Das Internet der Dinge nimmt langsam Gestalt an. Und wehe uns, wenn die Revolution geschafft ist. Wenn die „Dinge“ nicht mehr nur intelligent, sondern auch vernetzt sind. Denn wenn die Maschinen ihren Rohstoffbedarf selbst ordern und von autonomen Fahrzeugen geliefert bekommen; wenn Anlagen sich aufgrund sensorgesteuerter Preventive Maintenance selbst am besten kennen und sich beim Planen des eigenen Stillstands nicht reinreden lassen wollen – wozu brauchen „die“ eigentlich „uns“ noch? Droht uns ein Dasein im Schatten, geduldet von denen, die wir einst erschufen?
Von Beruf: Däumchendreher
Ok, ok – es fallen ja nicht nur Arbeitsplätze weg, sondern es entstehen durch den Wandel auch neue Berufsbilder und damit -plätze. Stolze zwei Millionen. Kühle Rechner wissen es sofort (bei den anderen weiß es das Smartphone): Bleibt ein Delta von fünf Millionen. Was die genau künftig tun sollen, das weiß so recht noch keiner. Auch nicht, ob es bei dieser Zahl bleiben wird. Schließlich wird der Automatisierungsgrad weiter steigen, statt zu schwinden, und es werden sich mit dem Fortschritt der Technik Möglichkeiten der Rationalisierung auftun, die wir uns aktuell noch nicht einmal vorstellen können. Ob sich die Menschheit ein paar Generationen nach uns nur noch dem Müßiggang widmen kann und die meisten Gespräche sich darum drehen, dass die humorlose Zahnbürste einen wieder ständig ermahnt, weil die Putzzeit unter dem geforderten Minimum liegt und sie nun droht, beim zuständigen Zahnarzt(automaten?) anzuschwärzen? Oder dass das Smart-Home einem mal wieder das Licht ausgeschaltet hat, weil man seiner Meinung nach lange genug wach war? Aber keine Angst vor dieser Dystopie, die Konter-Revolution läuft bereits. Sie heißt „Energiewende“; und wenn die Stimmen der Industrieverbände recht haben, dann werden wir mit ihrer Hilfe den Maschinen den Saft abdrehen. Viva la EEG!