Oktober 2010
Mit der neuen Prüfmethode für die Geräte Vegaflex und Vegapuls ist es nun möglich einen „wiederkehrenden Funktionstest

Ein Sicherheitskreis ist kein Regelkreis – was in der Theorie schlüssig klingt, wird in der Praxis selten als reine Lehre praktiziert. Durch den Nachweis, dass ein Sensor rückwirkungsfrei vom Leitsystem arbeitet, werden kontinuierlich messende Feldgeräte, zum Beispiel zur Füllstandmessung, oft auch in Sicherheitsfunktionen verwendet. Doch sicherheitsinstrumentierte Systeme (SIS), die im „low demand mode“ (geringe Anforderungsrate) betrieben werden, bedürfen einer regelmäßigen Überprüfung der Funktion. Dabei bestimmen die Sicherheitskennzahlen der Komponenten (Sensor, Logik und Aktor) das Prüfintervall. In der Regel muss zum Nachweis der Funktion in einer solchen Anwendung der Sensor mit Medium angefahren oder ausgebaut werden. Ein Prozess, der bei laufender Produktion meist nicht machbar oder sehr aufwendig ist. Dazu kommen die hohen Kosten für diese Art der Prüfung und das Risiko, das mit der Befüllung bis zum Überfüllsicherungspunkt verbunden ist.

Bei den Vibrationsgrenzschaltern Vegaswing, Vegavib und Vegawave wird der Funktionstest per Tastendruck bereits seit Längerem angewandt. Durch einfachen Tastendruck am Auswertegerät Vegator 636 oder einer kurzen Leitungsunterbrechung wird ein Testzyklus in Gang gesetzt. Der Testumfang genügt sowohl der WHG als auch der Funktionalen Sicherheit (SIL) als wiederkehrende Prüfung und lässt sich bei laufendem Prozess durchführen.

Kontinuierlich messende Sensoren
im laufenden Betrieb prüfen

Für kontinuierlich messende Sensoren gab es dagegen bislang keinen kontinuierlich messenden Füllstandsensor auf dem Markt, der sich ohne Einfluss auf den laufenden Prozess und ohne Referenzmessung umfangreich überprüfen lässt. Mit der neuen Prüfmethode für die Geräte Vegaflex und Vegapuls ist es nun möglich einen „wiederkehrenden Funktionstest“ für SIL-Applikationen durchzuführen, ohne den laufenden Prozess zu beeinflussen. Der Anlagenbetreiber kann so den großen Aufwand bei der Prüfung durch Anfahren mit Medium oder Ausbau der Sensoren auf ein Minimum reduzieren und Produktionsausfälle bzw. Stillstände aufgrund dieser Prüfungen vermeiden. Der einfach durchzuführende Funktionstest verringert den Prüfaufwand und die -kosten in erheblichem Umfang. Laut Hersteller wird eine Fehleraufdeckung von bis zu 92?% bzw. 96?% erreicht. Die Methode besteht im Wesentlichen aus einem Neustart des Sensors, der Simulation von 4?mA und 20?mA, der Überprüfung der Parametrierung und Echodaten sowie einer minimalen, undefinierten Befüllung oder Entleerung.?[AS]

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