
Die Übernahme ist Teil von Yokogawas mittelfristigem Geschäftsplan ‚Transformation 2017‘. (Bild: Mikhail Tolstoy – Fotolia)
Yokogawa ist davon überzeugt, dass aufgrund der verbesserten Bilderkennung und der höheren Genauigkeit bei Datenprognosen sich KI in der Industrie noch weiter durchsetzen wird. Insbesondere durch die bessere Erkennungsgenauigkeit bei bewegten Bildern lassen sich auch die Gesamtumgebung und der Kontext des Gesamtbildes erfassen. Dies eröffne für die Industrie neue Möglichkeiten – etwa bei der Erfassung von Bildinformationen für Roboter, der Erkennung von Anomalien an Anlagen sowie der Sicherheitsüberwachung mit Kameras.
Start-up hat bekannte KI-Softwarelösung entwockelt

Die KI-Technologien des Startups sollen unter anderem für die Anlagenüberwachung zum Einsatz kommen. (Bild: Kabel_Mikhail Tolstoy – Fotolia)
Grazper wurde 2015 in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen als Startup-Unternehmen gegründet und später von der Risikokapitalgesellschaft Promentum Equity Partners finanziert. Das Unternehmen entwickelt KI-basierte Technologien für die Bilderkennung und Bildanalyse. Bekannt ist in Branchenkreisen vor allem eine Softwarelösung, mit welcher sich KI-Software effizient auf einem FPGA (Field Programmable Gate Array), einem integrierten Schaltkreis der Digitaltechnik, ausführen lässt. Die Software verwendet Bilderkennungsmethoden, die mit Hilfe von Algorithmen und 3D-Modellierung theoretisiert wurden, und lässt sich mit begrenzten Rechenressourcen betreiben.
Integration in LTE-Gateway als erster Schritt
Yokogawa wiederum entwickelt und vertreibt KI-basierte Softwarelösungen für Industrieanlagen und öffentliche Infrastrukturprojekte. Mit der von Grazper übernommenen Technologie will das Unternehmen jetzt auch Lösungen anbieten, die KI für die Bilderkennung und -analyse nutzen. In einem ersten Schritt soll Yokogawas Tochtergesellschaft Amnimo den FPGA-IP-Kern von Grazper in ihr industrielles LTE-Gateway ‚Edge Gateway‘ integrieren, das bald auf den Markt kommen soll. Auf dieser Grundlage sollen Lösungen für Smart-City-Projekte und Sicherheitsanwendungen für Flughäfen und Eisenbahnen entstehen. (jg)
Diese sechs Trends prägen die Künstliche Intelligenz

Im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung im Jahr 2016 beträgt der Zuwachs 9.200 Ingenieurstellen. Bild: goodluz - adobestock

2. Industrielle Anwendungen erfordern Spezialisierung Industrielle Anwendungsmöglichkeiten werden zu einem wichtigen Einsatzfeld für KI, erfordern aber auch eine größere Spezialisierung. Damit IoT- und KI-getriebene Anwendungen, wie Smart Cities, Predictive Maintenance und Industry 4.0 von visionären Konzepten zur Realität werden, müssen einige Kriterien erfüllt sein. Sicherheitskritische Anwendungen verlangen beispielsweise nach einer höheren Verlässlichkeit und Verifizierbarkeit. Wohingegen fortschrittliche mechatronische System Designansätze benötigen, die mechanische, elektrische und andere Komponenten integrieren. Eine weitere Herausforderung ist, dass diese spezialisierten Anwendungen wie zum Beispiel Systeme zur Erkennung von Überhitzung bei Flugzeugtriebwerken oft von dezentralen Entwicklungs- und Serviceteams entwickelt und verwaltet werden. Sie sind somit nicht unter der IT zentralisiert. Bild: Aquarius über Adobe Stock

3. Interoperabilität : Für den Aufbau einer umfassenden KI-Lösung ist die Zusammenarbeit von verschiedenen Systemen, Programmen oder Plattformen essentiell. Die Realität ist, dass es kein einzelnes Framework gibt, das die besten Lösungen für alle Anwendungsbereiche der KI bieten kann. Derzeit konzentriert sich jedes Deep Learning Framework auf einige wenige Anwendungen und Produktionsplattformen, während effektive Lösungen Teile aus mehreren verschiedenen Workflows zusammenführen müssen. Dies erzeugt Reibung und reduziert die Produktivität. Diesem Problem nehmen sich Unternehmen wie ONNX.ai an. Sie bieten eine Umgebung, in der Entwickler, das beste Werkzeug frei wählen, ihre Modelle einfacher teilen und ihre Lösungen auf einer breiten Palette von Produktionsplattformen einsetzen können. Bild: BillionPhotos.com über Adobe Stock

4. Cloud Computing: Gerade Public-Clouds werden zunehmend als Host-Plattform für KI genutzt. Sie werden sich weiterentwickeln, um die Komplexität zu reduzieren und werden die Abhängigkeit von IT-Abteilungen verringern. Leistungsstarke GPU-Instanzen, flexible Speicheroptionen und produktionsreife Containertechnologien sind nur drei Gründe, warum KI-Anwendungen zunehmend Cloud-basiert sind. Für Ingenieure und Wissenschaftler erleichtert die Cloud-basierte Entwicklung die Zusammenarbeit und ermöglicht die bedarfsgerechte Nutzung von Computerressourcen, anstatt teure Hardware mit begrenzter Lebensdauer zu kaufen. Cloud-, Hard- und Softwareanbieter erkennen jedoch, dass diese Technologieplattformen für Ingenieure und Wissenschaftler oft schwierig einzurichten und in ihren Entwicklungsabläufen zu nutzen ist. Bild: Gorondenkoff über Adobe Stock

5. Edge-Computing: Edge-Computing wird KI-Anwendungen in Szenarien ermöglichen, in denen die Verarbeitung lokal erfolgen muss. Edge-Computing für leistungsstarke, immer komplexere KI-Lösungen in Echtzeit wird durch die Fortschritte bei Sensoren und energiesparenden Computerarchitekturen möglich gemacht. Gerade für die Sicherheit in autonomen Fahrzeugen, die ihre Umgebung verstehen und davon ausgehend Verkehrssituationen in Echtzeit bewerten müssen, wird Edge-Computing von entscheidender Bedeutung sein. Bild: wladimir1804 über Adobe Stock

6. Komplexität erfordert eine stärkere Zusammenarbeit : Der zunehmende Einsatz von Machine- und Deep-Learning in komplexen Systemen wird viel mehr Mitarbeiter und eine stärkere Zusammenarbeit erfordern. Datenerhebung, -synthese und -kennzeichnung erhöhen den Umfang und die Komplexität von Deep-Learning-Projekten und erfordern größere, dezentralisierte Teams. System- und Embedded-Ingenieure benötigen Flexibilität bei der Bereitstellung von Inferenzmodellen in Rechenzentren, Cloud-Plattformen und Embedded-Architekturen wie FPGAs, ASICs und Mikrocontrollern. Zusätzlich müssen sie über Fachwissen in den Bereichen Optimierung, Energiemanagement und Wiederverwendung von Komponenten verfügen. Ingenieure, die Inferenzmodelle entwickeln, müssen diese Informationen zusammenführen. Sie benötigen Werkzeuge, um die ständig wachsende Menge an Trainingsdaten zu bewerten und zu verwalten sowie für das Lifecycle-Management der Inferenzmodelle, die sie an Systemingenieure weitergeben. Bild: ristaumedia über Adobe Stock

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