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  • Auch wenn sehr viele Prozesse in der Chemieindustrie schon optimiert laufen, lassen sich an vielen Stellen auch durch kleinere Anpassungen noch Energieeffizienz-Gewinne erzielen.
  • Der Industriepark-Betreiber Veolia lässt vor Ort per Software mehr als 700 definierte Messpunkte überwachen, die nicht nur Strom, Gas oder die Energiemedien umfassen, sondern auch die Effizienz der Wasserförderung und der Abwasserreinigung einbeziehen.
  • Auch die ansässigen Betriebe können monatliche, individualisierte Effizienzreports erhalten. Der Industriepark-Betreiber bietet darüber hinaus als Service, die Effizienz der Anlagen zentral zu überwachen und Effizienzmaßnahmen umzu­setzen.
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Bilder: Veolia

Neben Chemieunternehmen sind in den nordrhein-westfälischen Industrieparks in Heinsberg (Bizzpark Oberbruch) und Düren-Niederau unter anderem auch Hersteller von Brennstoffzellen und Karbonfasern sowie lebensmittelverarbeitende Betriebe ansässig. Aus einer Hand bietet der Industriepark-Betreiber dort die Versorgung mit unterschiedlichen Medien an wie Prozess- und Kühlwasser, Dampf, Druckluft, die Lieferung von Strom und Gas und das Energieeffizienz-Management, aber auch die Abwasserentsorgung sowie Services wie das Facility Management und die standortbezogene Logistik.

Kennzahlen jeden Morgen per E-Mail

Wo früher Daten aus der Abwasseranlage, dem Kraftwerk und dem Labor aus unterschiedlichen Leitsystemen zum Teil manuell zusammenzutragen waren, verwenden die Mitarbeiter des Industriepark-Betreibers heute die Energieeffizienz-Software Eneffco der Veolia-Tochter Ökotec Energiemanagement. Das System überwacht vor Ort mehr als 700 definierte Messpunkte, die nicht nur Strom, Gas oder die Energiemedien umfassen, sondern auch die Wasserförderung und die Abwasserreinigung einbeziehen. Die Software ordnet die Messdaten den einzelnen Anlagen zu und erstellt ein umfassendes Reporting über vorher definierte Kennzahlen durch wenige Mausklicks. So erhält Dirk Cichy, Leiter Labor und Energiemanagement-Beauftragter des Industrieparks, jeden Morgen um Punkt 7 Uhr einen Bericht über die Effizienz der Kläranlage automatisiert per E-Mail. „Die umfassende Digitalisierung aller Daten und Messwerte ermöglicht eine genaue Analyse und effiziente Auswertung. So können wir schnell reagieren, wenn wir erhöhte Verbräuche feststellen”, berichtet Cichy und ergänzt: „Die Software ist für uns eine große Hilfe, denn bestimmte Abweichungen fallen erst auf, wenn man sie zum Beispiel über unterschiedliche Zeitverläufe betrachtet.“

Die neu gewonnene Transparenz kommt auch den im Park ansässigen Unternehmen zugute. Für die im Industriepark mit Medien belieferten Industrie- und Gewerbebetriebe bietet der Parkbetreiber einen zusätzlichen Service: Die Betriebe erhalten einen monatlichen, individualisierten Report. Sie werden somit über den Verbrauch an Strom, Gas, Wasser und anderen Medien im individuell gewünschten Detailgrad informiert. Optional werden weitere Messpunkte aufgenommen und in die Auswertung einbezogen. Besondere, abweichende Verbräuche fallen so schnell auf. “Die Kunden empfinden diesen Report als Mehrwert und haben auch individuelle Anpassungen des Reportes veranlasst, damit sie die Informationen für ihr internes Energiemanagement berücksichtigen können”, so Cichy.

Prozessoptimierung mittels Energieeffizienz-Software

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Im Industriepark Heinsberg ist eine Reihe energieintensiver Unternehmen zu versorgen.

Bereits kurz nach Implementierung ließen sich über die Auswertung historischer Zeitverläufe Einsparpotenziale identifizieren und erproben. So wurde in Heinsberg das Potenzial für eine Prozessoptimierung im Bereich der Kältemaschinen inklusive dazugehöriger Pumpen und Rückkühlung über einen eigenen Kühlturm ermittelt. Darüber hinaus zeigte die Software eine Möglichkeit, die Kühlwasserversorgung zu optimieren: Da der Anlagenbetreiber periodisch verändert Kälte abnahm, konnte er über die Abschaltung einer Bypass-Regelung den Verbrauch an Kühlwasser reduzieren und somit Pump­energie einsparen.

Aktuell wird die Energieeffizienz-Software für das Prozessmonitoring der Anlage zur Dampferzeugung angepasst, um Potenzial für eine optimierte Betriebsweise der Kessel zu identifizieren. So werden zunächst Kennzahlen und Messstellen unter Berücksichtigung aller relevanten externen Einflussfaktoren konzipiert. Dann wollen die Anlagenbetreiber ihr Augenmerk speziell auf die Spitzenlastkessel richten. Nach Möglichkeit gilt es zu vermeiden, diese zuschalten zu müssen. Die Leistung der vorhandenen Kessel wird mit dem Bedarf an Wärme abgeglichen. Mit den entsprechenden Einstellungen an der Regelungstechnik lässt sich dann ein Mehrverbrauch vermeiden.

Für das technische Anlagenmanagement hat sich der Einsatz der Effizienzsoftware bereits gelohnt. Denn die weitgehende Digitalisierung spart Zeit, und die Überprüfung der Effizienzziele schafft mehr Transparenz. Die Anlagenüberwachung kommt bereits bei Störungen und zur Instandhaltung zum Einsatz.

Smart-Monitoring als Ergänzung

Das Effizienzmonitoring in den beiden Industrieparks entwickelt sich ständig weiter: Da viele Industrie- und Gewerbeunternehmen in ihrem Arbeitsalltag nicht die Zeit aufbringen können, Potenziale für eine Effizienzsteigerung und Energieeinsparung zu identifizieren und entsprechend zu handeln, hat der Betreiber die Effizienzplattform Hubgrade entwickelt. Diese Smart-Monitoring-Dienstleistung, die auf der Energieeffizienz-Software basiert, ergänzt das methodische Vorgehen der Daten- und Kennzahlüberwachung mit praxisnahem Wissen aus der Prozess- und Anlagentechnik. In Echtzeit überwachen Experten an einem zentralen Standort relevante Effizienz-KPIs, erstellen normenkonforme Reportings und schlagen Effizienzmaßnahmen vor, die dann auch bei Bedarf eigene Techniker des Industriepark-Betreibers vor Ort umsetzen.

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