Armin Scheuermann ist Chefredakteur der CHEMIE TECHNIK
Im größeren Zusammenhang versucht sich derzeit die Schweiz am Thema „Control the Field“: Durch Reanimieren der „Ventilklausel“ soll der eidgenössische Arbeitsmarkt vor Zuwanderern aus der EU, auch deutschen Gastarbeitern, geschützt werden. Mit einem neuen Regelalgorithmus will man Abhilfe schaffen. Derweil macht den dortigen Bankern ein Leck an der Schwarzgeldpipeline zu schaffen: Die CD des Monats, gespickt mit Schweizer Bankdaten deutscher Steuersünder, war dem Finanzminister in Berlin 2,5 Millionen Euro wert. Aus Sicht der Banken ein Fall von „Field out of Control.“
Dabei gäbe es derzeit ein viel wichtigeres Betätigungsfeld für Banker – ob in der Schweiz oder anderswo: Die Vergabe von Krediten an bauwillige Investoren in Chemie und Petroindustrie. Nach wie vor liegen weltweit zahlreiche Großprojekte brach, weil es mit der Finanzierung hapert. Anachronistisch mutet es da an, dass sich dieselben Akteure, die der Weltwirtschaft den Schlamassel eingebrockt haben, schon wieder die Taschen füllen – und sich gleichzeitig der Industrie gegenüber zugeknöpft zeigen. Wann bringt die Staatengemeinschaft endlich den Mut auf für: „Control the Field?“
Doch es gibt auch Positives zu vermelden: Chemie und Anlagenbau fassen langsam wieder Tritt. Selten hatte unser Magazin so viele neue Projekte zu vermelden wie im Januar. Auf einen Blick finden Sie diese auf www.chemietechnik.de, unserer komplett neu gestalteten Webseite. Und auch der aktuelle Baupreisindex für Chemieanlagen ?(Seite 8) spricht Bände: Steigende Preise künden von einer Trendwende. Arbeiten wir daran, dass es bald wieder heißt: Field under Control.