"Ein Dauerbrenner nicht nur in unserer Region bleibt die gesicherte Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen", meint der Chemdelta-Vorsitzende Dr. Gerhard Wagner.

"Ein Dauerbrenner nicht nur in unserer Region bleibt die gesicherte Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen", meint der Chemdelta-Vorsitzende Dr. Gerhard Wagner. (Bild: OMV)

Der promovierte Diplom-Chemiker Wagner trat 1991 ins Unternehmen und übernahm 2002 die Produktionsleitung der Raffinerie Burghausen und leitete ab 2008 den Raffineriestandort Schwechat bei Wien. Seit 2013 ist er Geschäftsführer der OMV Deutschland  und Standortleiter der Raffinerie in Burghausen. Wagner folgt als Lenkungskreis-Vorsitzender auf Dr. Dieter Gilles, Werkleiter von Wacker Chemie am Standort Burghausen, der diese Funktion in den letzten zwei Jahren wahrgenommen hatte. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wählten die Vertreter der Mitgliedsunternehmen Jens Waldeck, Geschäftsleiter Zentraleuropa von Linde Gas. Bedingt durch die Corona-Pandemie fand die Mitgliederversammlung erstmals in der über 10-jährigen Geschichte der Initiative als Veranstaltung im virtuellen Raum statt.

18 Chemieunternehmen, 20.000 Beschäftigte

Die im Jahre 2007 im Bayerischen Chemiedreieck – der Region zwischen Waldkraiburg, Burghausen und Trostberg – ins Leben gerufene Unternehmensinitiative Chemdelta Bavaria wird derzeit von 18 chemischen, pharmazeutischen und biotechnologischen Unternehmen der Region getragen. Gemeinsam verfolgen die beteiligten Unternehmen das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsregion im Einklang mit den Menschen und der Umwelt zu sichern, Zukunftsinitiativen voranzutreiben sowie den Dialog mit der Landes- und Bundespolitik und der Öffentlichkeit zu führen. Mit rund 20.000 Beschäftigten erzielten die Mitgliedsfirmen in den vergangenen Jahren Umsatzerlöse von deutlich über 10 Mrd. Euro im Jahr.

In den letzten Jahren hat sich die Initiative bei Behörden, Politik und in der Öffentlichkeit für den Ausbau dringend benötigter Infrastrukturmaßnahmen, für eine verlässliche Energieversorgung und eine nachhaltige Nachwuchssicherung eingesetzt. Im Mittelpunkt standen und stehen dabei beispielsweise die Fertigstellung der Autobahn A 94 oder der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing inklusive der Streckenelektrifizierung bis Burghausen. Seit dem Start des Campus Burghausen der TH Rosenheim sind Vertreter der Initiative Chemdelta Bavaria im Beirat der Hochschule beratend tätig und setzen sich unter anderem für geeignete Studiengänge und eine zukunftsorientierte Hochschulausbildung zukünftiger Fachkräfte in der Region ein.

Großes Programm in schwierigen Zeiten

Mit dem klaren Bekenntnis „Stark für die Region – innovativ für die Welt“ tritt der neue Lenkungskreisvorsitzende Dr. Gerhard Wagner die unter den derzeitigen Rahmenbedingungen besonders herausfordernde Aufgabe an: „Nach Ludwigshafen und Leverkusen ist das Bayerische Chemiedreieck, das Chemdelta Bavaria, der drittgrößte Chemiecluster in Deutschland und für mich eine Perle in Bayern. Ein Dauerbrenner nicht nur in unserer Region bleibt die gesicherte Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen. Dies gilt für die Unternehmen genauso wie für uns alle als Stromverbraucher. Dieser Lebensnerv braucht die Unterstützung und die Gestaltungskraft der Politik, die den energiepolitischen Rahmen festlegt. Wir haben in unserer Region eine sehr erfolgreiche industrielle Wertschöpfungskette aufgebaut, um die uns die ganze Welt beneidet. In diesen turbulenten Zeiten gilt es nun das Erreichte zu bewahren und die zukünftigen Möglichkeiten zum Vorteil unserer Region zu nutzen. Diese gesamt-gesellschaftliche Aufgabe braucht den engen Dialog und die engagierte Diskussion, um dann im Schulterschluss die besten Lösungen zu ermöglichen“, so Dr. Wagner. (jg)

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