Chemieanlage im Sonnenuntergang

Die Pharmaproduktion stieg in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich an, während Lieferschwierigkeiten die Herstellung chemischer Erzeugnisse leicht bremste. (Bild: Tomas Sereda – Fotolia)

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat seinen Quartalsbericht zur wirtschaftlichen Lage der chemisch-pharmazeutischen Industrie veröffentlicht. Diesen hat der VCI auf Grundlage von eigenen Erhebungen sowie von Statistiken des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München (Ifo) und des Statistischen Bundesamts (Destatis) erstellt.

Produktionskapazität oberhalb des Normalbereichs

Die Pharmaproduktion stieg demnach in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich an. Dagegen bremsten Lieferschwierigkeiten bei Vorprodukten die Herstellung chemischer Erzeugnisse leicht. Das führte für die Branche zu einem Produktionsanstieg von 1,1 % im ersten Quartal, verglichen mit dem Vorjahr legte sie um 0,8 % zu. Insgesamt waren die Anlagen gegenüber dem vierten Quartal 2020 merklich stärker ausgelastet, wodurch die Kapazitätsauslastung mit 86,5 % oberhalb des Normalbereichs (82 - 85 %) lag.

Steigender Umsatz durch steigende Preise

Die weltweite Industriekonjunktur erholte sich von Januar bis März und ließ so die Nachfrage nach Chemieprodukten aus Deutschland steigen. Insbesondere die Geschäfte mit Kunden in der EU liefen gut. Der Absatz übertraf hier erstmals wieder das Niveau von vor der Coronakrise. Durch steigende Chemikalienpreise (plus 2,2 % zum Vorquartal) konnte sich der Umsatz im Inlandsgeschäft gegenüber dem Vorquartal erhöhen. Der Gesamtumsatz der chemisch-pharmazeutischen Industrie stieg von Januar bis März gegenüber Vorquartal um 3,6 % auf 51,3 Mrd. Euro. Das Vorjahr wurde um 1,1 % übertroffen.

Gleichbleibende Beschäftigtenanzahl und positive Prognose

Die Anzahl der Arbeitsplätze in der Branche ist im ersten Quartal 2021 stabil geblieben, mit derzeit 464.400 Beschäftigten. Nach dem guten Jahresauftakt erwartet der VCI, dass die Chemieproduktion um 4,5 % wächst. Weiterhin geht der Verband davon aus, dass die Preise um 3,5 % steigen, wodurch der Branchenumsatz um 8 % auf 206 Mrd. Euro wachsen würde. Einziger Wermutstropfen sind für VCI-Präsident Christian Kullmann die aktuellen Engpässe bei Materialien und Vorprodukten. Diese beeinträchtigen nach seiner Einschätzung mittlerweile bei jedem zweiten Unternehmen die Betriebsabläufe. Kullmann erwartet jedoch, dass sich die Lage im Verlauf des Jahres wieder entspannt.

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