Linde: Robust in 2009, Umsatzsteigerung für 2010 erwartet
Linde erwartet für 2010 wieder eine deutliche Belebung und Umsatzsteigerungen (Bild: Linde)

Linde erwartet für 2010 wieder eine deutliche Belebung und Umsatzsteigerungen (Bild: Linde)

Das Unternehmen hat den Umsatz- und Ergebnisrückgang begrenzen können und die Produktivität trotz der weltweiten Wirtschaftskrise deutlich verbessert. Reitzle: „Unsere Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Effizienz werden weiter greifen, zudem profitieren wir verstärkt von unseren führenden Positionen in den aufstrebenden Volkswirtschaften. Im Gasegeschäft ist unsere Projektpipeline gut gefüllt, und in unserem Anlagenbau liegt der Auftragsbestand nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.“

Im Geschäftsjahr 2009 betrug der Konzernumsatz 11,211 Mrd. EUR und lag damit um 11,5 Prozent unter dem Vorjahr (12,663 Mrd. EUR). Beim operativen Konzernergebnis fiel der Rückgang geringer aus: Mit 2,385 Mrd. EUR hat Linde einen Wert erzielt, der lediglich um 6,7 Prozent schwächer war als im Vorjahr. Die operative Konzernmarge ist somit auf 21,3 Prozent (Vj. 20,2 Prozent) gestiegen. Nach Unternehmensangaben ist dies vor allem auf die positiven Effekten eines Programms zur nachhaltigen Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung (HPO = High Performance Organisation) zurückzuführen.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) erreichte 838 Mio. EUR. Dies entspricht einer Verringerung um 168 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr (1,006 Mrd. EUR). Bereinigt um die Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 83 Mio. EUR sowie um die im Vorjahr erzielten Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Unternehmensteilen in Höhe von 59 Mio. EUR beträgt der Rückgang nur 26 Mio. EUR oder 2,7 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern betrug 653 Mio. EUR (Vj. 776 Mio. EUR).

Gases Division

In der Gases Division ist der Umsatz im Geschäftsjahr 2009 um 6,1 Prozent auf 8,932 Mrd. EUR (Vj. 9,515 Mrd. EUR) gesunken. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um Währungs- und Erdgaspreiseffekte sowie um Änderungen im Konsolidierungskreis, beträgt der Umsatzrückgang 5,1 Prozent. Das operative Ergebnis erreichte 2,378 Mrd. EUR und lag damit nur um 1,6 Prozent unter dem Vorjahreswert (2,417 Mrd. EUR). Somit hat sich die operative Marge in der Gases Division deutlich um 120 Basispunkte auf 26,6 Prozent (Vj. 25,4 Prozent) verbessert.

Insbesondere im On-site-Geschäft kann Linde auf eine volle Projektpipeline zurückgreifen, die durch den Anlauf zahlreicher Anlagen in diesem Jahr verstärkt zum Umsatz und Ergebnis beitragen wird. Auf der Grundlage der aktuellen Konjunkturprognosen rechnet Linde in der Gases Division im laufenden Jahr 2010 mit einem Umsatz- und Ergebnisanstieg. Beim operativen Ergebnis im Gasegeschäft erwartet das Unternehmen, in diesem Jahr das Rekordniveau aus dem Jahr 2008 übertreffen zu können.

Engineering Division

Im Engineering-Geschäft konnte Linde im Berichtsjahr 2009 die Rekordwerte des Geschäftsjahres 2008 nicht erreichen. Der Umsatz lag mit 2,311 Mrd. EUR um 23,4 Prozent unter dem Vorjahr (3,016 Mrd. EUR). Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der im Jahresvergleich unterschiedlichen Auftragsstruktur. Vor diesem Hintergrund ist auch das operative Ergebnis mit 210 Mio. EUR um 21,3 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr (267 Mio. EUR). Die operative Marge hingegen übertraf mit 9,1 Prozent (Vj. 8,9 Prozent) deutlich die Zielmarke von 8 Prozent.

Das Marktumfeld im internationalen Großanlagenbau war im vergangenen Jahr von einer spürbaren Zurückhaltung bei der Vergabe von Neuprojekten geprägt. Dies wirkte sich auch auf den Auftragseingang von Linde aus, der mit 2,458 Mrd. EUR unter dem sehr hohen Vorjahreswert (3,057 Mrd. EUR) blieb. Dennoch konnte das Unternehmen auch unter schwierigen Marktbedingungen wichtige Neuaufträge gewinnen und den Auftragsbestand zum Jahresende 2009 mit 4,215 Mrd. EUR (Vj. 4,436 Mrd. EUR) weiterhin auf einem sehr hohen Niveau halten.

Der unverändert hohe Auftragsbestand bildet, so der Konzern,  eine gute Grundlage für eine vergleichsweise stabile Geschäftsentwicklung in den kommenden zwei Jahren. Allerdings ist mit Blick auf die nach wie vor bestehenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten noch mit Verschiebungen bei der Vergabe von Neuprojekten zu rechnen. Gleichzeitig gibt es Anzeichen für einen Belebung der Nachfrage in den vier großen Geschäftsfeldern Olefin-, Erdgas-, Luftzerlegungs- sowie Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen. Vor diesem Hintergrund erwartet Linde in der Engineering Division für das Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz, der mindestens auf dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Bei der operativen Marge bleibt ein Wert von 8 Prozent unverändert die Zielgröße.

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