Die beiden betroffenen Unternehmen sind BASF Markor Chemical Manufacturing (Xinjiang) und Markor Meiou Chemical (Xinjiang). BASF hat den Verkauf der Anteile bereits im vierten Quartal 2023 eingeleitet.
Im Rahmen der globalen BASF-Strategie für 1,4-Butandiol (BDO) hat BASF das Marktumfeld und den CO2-Fußabdruck von BDO und den nachgelagerten Produkten an verschiedenen Produktionsstandorten weltweit untersucht. Die BDO-Wertschöpfungsketten stehen unter erhöhtem Wettbewerbsdruck und sind durch weltweite Überkapazitäten gekennzeichnet. Darüber hinaus weisen das in Korla hergestellte kohlebasierte BDO und Polytetrahydrofuran einen deutlich höheren CO2-Fußabdruck auf, denn dort wird Kohle als Rohstoff eingesetzt, und der Produktionsprozess ist energieintensiv. Zukünftig will die BASF ihr weltweites Portfolio an BDO und verwandten nachgelagerten Produkten anpassen, um wettbewerbsfähige Angebote mit niedrigem CO2-Fußabdruck zu machen.
„Aktivitäten, die nicht mit den Werten von BASF vereinbar sind“
Die Situation in der Region Xinjiang bezeichnet das Unternehmen als „stets Teil der BASF-Gesamtbeurteilung ihrer Joint Ventures in Korla“. Regelmäßige Sorgfaltsmaßnahmen, einschließlich interner und externer Audits, haben keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen in den beiden Joint Ventures ergeben, betont der Chemiekonzern, und auch in jüngsten Berichten sehe der Konzern keine Hinweise darauf, „dass Mitarbeitende der beiden Joint Ventures in Korla an Menschenrechtsverletzungen beteiligt waren“.
Vorwürfe in diesen Berichten weisen jedoch auf Aktivitäten hin, die BASF nicht mit seinen Unternehmenswerten vereinbar sieht. Details hierzu nannte das Unternehmen nicht. Die jüngsten Berichte beziehen sich auf den Joint-Venture-Partner von BASF, an dem BASF keine Anteile hält. Aufgrund dieser Berichte will BASF jedoch die Veräußerung ihrer Anteile an den beiden Joint Ventures in Korla beschleunigen. Der Prozess steht noch unter Vorbehalt der erforderlichen Genehmigungen der zuständigen Behörden.
Die BASF-Präsenz in China bleibt ansonsten unverändert, und das Unternehmen hält an seinen Geschäftsaktivitäten und geplanten Investitionen in China in vollem Umfang fest. Schon heute entfällt rund die Hälfte der weltweiten Chemieproduktion auf die Region Greater China. Das weltweite Wachstum der Chemieproduktion bis 2030 wird von Greater China getrieben, auf das rund 80 Prozent des Gesamtwachstums im Zeitraum von 2022 bis 2030 entfallen werden.
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