CHEMIE TECHNIK Expertentalk Wasserstoff

Selten sind sich Politik und Industrie so einig: Grüner Wasserstoff wird eine entscheidende Rolle in der Energiewende und der Transformation der europäischen Wirtschaft spielen – vor allem in der Chemie- und Stahlindustrie, aber auch etwa im Flug- und Kraftverkehr. Und Deutschland will ganz vorne mitspielen: Jüngst wurden in der Erweiterung der nationalen Wasserstoff-Strategie unter anderem neue Ziele für die heimische Elektrolysekapazitäten sowie ein neues nationales Wasserstoffnetz vorangetrieben. Das Signal ist klar: Der Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft soll schnell kommen, und Deutschland bis 2030 zum Leitanbieter für Wasserstofftechnologien aufsteigen.

Doch nicht nur Deutschland und Europa mischt in diesem kommenden Milliardenmarkt mit. Mit dem Inflation Reduction Act (IRA), dem milliardenschweren Förderprogramm für klimafreundliche Technologien, erhöht die USA hier massiv das Tempo. Für Europa hat dies unterschiedliche Konsequenzen: Einerseits können Anlagenbauer und Ausrüster, wie etwa Hersteller von Elektrolyseuren, von dem zu erwartenden Boom in den USA profitieren – zumal im Wasserstoffbereich keine Local-Content-Regelungen vorgesehen sind. Andererseits ist abzusehen, dass durch die hohe Nachfrage aus den USA europäische Hersteller auf Jahre ausgelastet sein werden. Was bedeutet dies für die europäische Wasserstoff-Wirtschaft und den Anlagenbau? Wir diskutieren das Spannungsfeld in unserem CT-Expertentalk.

Freuen Sie sich auf unsere namhaften Wasserstoff-Experten:

Dr. Christoph Noeres

 

Dr. Christoph Noeres
Leiter Green Hydrogen
thyssenkrupp nucera AG & Co. KGaA

 

Dr. Noeres hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der chemischen Verfahrenstechnik, davon fünf Jahre in Forschung und Entwicklung und mehr als 15 Jahre im Vertrieb und in der Abwicklung von EPC-Projekten bei thyssenkrupp. Von 2015 bis 2016 war er Chief Operations Director (COO) von thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers (Japan) Ltd., nachdem er zuvor in verschiedenen Positionen innerhalb der Elektrolyse-Sparte der ehemaligen thyssenkrupp Uhde GmbH. Dr. Noeres wurde zum Managing Director und Representative Director von thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers (Japan) Ltd. im Jahr 2016 ernannt. Seit Anfang 2020 leitet er den Bereich Grüner Wasserstoff in der thyssenkrupp nucera-Zentrale in Dortmund.

Thyssenkrupp Nucera ist die Wasserstoff-Tochter des Konzerns und einer der weltweit führenden Anbieter von Elektrolyseanlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Das Unternehmen verfügt bereits heute auch im großindustriellen Maßstab über gut gefüllte Auftragsbücher, zu den Projekten zählen unter anderem eine der weltweit größten geplanten Elektrolyseanlage der Welt in Saudi-Arabien mit einer Kapazität von über 2 GW Leistung. Als Head of Green Hydrogen bei Thyssenkrupp Nucera kann Dr. Christoph Noeres uns aus erster Hand über die ganz konkreten Herausforderungen und Chance beim Hochlauf der europäischen Wasserstoff-Wirtschaft berichten.

 


Jorgo Chatzimarkakis
CEO
Hydrogen Europe

Logo Hydrogen Europe

 

Jorgo Chatzimarkakis

Der Deutsch-Grieche Jorgo Chatzimarkakis ist CEO des europäischen Wasserstoffverbandes Hydrogen Europe. Dieser vertritt die Interessen der Wasserstoffindustrie sowie ihrer Akteure und fördert Wasserstoff als Wegbereiter für eine emissionsfreie Gesellschaft. Mit nahezu 500 Mitgliedern, darunter über 25 EU-Regionen und mehr als 30 nationale Verbände, deckt Hydrogen Europe die gesamte Wertschöpfungskette des europäischen Ökosystems für Wasserstoff ab.

Mit Hydrogen Europe, dem führenden Verband der europäischen Wasserstofftechnologie-Branche, vertritt Jorgo Chatzimarkakis die Industrie in Brüssel. Der Verband gehört in Brüssel zu den wichtigsten Fürsprechern des Europäischen Klimagesetzes und Green Deals der EU. Hydrogen Europe vernetzt große europäische Unternehmen und KMUs, die Technologien rund um Wasserstoff für die Industrie, den Mobilitäts- oder Energiesektor produzieren. Durch seine Kontakte in die Industrie und seine politische Arbeit hat Jorgo Chatzimarkakis umfassende Einblicke, was die europäische Wasserstoff-Wirtschaft bewegt, bremst oder beflügelt.

 


Romain Forté

 

Romain Forté
Technical Director
Hynamics

Logo Hynamics

Romain Forté ist seit April 2022 als Technical Director bei der Hynamics Deutschland GmbH tätig. In dieser Funktion verantwortet er die Bereiche Projektabwicklung, Engineering, R&D, QHSE und Operation & Maintenance. Im Vordergrund dieser Rolle steht die technische Entwicklung des Projektportfolios und den Aufbau der genannten Bereiche und Kompetenzen.

Vor Aufnahme seiner Tätigkeit bei Hynamics war er bei der Managementberatung maexpartners und dem österreichischen Technologiekonzern Andritz tätig. Herr Forté hat Maschinenbau am Karlsruher Institut für Technologie und INSA Lyon studiert.

Der französische EDF ist ein weltweit agierender Elektrizitätskonzern und der zweitgrößte Stromerzeuger weltweit. Mit der Gründung der Tochter Hynamics 2020 gab der Konzern ein klares Signal für die europäische Wasserstoff-Wirtschaft. Das Unternehmen liefert grüne Wasserstofflösungen für seine Kunden in Deutschland vom Design, Investitionen, Bau und Betrieb der Wasserelektrolyse-Anlagen. Zusammen mit neun weiteren Partnern arbeitet das Team unter anderem an dem Wasserstoffprojekt Westküste100. Als Technical Director wird Romain Forté uns von der europäischen Perspektive und Herausforderungen bei der Entwicklung von Projekten auf dem Kontinent Auskunft geben.

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