Dynamowerk am Siemens-Standort Berlin: Der Konzern will rund 600 Mio. Euro in die "Zukunft der Arbeit" im Stadtteil Siemensstadt investieren.

Dynamowerk am Siemens-Standort Berlin: Der Konzern will rund 600 Mio. Euro in die "Zukunft der Arbeit" im Stadtteil Siemensstadt investieren. (Bild: Siemens)

Das Projekt erstreckt sich über eine Fläche von 70 ha und hat zum Ziel, das großflächige Industrieareal in einen modernen und von vielfältiger Nutzung geprägten urbanen Stadtteil der Zukunft zu wandeln. Ein weiteres Ziel ist, im Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft ausgewählte Schlüsseltechnologien und Innovationsfelder zu stärken. Dafür sollen Forschungs-, Fach- und Gründungszentren, sowie außeruniversitäre und wissenschaftliche Einrichtungen und deren Partnerunternehmen angesiedelt werden. Berlin ist bis heute der weltweit größte Fertigungsstandort von Siemens: Der Konzern beschäftigt dort rund 11.400 Mitarbeiter. Neben der Produktion sind weitere Beschäftigungsfelder die Bereiche Engineering, Forschung und Entwicklung, Aus- und Weiterbildung, Customer Service und Vertrieb.

Das Projekt sei ein langfristiges und in die Zukunft gerichtetes Bekenntnis zum Standort Deutschland und solle für Mitarbeiter und Bürger sowie die Metropolregion ein Symbol für Innovationskraft und Wissenschaft werden, teilt der Konzern mit. Die Partner streben an, mit dem Zukunftspakt das Land Berlin als Standort für Zukunftsindustrien und Zukunftstechnologien zu stärken und die Siemensstadt in dieser Hinsicht zu einem Schwerpunktstandort zu machen. Das Projekt sieht vor, das heutige Siemens-Areal in Spandau bis zum Jahr 2030 zum Technologiepark und Inkubator im Herzen der Siemensstadt zu entwickeln. Die bestehende industrielle Architektur bietet ein attraktives Umfeld für neue Modelle des Arbeitens und eine ausgezeichnete Basis für künftige neue Produktionsanforderungen. Zukunftsweisende Büro-, Forschungs- und Produktionsflächen sollen genauso entstehen wie moderne Formen des Wohnens.

Industrie 4.0 im sozio-ökonomischen Umfeld

„Das Gründungskonzept der Siemensstadt 1897 bestand darin, Arbeiten, Forschung und Wohnen zu vereinen und damit eine intakte Symbiose für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen. Auch heute müssen wir die Zukunft der Arbeit neu denken“, sagte Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender von Siemens. „Megatrends, wie die industrielle Digitalisierung und die Urbanisierung werden fundamentale Veränderungen mit sich bringen. Arbeiten, Leben und Wohnen werden integrierter und mit der zunehmenden Vernetzung von Menschen und Dingen entstehen neue Ökosysteme.“ Dem „Vordenker in der Automatisierung und der industriellen Digitalisierung“ gehe es um die Gestaltung von Industrie 4.0 „auch im sozio-ökonomischen Umfeld“, so Kaeser weiter: „Dazu gehört ein vernetztes Ökosystem mit flexiblen Arbeitsbedingungen, gesellschaftlicher Integration und bezahlbarem Wohnraum.“

Im Einzelnen sollen in Siemensstadt Anwendungsfelder wie dezentrale Energiesysteme und Energiemanagement, Elektromobilität, Industrie 4.0, Machine Learning, vernetzte Assets, Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz, Data Analytics, Blockchain sowie Additive Manufacturing angesiedelt werden. Das Konzept sieht Investitionen in service- und fertigungsbezogene Kernkompetenzen vor. Damit sind auch neue Stellenprofile verbunden. In Abstimmung mit dem Berliner Senat wird Siemens einen städtebaulichen Wettbewerb durchführen, der Grundlage für die weitere Entwicklung des Projekts sein wird.

Im Rahmen der Vereinbarung der Siemensstadt wurde eine zweite Absichtserklärung für einen Industrie- und Wissenschaftscampus mit der Stadt Berlin, der TU Berlin, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) unterzeichnet. Die Absichtserklärung stellt die Weichen für eine erste konkrete Maßnahme, die sowohl dedizierte Kerntechnologien, als auch spezifische Anwendungsfelder im Bereich der konventionellen Kraftwerkstechnik adressiert.

Auf seiner Website gibt der Konzern weitere Informationen über die Geschichte der Siemensstadt und das aktuelle Projekt.

 

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