Seit über einem Jahr ist das Kunststoffunternehmen Covestro vom ehemaligen Mutterkonzern Bayer losgelöst. Das alte Bayer-Grün brauchte also dringend einen neuen Anstrich, möglichst bunt.
Nun ist das Kunstwerk fertig: Den Schornstein ziert ein glänzender Überzug aus bonbonbunten Puzzleteilen. Ein Team um den Graffitikünstler Martin Heuwold hat, in den Worten des Unternehmens, „aus dem dritthöchsten Bauwerk Dithmarschens ein farbenfrohes neues Wahrzeichen gezaubert, das bei gutem Wetter selbst in Cuxhaven noch zu bewundern ist.“
Strahlkraft für Brunsbüttel
Covestro-Chef Patrick Thomas hatte die Ehre des letzten Pinselstriches. „Viele Dinge haben sich nach der Verselbständigung von Covestro am 1. September 2015 schon ineinandergefügt, manche müssen sich noch finden“, erläuterte er die Hintergründe des Puzzle-Motivs. Dieses soll Zusammenarbeit, Zusammenhalt und Einheit ausdrücken. Der Anstrich weckt den Eindruck, der Schornstein selbst bestünde aus Kunststoff. Die leuchtenden Farben bestehen selbstverständlich aus Covestro-Rohstoffen, damit „der neue Anstrich besonders witterungsbeständig ist und lange seine Strahlkraft behält.“ Wäre ja auch ärgerlich, wenn durch widrige Umstände irgendwann das alte Grün durchschimmert. Im eigentlichen wie im übertragenden Sinne.
So fügt sich eins zum anderen: Die weithin sichtbare Fusion aus Industriebauwerk und Kunstwerk sei sowohl ein neues Wahrzeichen für Brunsbüttel als auch ein Bekenntnis zum Standort. Den will das Unternehmen nämlich kräftig ausbauen, die Produktion von Diphenylmethan-Diisocyanat soll sich auf 400.000 t/a verdoppeln. Die fast 600 Mitarbeiter wird es freuen, und das Schornsteinpuzzle könne „vielleicht ein Wahrzeichen für Gesamt-Covestro“ werden, meint Standortleiter Dr. Steffen Kühling. „Die Mitarbeiter hier und auch die Menschen im Umfeld werden sich mit dem neuen Schornstein identifizieren und stolz darauf sein, weil er so bunt und vor allem einzigartig ist.“ Vielleicht würden sich die Anwohner aber auch freuen, wenn der Schornstein einen Stopfen aus Covestro-Kunststoff erhält und der Standort emissionsfrei läuft.