Schwerwellpappenverpackungen

(Bild: Mondi)

  • Schwerlastverpackungen aus Wellpappe sind mit bis zu 80 Prozent weniger Gewicht eine Alternative zu anderen Ladungsträgern.
  • Gefaltet zeichnen sie sich durch einen geringen Platzbedarf aus.
  • Für die Chemie können auch Container für Granulate und Pulver aus Schwerlastwellpappe genutzt werden.

Von der Automobilbranche über die chemische Industrie bis hin zu Herstellern von Haushaltsgeräten, Heimwerkerbedarf und Sportartikeln – so gut wie alle produzierenden Gewerbe müssen ihre Produkte verpacken, um sie sicher und effizient von A nach B transportieren zu können. Was zunächst nach einer Nebensächlichkeit klingt, wird schnell zu einem essenziellen Schwerpunktthema. Insbesondere wenn Einfuhrbestimmungen oder Anforderungen aus Produktion und Logistik oder von Distributionspartnern die Komplexität steigern. In der Regel geht es dabei um den Transport, die Lagerung, die Sicherheit oder ganz einfach die Handhabung von Verpackungen direkt vor Ort. Gleichzeitig achten Unternehmen auf den eigenen CO2-Fußabdruck und die Nachhaltigkeit. Vor allem Letzteres stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen.

Schwerwellpappenverpackung
Diese Verpackungslösungen eignen sich für schwere Lasten und können von einer einzelnen Person einfach aufgestellt werden.
(Bild: Mondi)

Schwerlastverpackungen aus Wellpappe sind mit bis zu 80 Prozent weniger Gewicht und hohen Belastungsgrenzen eine leistungsstarke und sichere Alternative zu Ladungsträgern aus Holz oder Metall. Schon bei der Entwicklung werden die Verpackungslösungen in Testlaboren, Klimakammern, durch Falltests und sogar durch umfassende Transport-Simulationen auf alle zu erwartenden Bedingungen getestet. So können die meisten Wellpappenlösungen im Vergleich zu steiferen Verpackungsmaterialien Stöße und Erschütterungen während des Transports besser abfedern. Und auch widrigen Bedingungen wie Hitze oder Feuchtigkeit hält Schwerwellpappe stand. Vor allem beim Seetransport ist Ladung hoher Luftfeuchtigkeit und Kondenswasser ausgesetzt – und das meist über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Daher werden bei Mondi alle Schwerwellpappesorten nassfest verleimt und mit hochwertigen Papieren hergestellt, was die Haltbarkeit über lange Zeiträume und über mehrere Klimazonen hinweg sicherstellt.

„Viele unserer Kunden sind beeindruckt, wenn sie hören, dass eine Schwergutverpackung aus Wellpappe der Belastung einer Tonne und mehr standhält oder das Wellpappenkartons selbst in heißen und feuchten Klimazonen einen sicheren Transport von schweren Gegenständen ermöglichen. Und natürlich hilft die Umstellung auf ein leichtgewichtiges, papierbasiertes, recycelbares Material dabei, eigene Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Mondi bietet hier auch FSC-zertifizierte Verpackungen.“, erklärt Gerald Dörzbach, Vertriebsleiter von Mondi Wellpappe.

3-D-Scanner
Ein 3-D-Scanner hilft in der Verpackungsentwicklung dabei, angepasste Lösungen zu entwickeln.
(Bild: Mondi)

Weiterhin fallen bei Schwerwellpappenverpackungen etwaige Einfuhrbeschränkungen weg, die zum Beispiel bei Behältern aus Holz Probleme verursachen können. Und im Gegensatz zu Metall- oder Holzkisten ist Wellpappe eine recyclingfähige Einweglösung – das heißt Schwerwellpappenverpackungen müssen nicht den ganzen Weg leer zurücktransportiert werden. Sie lassen sich direkt am Ort der Verwendung kompakt zusammenlegen und recyceln. Da Wellpappe das meist recycelte Verpackungsmaterial ist, besteht europaweit eine gut ausgereifte Recycling-Infrastruktur. In Kombination mit einem Design, das eine erhöhte Fracht- und Lagerraumausnutzung ermöglicht, schlägt man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.

So wurde zusammen mit dem Automobilhersteller Volvo Cars eine Verpackungslösung für Bremskraftverstärker entwickelt, mit der bei gleichem Packvolumen 18 statt bisher zwölf Einheiten verpackt werden können. Bei nahezu gleichem Materialeinsatz konnte die Packdichte um 50 Prozent erhöht werden. Bezogen auf die Gesamtzahl der Teile beträgt die Einsparung an Rohmaterial, Fracht und Lagervolumen etwa 33 Prozent.

Zeit ist Geld – auch bei Verpackungen

Mit Blick auf die Arbeit und Handhabung vor Ort ergeben sich ebenfalls zahlreiche Vorzüge: Da Schwerwellpappenverpackungen gefaltet werden können, nehmen sie schon bei der Anlieferung weniger Platz ein als ihre Pendants aus Metall oder Holz, die meist nur in ihrem vollen Volumen transportiert und gelagert werden können. Aber auch die Zeitersparnis bei der Aufstellung ist von Bedeutung. Fachkräfte möchte man nicht länger als nötig mit dem Aufstellen von Verpackungen beschäftigen – vom Verletzungsrisiko durch Metall- oder Holzspäne und der körperlichen Belastung ganz zu schweigen.

Mit einem Hersteller von Elektromotoren und Ventilatoren hat Mondi zum Beispiel eine zweiteilige Stapel­eckenlösung für die Verpackung von Axialventilatoren entwickelt, die 48 Prozent weniger Zeit für das Aufstellen benötigt als die vorherige Lösung. Pro 1.000 verpackte Ventilatoren konnte auf diese Weise eine Zeitersparnis von 17 Stunden realisiert werden. Um die Effizienz der Handhabung und den Materialverbrauch weiter zu verbessern, wurden die neuen Stapelecken außerdem aus einem einzigen Stück Karton hergestellt. Dadurch konnte der Anwender den Materialverbrauch zusätzlich um 30 Prozent senken.

Wenige Arbeitstage: von der Anfrage bis zur individuellen Verpackung

Viele Produkte sind einzigartig in ihrer Form, Größe und Handhabung. Um eine maßgeschneiderte Verpackungslösung zu entwickeln, dauert es in der Regel aber nicht länger als zehn bis vierzehn Arbeitstage. Sobald alle Anforderungen geklärt wurden, wie zum Beispiel Größenabmessungen, Belastungsanforderungen oder Vorgaben aus Produktion und Distribution des Kunden, entwirft das Entwicklungsteam eine 3-D-Simulation der Verpackung und stellt alle nötigen Daten zur Verfügung. Auf dieser Basis können dann weitere Anpassungen vorgenommen und mit einem Schneidplotter erste größengetreue Muster gebaut werden. Am Ende stehen schließlich digitale Zeichnungen, anhand derer man ein Angebot erstellen kann.

Auf diese Weise werden Verpackungen, die vormals zum Beispiel zu groß, zu teuer, zu umständlich oder zu aufwendig waren, durch angepasste Lösungen ersetzt. „Wichtig ist, dass nicht nur der reine Preis der Verpackung gesehen wird. Individuelle Verpackungslösungen sind unter Umständen erst einmal teurer, langfristig spart man aber in vielen Bereichen. Denn die Kostenfaktoren für Verpackungen reichen von der Lagerhaltung über den Transport bis hin zu Ausfällen durch Schäden bei unsachgemäßer Verpackung. Erst wenn man die gesamte Wertschöpfungskette des Produktes in den Blick nimmt, bekommt man eine Idee vom reellen Verpackungspreis“, erklärt Jürgen Schmidt, Head of Product Development bei Mondi Wellpappe.

Alternative zum Kunststoff-IBC

Aber es müssen nicht immer individualisierte Lösungen sein, die eine gewisse Entwicklungsphase benötigten. Die Verpackungslösungen Easy-pak und Pak-(k)it zum Beispiel können direkt geliefert werden und eignen sich ebenfalls für Schwergüter als Großladungsträger. Sie lassen sich schnell von einer einzelnen Person aufstellen, sind platzsparend in der Anlieferung und bieten ein umfassendes Größenspektrum für alle möglichen Produkte. Insbesondere vorkonfektionierte Kit-Lösungen unterstützen eine perfekte Intralogistik.

Speziell für die Chemiebranche eignen sich die Octabin-Lösung Kem-Pak oder die Tanker Box. Bei ersterem handelt es sich um einen Chemie-Container für Granulate, Pulver oder ähnliche Substanzen. Die Box fasst problemlos bis zu 1.000 Kilogramm Füllgewicht. Durch die angepasste Achteck-Form kommt es außerdem nicht zu „Ausbauchungen“ bei der Befüllung. Die Tanker Box hingegen ist ein Wellpappenkarton, der IBC-Behälter aus formstabilen Kunststoffen ersetzen und dank der Lebensmittelechtheit des integrierten PE-Sacks ebenfalls mit Fruchtsäften oder Speiseölen befüllt werden kann.

Fazit: Schwerwellpappenverpackungen eignen sich für alle Unternehmen. Die Möglichkeit, eine papierbasierte Alternative zu herkömmlichen Kisten und Behältern in Betracht zu ziehen, steht also für fast alle denkbaren Anwendungen offen.

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