
(Bild: Sulzer)
- Im Gegensatz zu konventionellen Kartuschen für Kleb- und Dichtstoffe verbleibt bei einem neuen komprimierbaren System nur sehr wenig Plastikabfall zur Entsorgung.
- Neben der Abfallvermeidung beim Anwender hilft die Komprimierbarkeit Herstellern auch dabei, Transport- und Lagerkosten zu sparen.
- Die Kartuschen sind wiederverwendbar und lassen sich an verschiedene Anwendungen anpassen.
Im Gegensatz zu konventionellen Kartuschen verbleibt bei einer leeren Ecopacc-Kartusche von Sulzer nur sehr wenig Plastikabfall zur Entsorgung. Die Kartusche ist komprimierbar und besteht aus mehrschichtigen Folien, die sich für verschiedene Kleb- und Dichtstoffe eignen. Für die Komprimierbarkeit ersetzen flexible Folienschläuche die beiden starren Kartuschenkörper herkömmlicher Zweikomponenten-Produkte. Diese Schläuche werden in eine wiederverwendbare Stützhülse eingesetzt. In die Stützhülse integrierte Kolben machen die Kartuschen kompatibel mit vorhandenen Zweikomponenten-Austragsgeräten. Die starre Stützkonstruktion sorgt dafür, dass das System den Austragskräften standhält. „Während des Austragens werden die Folienschläuche zusammengefaltet. Anschließend kann die entleerte, komprimierte Kartusche entnommen und entsorgt werden“, erklärt Claudius Reinhold, Leiter Product Development Adhesives bei Sulzer Mixpac.
Anwender sparen Abfall, Hersteller die Kosten
Die Nutzer der Kartuschen können damit die Menge ihres Kunststoff-Verpackungsabfalls gegenüber herkömmlichen starren Produkten um bis zu 82 % reduzieren. Dies gilt insbesondere in Unternehmen, die wöchentlich Hunderte Liter Klebstoff verarbeiten. Auch die Entsorgungskosten lassen sich senken, da sich die Gebühren häufig nach Volumen oder Gewicht berechnen. Zur Abfallvermeidung trägt außerdem bei, dass die Kartuschen wiederverschließbar sind. So verhindert der Verschluss der Austrittsdüsen eine Verunreinigung oder ein Aushärten des Klebstoffs, wenn das System nach Gebrauch noch nicht ganz leer ist.
Neben den Anwendern profitieren auch Klebstoffhersteller von den komprimierbaren Kartuschen. Durch den geringen Platzbedarf bei Transport und Lagerung verursacht die Verpackung geringere Fracht-, Transport- und Lagerkosten. Weniger Transportvolumen und Gewicht bedeuten wiederum geringere CO2-Emissionen. Am größten ist die Ersparnis für den Klebstoffhersteller, wenn die Kartusche von vorn befüllt wird, da sich die leeren Kartuschen dann im komprimierten Zustand versenden, verteilten und lagern lassen. Erst beim Befüllen bekommt die Folienkartusche ihre zylindrische Form und ist selbst dann noch leichter und kleiner als herkömmliche Kartuschen. Für die Befüllung von hinten kommt die Kartusche als leerer Folienschlauch zum Einsatz, der rückseitig nicht versiegelt ist.
Individuelle und dichte Kartuschen
Kostenersparnis und Umweltverträglichkeit sollten die Leistung und Funktionalität der Kartuschen nicht beeinträchtigen. Um Undichtigkeiten auszuschließen wurde eine Umspritztechnologie entwickelt, die für eine sichere und dichte Verbindung zwischen dem vorderen Kartuschenauslass und der mehrschichtigen Folie sorgt. Der Mischer sorgt zudem für ein gutes Mischergebnis sowie einen präzisen Austrag.
Durch die Verwendung von Folien anstelle fester Zylinder lassen sich die Kartuschen problemlos an spezifische Anwendungen anpassen. Mit längeren oder kürzeren Folienschläuchen ist beispielsweise ein breites Spektrum an Füllvolumina möglich, während sich die Kartuschen mithilfe verschiedener Folienmaterialien und einer variablen Schichtenzahl auch für anspruchsvollere Klebstoffkomponenten auslegen lassen. Je nach Anforderung sind bis zu sieben Folienschichten möglich. Mit der Anzahl der Folienschichten und der Wahl des Folienmaterials lässt sich die Permeabilität verändern und beeinflussen, wie viel Sauerstoff oder Wasserdampf in die Kartuschenfüllung eindringt. Dies bietet Herstellern die Möglichkeit, die Haltbarkeit ihrer Produkte zu verlängern und zu optimieren.
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