Jungs geht ein Licht auf

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Womit verdienen wir künftig unser Geld? Wie können wir effektiver und nachhaltiger produzieren? Vor solchen Fragen stehen die Verantwortlichen in den Unternehmen oft – gerade in Marktumbruchzeiten wie den aktuellen. Und nahezu endlos zermartern sie sich den Kopf. Denn ihnen fehlt die zündende Idee. Dabei ist es meist recht einfach, neue Lösungen für Probleme zu finden und hieraus Geschäftsideen abzuleiten. Das hat Thomas Edison bewiesen. Er ging beim Erfinden sehr zielgerichtet in sechs Schritten vor. Dabei lautete seine Maxime: „Was sich nicht verkaufen lässt, das will ich auch nicht erfinden.“

Schritt 1: Erfolgschancen erkennen

Thomas Edison war klar: Um etwas Brauchbares zu entwickeln, benötige ich einen Ansatzpunkt für die Ideensuche. Zum Beispiel ein Problem, mit dem Menschen oder Unternehmen sich oft herumschlagen.

Für das Finden dieses Ansatzes gibt es viele Wege: Kundenbeschwerden, Marktstrukturen oder Abläufe analysieren. Dieser Prozess lässt sich systematisieren. Das haben inzwischen viele Produktionsunternehmen getan. Sie beschäftigen Mitarbeiter, die bei ihren Fertigungsstraßen schauen: Wo treten immer wieder Probleme auf? Wo wird Zeit und Energie verschwendet? Diese „Probleme“ nutzen sie als Ansatzpunkte zum Entwickeln neuer Verfahren. Ähnlich verfahren viele innovative Dienstleistungsunternehmen. Sie erfassen systematisch, worüber Kunden immer wieder klagen, und dies nutzen sie zum Entwickeln neuer Dienstleistungen und Servicepakete.

Schritt 2: Denkautobahnen verlassen

Bei der Ideensuche bewegen wir uns oft auf denselben Denkautobahnen, statt auch mal auf Nebenstraßen zu fahren. Letztere lassen sich mit assoziativen Fragen leicht ermitteln. Angenommen in Ihren Projekten sind oft Nachbesserungen nötig, was die Kunden verärgert, Stress erzeugt und die Kosten erhöht. Dann könnten Sie auf einem Blatt Papier das Ziel „Projektplanung optimieren“ formulieren. Notieren Sie darum alles, was Ihnen hierzu einfällt. Diese Punkte können Sie dann in eine Tabelle übertragen und daraus Fragen ableiten. Ein Beispiel. Sie haben die Assoziation „viele unvorhergesehene Ereignisse“. Dann kann die Frage lauten: „Wie können wir Unvorhergesehenes besser einplanen?“

Oft hilft auch ein Perspektivenwechsel. Fragen Sie sich, wann die Kunden sagen würden, die haben ein 1A-Projektmanagement.

Schritt 3: Inspiration suchen

Edison sammelte Inspirationen aus völlig verschiedenen Wissensgebieten und kombinierte diese miteinander, um auf neue Ideen zu kommen. Der Blick über den Tellerrand muss jedoch gezielt erfolgen. Wenn Sie in anderen Branchen oder Disziplinen nach Lösungsansätzen suchen, können Sie wie folgt vorgehen. Stellen Sie sich zunächst eine Frage, die Ihr Problem umreißt (Beispiel: Wie kann man mehrere Farbeimer zugleich problemlos tragen?). Leiten Sie hieraus eine allgemeine Frage ab (Beispiel: Wie kann man schwere und sperrige Güter so verpacken, dass sie leicht transportierbar sind?). Suchen Sie dann gezielt nach Lösungswegen (Mögliche Frage: Wie werden in anderen Branchen Güter so verpackt, dass sie leicht tragbar sind?).

Schritt 4: Geistesblitze erzeugen

Beim Entwickeln von Lösungen ging Edison wie beim Puzzeln vor. Er fügte die Einzelteile immer wieder neu zusammen, bis er die Lösung gefunden hatte.

Hierbei hilft die morphologische Matrix. Sie funktioniert wie folgt. Angenommen Sie wollen etwas Schweres oder Sperriges so verpacken, dass es leicht transportierbar ist. Dann schreiben Sie in eine Tabelle zunächst die verschiedenen Elemente, die eine Verpackung auszeichnen wie Verpackungsarten, -materialien, -größen sowie Transporthilfen.

Unter diesen Oberbegriffen notieren Sie die verschiedenen Lösungen – unter Transporthilfen zum Beispiel: „Griffe, Henkel, Laschen, Rollen, ...“. Danach können Sie die in den verschiedenen Spalten notierten Begriffe beliebig kombinieren und sich jeweils überlegen, welche Vor- und Nachteile diese Kombinationen hätten.

Schritt 5: Ideen bewerten und ausfeilen

Oft werden gute Ideen vorschnell verworfen, weil „alte Hasen“ sagen, das funktioniert nicht. Fragen Sie sich bei den Lösungsansätzen stets, unter welchen Voraussetzungen die Idee (doch) realisierbar wäre und was Sie daran hindert. So stellen Sie sicher, dass gute Ideen nicht vorschnell verworfen werden.

Danach sollten Sie sich selbstverständlich fragen: Könnten wir mit der angedachten Lösung unsere Ziele überhaupt erreichen? Zum Beispiel die Kosten um 20 Prozent zu senken? Neue, zahlungskräftige Kunden gewinnen? So wird schnell klar, welche Ideen erfolgsversprechend sind und wo Sie noch feilen müssen, damit aus der guten Idee eine Top-Lösung wird.

Schritt 6: Ideen verkaufen

Die beste Idee nützt Ihnen wenig, wenn Sie diese nicht erfolgreich „verkaufen“ – zum Beispiel als Projektmanager Ihren Kollegen. Entwickeln Sie also wie Edison gezielt Kampagnen, um Ihre Ideen zu vermarkten. Überlegen Sie sich: Wen brauche ich als Unterstützer für meine Idee? Mit welchen Argumenten kann ich diese Personen oder Organisationen begeistern? Denn auch die beste Idee ist und bleibt nur eine Idee, solange sie nicht realisiert wird.

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