Luftbild BASF-Standort Ludwigshafen

Der Unfall ereignete sich im Norden des rund 10 km² großen Chemiekomplexes. (Bild: BASF)

Der Produktaustritt passierte nach Angaben des Unternehmens am Mittwochmorgen um 9.30 Uhr an einer nicht näher bezeichneten Anlage im Werksteil Nord am Standort Ludwigshafen. Der nachfolgende Brand sorgte für eine Rauchentwicklung, die auch außerhalb des Werks sichtbar war. Ein Mitarbeiter, der sich in der Nähe der Austrittsstelle befand, wurde vorsorglich zur Beobachtung in die Werksambulanz gebracht.

Der BASF-Werksfeuerwehr gelang es einer ersten Mitteilung zufolge, den Brand recht schnell auf ein lokal begrenztes Anlagenteil einzudämmen und unter Kontrolle zu bringen. Nach rund vier Stunden konnte die Feuerwehr den Brand um 13.30 Uhr schließlich löschen.

Rhein mit wassergefährdender Chemikalie verunreinigt

Der Unfall hatte neben dem Feuer jedoch noch weitere Folgen: Über Kühlwasserkanäle gelangte eine Menge von mindestens 150 kg Methyldiethanolamin in den benachbarten Rhein. Methyldiethanolamin ist nach der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) als schwach wassergefährdend (WGK1) eingestuft. Laut Sicherheitsdatenblatt verursacht die Chemikalie außerdem schwere Augenreizungen. Die farblose Flüssigkeit kommt in der Polyurethan-Synthese sowie als Zwischenprodukt unter anderem in der Pharma- und Insektizid- und Farbstoffherstellung zum Einsatz.

Keine erhöhten Luftwerte gemessen

Überschüssige Gase wurden nach BASF-Angaben bestimmungsgemäß über Fackeln verbrannt. Außerdem waren Umweltmesswagen des Chemiekonzerns innerhalb und außerhalb des Werksgeländes zur Erfassung von Luftemissionen unterwegs. Bei Oxogas handelt es sich um ein extrem entzündbares Gas, das außerdem giftig beim Einatmen ist. Laut dem Unternehmen wurden bei den Messungen jedoch keine erhöhten Werte festgestellt. Die Ursache für den Produktaustritt ist noch nicht bekannt.

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