- Da Abnahmen und Audits vor Ort während der Corona-Pandemie nur eingeschränkt oder gar nicht möglich sind, bieten viele Hersteller diese mittlerweile digital an.
- Auch für sicherheitsrelevante Bauteile wie Berstscheiben lassen sich Versuche und Abnahmen auf diese Weise durchführen.
- Bei der digitalen Abnahme entfallen Reisezeit und Kosten, und die Einbindung von Kollegen auf der ganzen Welt ist problemlos möglich. Aufzeichnungen stellen die Dokumentation sicher.
Eine Abnahme vor Ort ist sowohl für Produzenten von Industriearmaturen als auch für Anlagenbetreiber Tagesgeschäft. Vor allem sicherheitsrelevante Bauteile wie Berstscheiben oder Sicherheitsventile müssen beim Hersteller geprüft werden – häufig erfolgt dies durch benannte Stellen wie den TÜV. Viele Betreiber überzeugen sich zusätzlich selbst beim Hersteller vor Ort davon, dass die gelieferten Produkte den gewünschten Spezifikationen und Leistungsmerkmalen entsprechen.
Corona macht Abnahmen bedeutend komplizierter und letztlich auch risikoreicher für alle Beteiligten. Die Lösung: digitale Abnahmen. Der Betreiber oder die Prüfstelle beobachtet per Videokonferenz die Prüfung der Produkte. Voraussetzung dafür ist ein genau definierter Dokumentationsvorgang – als Betreiber weiß man genau, was gezeigt werden soll. Grundsätzlich sind solche digitalen Abnahmen nur bei bekannten und vertrauensvollen Herstellern zu empfehlen – allerdings gilt dieser Anspruch bei sicherheitskritischen Bauteilen ohnehin auch abseits von Abnahmen.
Die Spezialisten für Explosionsschutz und Druckentlastung beim Anbieter Rembe sind dazu neue Wege gegangen. Während die Kunden des Unternehmens weltweit bisher für Abnahmen zum Firmensitz ins nordrheinwestfälische Brilon kamen, hat die Corona-Pandemie diesem Vorgehen einen Riegel vorgeschoben. Alternativen mussten gefunden werden – es entstand das Rembe Digital Audit. Von kleineren Berstversuchen oder PMI-Tests bis hin zu großen Abnahmen für Energieanlagen über mehrere Tage und Zertifizierungen durch benannte Stellen war bereits alles dabei. Im Schnitt finden aktuell zwei bis drei digitale Abnahmen pro Woche statt. Für komplexere Abnahmen besteht die Möglichkeit eines Testlaufs der Abnahme. So können sich Anwender der Produkte ein Bild davon machen, wie diese vonstattengehen wird, und können bei Bedarf weitere Anforderungen definieren.
Digitale Abnahmen gehören nun zum Alltag
„Abnahmen digital durchzuführen, war zu Beginn der Pandemie auch für uns Neuland, gehört aber inzwischen zu unserem Arbeitsalltag“, erklärt Stefan Penno, Geschäftsführer von Rembe. „Der Aufwand ist natürlich um einiges höher, da vorab sehr genau geklärt werden muss, was der Kunde sehen möchte und alle Kameras und weiteres Equipment entsprechend positioniert werden müssen. Vor allem bei größeren Abnahmen oder Zertifizierungen durch benannte Stellen vergewissern wir uns mit einem Pre-Test, dass wirklich alles genau so ist, wie es sein soll.“
Neben klassischen Abnahmen sind auch anderweitige Berstversuche, technische Prüfungen wie hydrostatische Tests, Werksbegehungen und Einbaubegleitungen über den Digital Audit Service möglich. Da Reisezeit und Kosten entfallen, sinkt sowohl der zeitliche als auch der finanzielle Aufwand für den Anwender. Durch die Aufzeichnung des Audits ist eine Dokumentation in Bild und Ton sichergestellt. Außerdem ist eine globale Zusammenarbeit mit Kollegen und Partnern anderer Standorte weltweit auch kurzfristig möglich, da diese problemlos auf digitalem Wege an Abnahmen und Tests teilnehmen können.