Lignatherm stellt noch in diesem Herbst ein neues Werk für Holzfaser-Dämmplatten im schweizerischen Küssnacht fertig. Das Herzstück der Anlage ist ein dreistufiges Wasseraufbereitungsverfahren, das den Frischwasserbedarf um 95 % senken soll.
Ziel eines Projektes von Lignatherm ist es, Holzfaserdämmplatten mit möglichst geringen Umweltauswirkungen zu produzieren.
Für eine neue Holzfaserdämmplatten-Fabrik in Küssnacht hat das Unternehmen eine dreistufige Wasseraufbereitungslösung von GEA integriert.
Diese ermöglicht die Wiederverwendung von Abwasser als Dampf, was den Bedarf an Frischwasser um über 95 % reduzieren soll.
Das neue Werk soll jährlich rund 50.000 t Holzspäne zu leistungsstarken und ressourcenschonenden Dämmplatten verarbeiten – und das mit möglichst geringen Umweltauswirkungen. Hier kommt das Wasseraufbereitungsverfahren ins Spiel, das vom Prozesstechnologie-Spezialisten GEA geliefert wird. Dieses soll sicherstellen, dass mehr als 95 % des Abwassers als Dampf wiederverwendet werden können – was den Bedarf an Frischwasser eben um den gleichen Wert reduzieren soll.
Dreistufiger Prozess der Aufbereitung
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Der dreistufige Prozess funktioniert folgendermaßen: Die erste Stufe umfasst die mechanische Trennung mit Dekanterzentrifugen. Hier werden suspendierte Feststoffe effektiv aus dem Abwasserstrom entfernt.
Die zweite Stufe ist die thermische Trennung mit dem Fallfilmverdampfer. Hier werden die gelösten Feststoffe für die spätere Entsorgung aufkonzentriert, während klares Kondensat zur Beschickung der dritten Stufe anfällt. Diese Stufe ist besonders ressourceneffizient durch das mechanische Brüdenkompressionssystem (MVR), das den Verdampfer ohne fossile Brennstoffe bei hoher energetischer Effizienz betreibt. Dieses System erreicht eine Leistungszahl (COP) von mehr als 25. Das ist laut Hersteller mindestens fünfmal höher als bei anderen Heizoptionen wie Wärmepumpen oder Gaskesseln.
Die dritte Stufe besteht aus einem Dampfreformer. Diese Stufe sorgt für eine vollständige Kreislaufführung des Wasserrecyclingsystems, indem sie das Abwasser in einem Kreislauf auffängt, in dem es in Prozessdampf umgewandelt wird, sodass ansonsten kein Dampf erzeugt werden muss.
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Durch die deutliche Reduzierung des Frischwasserverbrauchs und die Minimierung der Abwassereinleitung setzt die Lösung nach Überzeugung der beiden Partner eine neue Benchmark für die Nachhaltigkeit in der holzverarbeitenden Industrie. „Unser innovatives dreistufiges Verfahren erfüllt nicht nur die ehrgeizigen Umweltziele von Lignatherm, sondern übertrifft sie sogar. Es zeigt, was möglich ist, wenn Technologie und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen“, meint etwa Roland Moser, Evaporation Sales & Process Manager bei GEA.
Das dreistufige Wasseraufbereitungssystem ist an die Herausforderungen der Holzfaserproduktion angepasst.(Bild: GEA)
Enge Zusammenarbeit ist entscheidend
Das dreistufige Wasseraufbereitungssystem ist speziell an die besonderen Herausforderungen der Holzfaserproduktion angepasst und sorgt auch bei jahreszeitlich schwankenden Rohmaterialeigenschaften für Wassereinsparungen und hohe Energieeffizienz.
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Der Erfolg des Projekts ist dabei nach Überzeugung der beiden beteiligten Unternehmen das Ergebnis der engen Zusammenarbeit, die durch offene Kommunikation und gemeinsame Werte getragen ist. „Gemeinsam beweisen wir, dass eine nachhaltige Produktion und ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt industrielle Innovationen vorantreiben können“, glaubt Tobias Osterwalder, Leiter der Verarbeitung und Geschäftsführer von Lignatherm.