleitungen erfolgt automatisch. Die Instrumentierung zur Steuerung der Versorgungsabläufe sowie die Versorgungsleitungen sind überwiegend in hochwertigem, elektropoliertem Edelstahl ausgeführt. Die Instrumentierung und Rohrleitungen zweier Stationen bestehen komplett aus Kunststoff, da die Chemikalien eine erhöhte Aggressivität gegenüber Edelstahl aufweisen. Eine Innenbeschichtung mit Halar sorgt für die Korrosionsbeständigkeit dieser Vorlagebehälter.

Um die Fördertemperatur der Chemikalien konstant zu halten, verlaufen die Rohrleitungen außerhalb des Gebäudes, in einem klimatisierten Versorgungsschacht. Die Rohrleitungen sind bis zum nächsten überwachten Raum (Verteilerbox oder Maschine) als Doppelrohr installiert, womit Leckagen umgehend durch permanente Drucküberwachung erkannt werden.

Die Maschinenversorgung ist in einem Kabinett im Labor aufgestellt und sicherheitstechnisch zum Laborraum abgeschottet, da die Eigenschaften der Chemikalien den Innenraum des Kabinetts als Ex-Zone 2 klassifizieren. Kleine Vorlagebehälter ermöglichen eine direkte Entnahme der benötigten Chemikalie durch die Produktionsanlage vor Ort, die Nachfüllung der Vorlagebehälter erfolgt vollautomatisch durch die Zentralversorgung.

Der bei der Produktion anfallende Chemikalienabfall wird in Sammelbehälter gefüllt und ab einem bestimmten Füllstand, ebenfalls automatisiert, in die Abfallbehälter im Gefahrstoff-Container befördert. Dies geschieht an technisch möglichen Positionen mittels Schwerkraft, bei Positionen, die ein Abfließen mittels Schwerkraft nicht ermöglichen, erfolgt der Abtransport mithilfe einer Pumpe.

Kontrollierte und beherrschbare Parameter

Durch den Einsatz der Zentralversorgungsanlage ergeben sich für den Betreiber Vorteile, die neben der Prozessautomatisierung auch die Prozessoptimierung betreffen. Die Betriebssoftware der Anlage ist eine hauseigene Entwicklung des Anlagenbauers, und dadurch besteht die Möglichkeit, dass der Hersteller die Software maßgeschneidert für kundenspezifische Anforderungen liefert. Für den Betreiber der Anlage ergeben sich neue Möglichkeiten, den Prozess zu beobachten und ihn zu optimieren, indem er ihn durch spezifische Parameteränderungen anpasst. Um wiederkehrende Aufgaben leichter zu erfüllen, stehen automatische Programme zur Verfügung – das führt zu erhöhter Sicherheit und Minderung des Zeitaufwandes des Bedienpersonals.

Die unterbrechungs- und blasenfreie Versorgung an den Abnahmestellen erhöht die Betriebszeiten der Produktionsanlagen und die Qualität des Produktes. Der Einsatz stets aktueller Technik für die Anlagenkomponenten ermöglicht einen langfristigen, komplikationsfreien Betrieb der Anlage.

Inbetriebnahme in den Betriebsablauf integriert

Die Zentralversorgungsanlagen des Herstellers lassen sich in verschiedenen industriellen Bereichen einsetzen, auch die Aufstellung und der Betrieb in explosionsgefährdeten oder anspruchsvollen Umgebungen ist möglich. Neben der Versorgung mit Chemikalien lässt sich auch die Versorgung mit Lösemitteln und Batterieelektrolyten realisieren. Die Versorgungsanlagen werden vom Hersteller beim Kunden angeliefert, installiert und auf Dichtheit und Funktionalität geprüft. Die Erstinbetriebnahme sowie eine Schulung zur Anlagenbedienung wird gemeinsam mit dem Kunden in den Betriebsablauf integriert, um eine zügige Integration der Anlage zu erreichen. Die Anlagen werden unter Berücksichtigung einer Risikoanalyse und nach Auswahl der einzuhaltenden harmonisierten Normen sowie weiteren technischen Spezifikationen konstruiert und gefertigt und erfüllen die Anforderungen der geltenden europäischen Richtlinien.?

Einen Link zu weiteren Reinstmedienversorgungssystemen des Herstellers finden Sie hier und die Atex-Leitlinien zur Anwendung der Richtlinie 94/9/EG der Europäischen Kommission finden Sie hier.

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