In einer aktuellen Umfrage unter 382 Filter-Anwendern (Rücklauf: 11 Prozent) und 119 Herstellern (Rücklauf: 13 Prozent) hat die CT-Redaktion im Dezember nach den Kriterien bei der Auswahl von Staubfiltern, den Problemfeldern bei der Entstaubung und den Wünschen bzw. Perspektiven bei der Entwicklung von Staubfiltern gefragt.

Knapp ein Drittel der Antworten kamen von Betreibern aus der Chemieindustrie, neun Prozent aus der Lebensmittelindustrie und 15 Prozent aus dem Anlagenbau. Auch die beratenden Ingenieurbüros äußerten sich mit 29 Prozent rege zu unseren Fragestellungen. Gar nicht angesprochen haben sich offensichtlich die Pharmazeuten gefühlt – denn obwohl unter den Befragten rund 70 Pharmaunternehmen waren, kamen aus dieser Branche keine Antworten.
In unserer Februar-Ausgabe (CHEMIE TECHNIK 1-2/2007) haben wir ausführlich über die Aspekte „Auswahlkriterien“, „Entscheider“ und „Problemfelder“ berichtet. Der Artikel kann über das Such-Stichwort „Standzeit ist ein Knackpunkt“ unter www.chemietechnik.de abgerufen werden. Einige wichtige Schlaglichter dieses Beitrags sind:

  • Der Anlagenbau wurde in unserer Untersuchung als wichtige Entscheidergruppe identifiziert.
  • Nicht nur „billig“ zählt: Hochwertige Filter haben dann, wenn sie in puncto Standzeit und Lebenszykluskosten dargestellt werden, durchaus gute Chancen.
  • Eine „allgemein zu geringe Filterlebensdauer“ wurde als häufiges Problem von Staubfiltern genannt.
  • Das Thema Anlagenverfügbarkeit steht aus Sicht der befragten Experten an oberster Stelle.
  • Auch die TA-Luft spielt heute bei Investitionsentscheidungen immer noch eine große Rolle.
  • Beim Kauf von Staubfiltern dominieren die Kriterien Zuverlässigkeit, Anschaffungspreis und Betriebskosten die Auswahlentscheidung.

Staubfilter mit längerer Lebensdauer gewünscht

Doch woran arbeiten die Hersteller von Staubfiltern zur Zeit? Und: Welche Wünsche haben die Anwender an die Weiterentwicklung der Filter? Das oberste Ziel korreliert mit dem wichtigsten Entscheidungskriterium bei der Filterauswahl: 88Prozent der Anwender wünschen sich Staubfilter mit einer verlängerten Lebensdauer, alle Hersteller stimmten darin überein, dass dies ein wichtiges Entwicklungsziel ist. Auch die verlängerte Standzeit zwischen Abreinigungsvorgängen steht auf der Liste der Entwicklungsziele ganz oben. Daneben arbeiten die Hersteller an Filtern mit einem breiteren Anwendungsspektrum und an neuen Filtermaterialien. Dass die Anwender insbesondere in puncto „breiteres Anwendungsspektrum“ von der Herstellermeinung abweichen, muss nicht verwundern. Schließlich haben die Entscheider in der Regel konkrete Anwendungen im Blick, während auf der Herstellerseite ein Filter mit einem breiten Einsatzbereich deutliche Skaleneffekte bringen kann. Eine verbesserte Langzeitstabilität sowie Filter für kleinere Partikel sind weitere Entwicklungsziele, bei denen Hersteller- und Anwendermeinung gut übereinstimmen.

Angesichts der vor allem im Anlagenbau vorherrschenden Preissensibilität bei der Ausrüstung der Filteranlagen dürfte der Wunsch nach Preissenkungen nicht neu sein – nahezu alle Hersteller haben diesen Punkt als Entwicklungsziel definiert. Während der Punkt „Montagefreundlichkeit“ ebenfalls noch weit oben auf der Wunsch- und Entwicklungsliste rangiert, folgen im Mittelfeld der bedeutenden Entwicklungsziele technische Aspekte wie „höhere Einsatztemperaturen“, „Durchsatzsteigerung“ und „niedrigerer Druckverlust“. Allgemeine Wünsche wie „neue Techniken zur Filterabreinigung“ oder „neue Konstruktionen“ finden sich im unteren Mittelfeld der nach Bedeutung sortierten Entwicklungswünsche wieder.
Eine vergleichsweise große Diskrepanz zwischen Anwender- und Herstellersicht war beim Aspekt „Filterüberwachung“ festzustellen. Während lediglich 47 Prozent der Hersteller an entsprechenden Techniken arbeiten, wünschen sich 86 Prozent der Anwender, dass hier neue Entwicklungen angestoßen werden.

CIP- und SIP-Fähigkeit weniger bedeutend

Eine ebenfalls gute Korrelation mit den Entscheidungskriterien ergab die Frage, ob CIP-Reinigung und Sterilisierbarkeit wichtige Entwickungsziele sind. Während die Entscheiderstruktur auf der Anwenderseite (überwiegend Anlagenbauer, Chemie und Lebensmittelproduzenten) hier von vornherein ein eher negatives Votum vermuten lässt, scheinen auch die Hersteller kaum den Wunsch nach CIP- und SIP-fähigen Staubfiltern zu registrieren. Lediglich 32 Prozent der befragten Hersteller gaben an, dass sie an der Entwicklung von sterilisierbaren und CIP-fähigen Filtern arbeiten.

Fazit: Wie bereits in Ausgabe 1-2/07 beschrieben, sind die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl von Staubfiltern. Die Entwicklungsbemühungen der Hersteller und die Wünsche der Anwender gehen hin zu Filtern mit einer längeren Lebensdauer und einer längeren Standzeit zwischen Abreinigungsvorgängen.

Im ersten Teil dieses Beitrages, der in der Februar-Ausgabe der CHEMIE TECHNIK erschienen ist, wurden die Entscheidungskriterien bei der Filterauswahl sowie Problemfelder bei der Staubfiltration beschrieben. Der Artikel kann unter dem Stichwort „Standzeit ist ein Knackpunkt“ auf dem Web-Portal der CT abgerufen werden.

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