- Insgesamt hat sich die Dynamik bei der Preisentwicklung für Chemieanlagen im dritten Quartal 2017 abgeschwächt.
- Rohrleitungen haben sich im vergangenen Jahr deutlich verteuert: Der Preis kletterte seit dem vierten Quartal 2016 um fast 6,5 Indexpunkte.
- Die Preise für Prozessleittechnik legten nach einem Rückgang um mehr als 1 % in 2016 nun in den ersten drei Quartalen wieder um knapp 1 % zu.
Insgesamt scheint sich die Dynamik bei der Preisentwicklung für Chemieanlagen im dritten Quartal 2017 abgeschwächt zu haben. Grund dafür ist im Wesentlichen der Rückgang bzw. die Stagnation der Preise für Ingenieurleistungen seit Jahresanfang – Ingenieurleistungen bilden mit einem Anteil von 27,1 % den größten Anteil im neuen Chemieanlagenpreisindex PCD. Dazu kommen vergleichsweise moderate Preissteigerungen bei Maschinen und Apparaten, dem mit 21,2 % zweitgrößten Gewerk im Gesamtindex. Vergleichsweise stark sind dagegen die Preise für Bautechnik gestiegen, diese haben über die ersten drei Quartale des Jahres 2017 um 1,5 Indexpunkte zugelegt. Allerdings schlägt die Bautechnik im Gesamtindex lediglich mit 10,9 % zu Buche.
Prozessleittechnik legt zu
Interessant ist auch die Entwicklung der Preise für Prozessleittechnik – diese legten nach einem Rückgang um mehr als 1 % in 2016 nun in den ersten drei Quartalen wieder um knapp 1 % zu. Die Preise bilden damit offenbar die positive Gesamtentwicklung im Segment Prozessautomatisierung nach, die zuletzt auch vom Herstellerverband ZVEI kommuniziert wurde. In seiner jüngsten Prognose geht der Verband auch für das kommende Jahr von einer stabil hohen Nachfrage für Produkte zur Mess- und Automatisierungstechnik aus, was den Preisen auch im kommenden Jahr weiteren Auftrieb verleihen dürfte.
Während sich Komponenten der elektrischen Energieversorgung seit zwei Jahren vergleichsweise preisstabil zeigen, haben sich Rohrleitungen im vergangenen Jahr deutlich verteuert: Der Preis kletterte seit dem vierten Quartal 2016 um fast 6,5 Indexpunkte. Da Rohrleitungen lediglich mit 7,8 % im Gesamtindex vertreten sind, bleibt der Einfluss auf die Preise für Chemieanlagen moderat. Die Preisentwicklung bei Montageleistungen (Anteil am Gesamtindex 15,0 %) sowie Dämmung und Beschichtung (5,4 %) folgten zuletzt ziemlich genau der Gesamtentwicklung.
PCD dynamischer als CT-Preisindex
Der Vergleich zwischen neuem PCD und bisherigem CT-Preisindex zeigt seit Mitte 2016 eine auseinanderdriftende Entwicklung: Getrieben durch die Dynamik bei den Ingenieurleistungen, die seit einigen Jahren aufgrund einer Umstellung im Statistik-Werk nicht mehr im CT-Preisindex enthalten sind, hat sich der PCD von dem Trend des CT-Preisindex gelöst.
Der neue Processnet Chemieanlagen-Preisindex Deutschland (PCD) wird in Zukunft den bisherigen CT-Preisindex für Chemieanlagen ersetzen. Die Redaktion wird den PCD künftig für ihre Leser und Abonnenten recherchieren und errechnen und weiterhin im vierteljährlichen Rhytmus aktualisieren. Die detaillierten Daten werden Abonnenten der CHEMIE TECHNIK sowie Abonnenten des Preisindex zur Verfügung gestellt. Anfragen nimmt susanne.berger@huethig.de entgegen.