Bereits im Vorfeld der Achema hatten Haver & Boecker (H&B) und Windmöller & Hölscher (W&H) ihre Zusammenarbeit angekündigt. Geschäftsführer von Aventus ist Kai Lammers. Er war zuvor 16 Jahre bei W&H tätig, zuletzt als Leiter Service Vertrieb.
Megatrends betreffen Abfüllen und Palettieren
„Die Motivation für die Gründung dieses Joint Ventures ist, dass wir denken, die Welt wird sich in den kommenden 25 Jahren schneller weiterentwickeln als in den vergangenen 25 Jahren, vielleicht auch den vergangenen 100 Jahren“, erklärte Florian Festge, geschäftsführender Gesellschafter bei H&B. „Die großen Megatrends, wie Globalisierung und Digitalisierung, betreffen den Markt des Abfüllens und Palettierens.“ Bevölkerungswachstum und Urbanisierung erfordern zunehmende Flexibilität auf engem Raum. Dies erfordere ein höheres Maß an Digitalisierung und Automatisierung. Für diese Herausforderung wollen die beiden Unternehmen ihre Kräfte bündeln. „Westfalen passen zusammen“, kommentierte Festge mit Blick auf die Firmensitze im Münsterland. Der Name Aventus ist eine Kombination der lateinischen Worte „Avena“ für Hafer und „Ventus“ für Wind, ein Hinweis auf die beiden Stammunternehmen.
Die bisherige Haver-&-Boecker-Tochter Newtec, spezialisiert auf Palettierer, ist im Zuge dessen nun eine hundertprozentige Tochter von Aventus. Zum Portfolio von Aventus gehören Fülltechnik für Offensack, FFS-Sack und Big-Bag sowie Palettierer und Ladungssicherung. „Durch den Zugriff auf das Angebot sowohl von Haver & Boecker als auch von Windmöller & Hölscher bildet Aventus die gesamte Wertschöpfungskette ab. Wir können mit dem breiten Angebot sehr spezifisch die Anforderungen des Kunden abbilden: Von Standard- bis zu Spezialanwendungen, von kleineren Leistungen bis zur High- Speed-Anlage. Dabei hat der Kunde einen Ansprechpartner und erhält alles aus einer Hand“, Geschäftsführer erklärt Lammers. Das Portfolio sei besonders interessant für Kunden aus den Märkten Chemie, Nahrungsmittel und Tierfutter.
Entwicklungen mit gebündelten Kräften und Wissen
Aufbauend auf den Strukturen seiner Stammhäuser bietet Aventus Service auf fünf Kontinenten. Der Hauptsitz soll im Münsterland angesiedelt sein, der genaue Standort ist allerdings noch nicht entschieden. Dort sollen bis 2020 eine eigene Produktion sowie Forschung & Entwicklung und weitere Funktionen angesiedelt werden. Mit Newtec hat das Gemeinschaftsunternehmen einen weiteren Produktionsstandort in Frankreich im Elsass. „Themen wie die Integration der gesamten Wertschöpfungskette und zunehmende Digitalisierung im Sinne der Industrie 4.0, sind in beiden Stammhäusern in den letzten Jahren bereits erfolgreich bearbeitet worden. Wir werden diese Entwicklungen mit gebündelten Kräften und Wissen bei Aventus vorantreiben“, beschreibt Lammers die Pläne für die nahe Zukunft. (ak)