
Die Produktion in Asien soll schrittweise auf Produkte mit erneuerbaren Rohstoffen umgestellt werden. (Bild: Covestro)
Die massenbilanzierten Rohstoffe Phenol und Aceton sollen für die Herstellung von Polycarbonat an den asiatischen Standorten Shanghai und Map Ta Phut von Covestro eingesetzt werden. Polycarbonat wird beispielsweise in Autoscheinwerfern, LED-Leuchten, elektronischen und medizinischen Geräten sowie der Automobilverscheibung genutzt. Die japanische Mitsui Chemicals und Mitsui & Co. sind bereits ein langjähriger Lieferant von Covestro. In jüngerer Vergangenheit hatten Covestro auch bekanntgegeben, den ersten kommerziellen Vertrag zur Lieferung seines ISCC Plus-zertifizierten Polyurethan-Rohstoffs TDI aus massenbilanzierten Rohstoffen mit Sinomax abgeschlossen zu haben.
"Mit dieser Vereinbarung heben beide Unternehmen ihre Partnerschaft auf eine neue Ebene, mit dem Ziel, Kunden entlang der Prozesskette mit nachhaltigeren Rohstoffen aus massenbilanzierten, erneuerbaren Quellen zu beliefern", sagt Sucheta Govil, Chief Commercial Officer von Covestro. "Ich freue mich sehr, dass wir nun auch unsere Produktion in Asien schrittweise auf Produkte mit erneuerbaren Rohstoffen umstellen. So unterstützen wir Kunden dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, und bieten ihnen eine Drop-in-Lösung an, die sie ohne große Umstellung sofort einsetzen können."
Bildergalerie: Die Klimaziele großer Chemiekonzerne

Die EU hat ihre bis 2050 geplanten Klimaziele verschärft. Der im April 2021 verabschiedete neue Beschluss sieht vor, bis 2030 die emittierten Treibhausgase um 55% im Vergleich zu 1990 zu senken. (Bild: Thierry Roge - Europäische Union)

Bereits Ende 2019 hat Bayer ein Paket an Maßnahmen und neuen Nachhaltigkeitszielen ab 2020 bekanntgegeben. Das Unternehmen strebt an, bis 2050 unter Einbezug der gesamten Wertschöpfungskette klimaneutral zu werden. Das bedeutet, dass der Pharma- und Chemiekonzern bis 2030 an seinen eigenen Standorten klimaneutral sein will und bis 2029 den CO2-Ausstoß bei Abnehmern sowie der Lieferkette um 12,3 % verringern will. Bis 2030 plant Bayer außerdem, 100 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. (Bild: Bayer)

Fast gleichzeitig zur ehemaligen Mutter hat sich der Spezialchemie-Konzern Lanxess ein Klimaschutzziel gesetzt: Bis 2040 will der Konzern klimaneutral werden und seine Treibhausgas-Emissionen von derzeit rund 3,2 Mio. Tonnen CO2-Äquvivalent abbauen. (Bild: Lanxess)

Das Chemieunternehmen Dow hat sich dasselbe Jahr der Klimaneutralität gesetzt wie die EU – 2050. Bis zum Etappenziel 2030 will der Konzern seine Netto-Kohlenstoffemissionen um 5 Mio. t/a verringern, im Vergleich zu 2020. Außerdem plant er bis 2030 insgesamt 1 Mio. t Kunststoff zu sammeln, wiederzuverwenden oder zu recyceln. (Bild: Dow)

Auch der Chemie-Riese BASF hat sich als Netto Null Jahr 2050 gesetzt. Bis 2030 will das Unternehmen seine weltweit emittierten Treibhausgase im Vergleich zu 2018 um 25 % senken. Außerdem will der Konzern fossile Energieträger gegen Strom aus erneuerbaren Quellen austauschen. (Bild: BASF)

Ein anderer Chemie- und Pharmakonzern nimmt sich nur bis 2040 Zeit: Merck hat im November 2020 seine neue Nachhaltigkeitsstrategie vorgestellt. Das Unternehmen hat sich 2030 als Etappenziel gesetzt bis zu dem es seine Treibhausgas-Emissionen um 50 % reduzieren (Vergleich 2020) und 80 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen beziehen will. Um Emissionen einzusparen plant Merck, bis 2023 90 % seiner Healthcare Produkte mit dem Schiff, anstelle des Flugzeugs zu transportieren. (Bild: Merck)

Der Kunststoffhersteller Lyondellbasell gibt kein konkretes Jahr an, bis zu dem er klimaneutral handeln will. Jedoch plant das Unternehmen, bis 2030 2 Mio. t/a recycelte Polymere zu produzieren. Dafür will es sowohl das mechanische, als auch das molekulare Recycling vorantreiben. Weiterhin will der Konzern bis 2030 die CO2-Äquivalente pro Tonne Produkt im Vergleich zu 2015 um 15 % reduzieren. (Bild: Lyondellbasell)

Der Konsumgüter-Hersteller Henkel will bis 2040 nicht nur klimaneutral, sondern klimapositiv sein. Also neben dem Ausgleich der eigenen Emissionen, zusätzlich einen Beitrag gegen den Klimawandel leisten. Dafür plant das Unternehmen, bis 2030 den CO2-Fußabdruck seiner Produktion um 75 % im Vergleich zu 2010 zu senken. Außerdem möchte der Konzern, für denselben Zeitraum seinen Energieverbrauch pro Tonne Produkt um 50 % senken und 100 % seines Stroms aus erneuerbaren Quellen beziehen. (Bild: Henkel)

Und auch im Anlagenbau führt kein Weg an Klimaschutz vorbei: Thyssenkrupp will ab 2050 klimaneutral sein. Bereits 2030 möchte der Konzern rund 30 % bei den Emissionen aus eigener Produktion und bezogener Energie einsparen. Dabei orientiert sich Thyssenkrupp mit seiner im Sommer 2019 vorgestellten Klimastrategie am Pariser Klimaabkommen von 2015. (Bild: Thyssenkrupp)
Auch bio-attribuiertes Aceton geliefert
Kürzlich ist die erste Lieferung an massenbilanziertem Phenol aus der Produktion von Mitsui Chemicals aus dessen Standort Osaka am Produktionsstandort Caojing/Shanghai von Covestro eingetroffen. Weitere Lieferungen sollen folgen, auch von bio-attribuiertem Aceton. Mitsui Chemicals verwendet Bio-Rohstoffe aus Abfällen und Reststoffen als Ausgangsbasis für seine bio-attribuierten Produkte Phenol und Aceton.
"Wir verfolgen nicht nur das Recycling von Kunststoffen, sondern auch die Umstellung auf Biomasse mit dem Ziel, eine Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen", sagte Yoshino Tadashi, Senior Managing Executive Director und Präsident des Basic Materials Business Sector von Mitsui Chemicals.
"Unsere langfristigen Partnerschaften mit Covestro und Mitsui Chemicals haben es uns ermöglicht, das erste erneuerbare Phenol in Asien zu liefern", sagt Takashi Furutani, Chief Operating Officer der Basic Materials Business Unit von Mitsui & Co. "Mitsui hat sich verpflichtet, Lösungen für Kunden anzubieten, die auf eine Kreislaufwirtschaft hinarbeiten. Dies ist erst der Anfang unserer Reise."
Bei der Massenbilanzierung werden biobasierte Rohstoffe in einem frühen Stadium der Produktion eingesetzt und rechnerisch den fertigen Produkten zugeordnet. Dadurch werden fossile Rohstoffe eingespart und Treibhausgasemissionen gesenkt, während die Qualität der massenbilanzierten Produkte im Vergleich zu rein fossil-basierten erhalten bleibt.
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