In einer Pilotphase wurden bereits erste Mengen des Pyrolyseöls erfolgreich in der Verbundproduktion der BASF in Ludwigshafen eingesetzt. Die Vereinbarung ist Teil des Projekts Chemcycling, das BASF im Jahr 2018 begonnen hat und sich auf die chemische Verwertung von Post-Consumer-Kunststoffabfällen im industriellen Maßstab konzentriert. Seit 2020 sind erste kommerzielle Produkte auf dem Markt. Das Schwerpunkt des Projekts bleibt die Verwendung von gemischten Kunststoffabfällen, die sonst auf Deponien oder in der Verbrennung enden würden. Darüber hinaus sieht der Chemiekonzern die Chance, die Recyclingraten von Pyrolyseöl aus Altreifen zu erhöhen. „Bislang gab es keine Technologie, die das Recycling von Reifen in hochwertige Anwendungen ermöglichte. Indem wir unsere Rohstoffbasis um Altreifen erweitern, schaffen wir einen neuen Kreislauf für diesen Abfallstrom“, sagt Dr. Christian Lach, Projektleiter Chemcycling.
BASF und New Energy haben sich beide dazu verpflichtet, an Lösungen für das globale Kunststoffabfallproblem zu arbeiten. Daher haben die beiden Parteien zusätzlich eine Vereinbarung über eine Machbarkeitsstudie unterzeichnet. Diese hat zum Ziel, die Pyrolysetechnologie von New Energy weiterzuentwickeln, um damit auch andere Kunststoffabfallströme in Pyrolyseöl umwandeln zu können. Viktor Varadi, CEO von New Energy: „Wir haben fast ein Jahrzehnt damit verbracht, unsere Technologie zu entwickeln und zu optimieren und betreiben nun erfolgreich eine Anlage im industriellen Maßstab, die Altreifen in Sekundärrohstoffe umwandelt. Damit gehören wir zu den Vorreitern, wenn es darum geht, eine Kreislaufwirtschaft für Reifen aufzubauen. Unser Ziel ist, einen messbaren Beitrag für die Umwelt zu leisten. Die Verringerung des Bedarfs an primären fossilen Ressourcen zahlt eindeutig auf dieses Ziel ein, genauso wie reduzierte CO2-Emissionen für die neu hergestellten Produkte.“
BASF speist das von New Energy gelieferte Pyrolyseöl in ihren Produktionsverbund in Ludwigshafen ein und ersetzt damit teilweise fossile Ressourcen. Der Anteil des recycelten Rohstoffs wird anhand eines Massenbilanzverfahrens bestimmten im Verbund hergestellten Produkten zugeordnet. Ein unabhängiger Auditor prüft die Allokation. Die Produkte,die den Namenszusatz „Ccycled“ tragen, haben exakt die gleichen Eigenschaften wie die aus fossilen Rohstoffen hergestellten Produkte.