37 % geben der Personalentwicklung in den Unternehmen die Noten mangelhaft oder ungenügend, 30% sind der Ansicht, dass es in den Geschäftsleitungen an der Vorbildfunktion mangelt. Deutliche Kritik üben die Führungskräfte aus der Chemie nach 2002 und 2003 auch in diesem Jahr wieder. Die vom Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) durchgeführte Befragung ermittelte die aktuelle Stimmung unter 1875 außertariflichen und Leitenden Angestellten in 20 größeren Chemie- und Pharmaunternehmen mit knapp 250.000 Beschäftigten.


Gefragt wurde nach Unternehmensstrategien, Unternehmenskultur, Arbeitsbedingungen und persönlichen Befindlichkeiten. Positiv beurteilen die Führungskräfte das Betriebsklima in ihrem direkten Arbeitsumfeld (55% werten mit sehr gut oder gut). Erfreulich auch, dass wenig Mobbingfälle bekannt sind (für 57% unbekannt). Insgesamt werden die persönlichen Befindlichkeiten am besten benotet, die Unternehmensstrategien am schlechtesten.


Weiterhin wurde gefragt, ob die Unternehmen im letzten Jahr Maßnahmen zur Klimaverbesserung eingeleitet haben. 42% antworteten mit Ja (Vorjahr: 51%), 58% mit Nein. Wer mit Ja antwortete, beantwortete alle Fragen positiver (Durchschnitt: 2,8). Bei den Anderen ist die Stimmung deutlich schlechter (Durchschnitt: 3,5).


Beim Ranking der 20 Unternehmen verschlechterten sich 14 leicht gegenüber dem Vorjahr. Cognis, Schott, Schering und Wacker traf es deutlicher. Leicht erholt zeigten sich Henkel und Bayer. Als Gewinner präsentierte sich zum dritten Mal Boehringer Ingelheim. Von Platz 5 auf 2 verbesserte sich Beiersdorf. Altana Pharma ist auch im dritten Jahr konstant in der Spitzengruppe, jetzt auf Rang 3. Obwohl von den Führungskräften leicht positiver beurteilt, landete Bayer auf dem 18. Rang. Sankyo Pharma (Rang 19) und Clariant (Rang 20) verschlechterten sich nochmals im Mittelwert.


Der leichte „Klimaeinbruch“ im Vergleich zu 2003 ist nach Einschätzung des VAA vorrangig auf die weiterhin angespannte wirtschaftliche Situation für die Unternehmen der chemischen Industrie und auf die fortlaufenden Umstrukturierungen zurückzuführen.

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