
Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Leichtbaumaterialen für Spezialanwendungen baut der Konzern außerdem seine Produktion von geschlossenzelligen Hochleistungshartschäumen der Marke Rohacell am Standort Mobile, Alabama, in USA aus.
Bild: Evonik
Der Konzernumsatz von Evonik sank um 14 % auf 2,83 Mrd. Euro, das bereinigte Ergebnis (Ebitda) um 19 % auf 456 Mio. Euro. „Evonik hält der Krise stand“, kommentiert Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstandes, diese Zahlen. „Im zweiten Quartal haben wir die Folgen der Pandemie durchaus zu spüren bekommen. Der strategische Portfolioumbau und die Umsetzung unserer Effizienzprogramme trugen aber dazu bei, dass wir besser durchs erste Halbjahr gekommen sind als zunächst erwartet. Dies gilt insbesondere für unsere starken Wachstumssegmente.“
Märkte unterschiedlich betroffen
Die beiden Wachstumssegmente Resource Efficiency und Nutrition & Care zeigten sich im zweiten Quartal robust und erzielten eine gute bereinigte Ebitda-Marge von jeweils 20 %. Das Segment Performance Materials wurde dagegen deutlich härter vom Einbruch der Nachfrage getroffen und litt zudem unter den Folgen des niedrigen Ölpreises. Das bereinigte Konzernergebnis ging im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 30 % auf 160 Mio. Euro zurück. Der Free Cashflow war mit 96 Mio. Euro deutlich positiv. Geringere Bonuszahlungen sowie Steuererstattungen haben die Effekte aus dem niedrigeren operativen Ergebnis sowie einem Aufbau des Nettoumlaufvermögens mehr als kompensiert.
Erste Erholungstendenzen: Prognose bestätigt
„In der Krise zeichnen wir uns durch hohe Cash- und Kostendisziplin aus“, sagt Finanzvorstand Ute Wolf. „Inzwischen sehen wir in einigen Märkten auch erste Erholungstendenzen. Von einer generellen wirtschaftlichen Erholung kann bislang aber noch keine Rede sein. Die Corona-Krise ist noch nicht überstanden.“ Für das Gesamtjahr 2020 bestätigt Evonik den Ausblick vom 7. Mai. Der Konzern erwartet weiterhin einen Umsatz zwischen 11,5 Mrd. und 13,0 Mrd. Euro sowie ein bereinigtes Ebitda zwischen 1,7 Mrd. und 2,1 Mrd. Euro.
Entwicklung in den einzelnen Segmenten
Resource Efficiency: Im Segment Resource Efficiency waren einzelne Geschäfte deutlich vom Rückgang der Nachfrage betroffen, andere behaupteten sich stabil. Bei den Vernetzern (Crosslinkers) verzeichneten Produkte für den Windenergiemarkt sogar eine höhere Nachfrage. Auch der Umsatz der Aktivsauerstoffprodukte stieg aufgrund der erstmaligen Einbeziehung von PeroxyChem, dem Anfang Februar erworbenen, US-amerikanischen Hersteller von Wasserstoffperoxid und Peressigsäure, sowie einer guten Entwicklung bei den Spezialitäten, etwa für Desinfektionsmittel. Dagegen führten die weltweite konjunkturelle Abschwächung sowie Einschränkungen der Produktion von Kunden, insbesondere im Automobilbereich, zu einem Mengenrückgang in den Geschäften mit Hochleistungskunststoffen sowie mit Kieselsäuren und Silanen für die Reifenindustrie. Auch die Nachfrage nach Öladditiven ging zurück. Der Umsatz von Resource Efficiency ging insgesamt im zweiten Quartal um 14 % auf 1,24 Mrd. und das bereinigte Ebitda um 22 % auf 255 Mio. Euro zurück.
Nutrition & Care: Das Segment Nutrition & Care behauptet sich gut. Der Umsatz verringerte sich im zweiten Quartal lediglich um 4 % auf 1,09 Mrd. Euro. Das bereinigte Ebitda verbesserte sich um 14 % auf 217 Mio. Euro. Die essenziellen Aminosäuren für die Tierernährung profitierten von höheren Verkaufspreisen und einer gestiegenen Mengennachfrage. Das Health-Care-Geschäft verzeichnete erneut eine erfreuliche Entwicklung bei Pharma und Food Ingredients sowie Pharma Polymeren. Additive für Polyurethanschäume verspürten dagegen eine rückläufige Nachfrage.
Performance Materials: Im Segment Performance Materials verringerte sich der Umsatz im zweiten Quartal um 42 % auf 319 Mio. Euro. Die rückläufige Nachfrage insbesondere aus der Automobil- und Kraftstoffindustrie traf besonders Performance Intermediates. Zudem belastete der massive Rückgang des Ölpreises das Geschäft. Auch der Umsatz von Functional Solutions ging nachfragebedingt zurück. Das bereinigte Ebitda des Segments sank um 85 % auf 11 Mio. Euro. (jg)
Die 10 größten Chemieunternehmen der Welt

Diese Bildergalerie zeigt Ihnen das Who is Who der weltweiten Chemiehersteller 2019. Für die Platzierungen wurde jeweils der Umsatz des gesamten Unternehmens berücksichtigt. Die Daten stammen aus der Forbes-Global-2000-Liste.
Bild: industrieblick – Fotolia

Platz 7: Der Merger mit Praxair hat den Industriegasekonzern Linde nach vorne katapultiert. Mit einem Umsatz von 28,2 Mrd. USD (Vorjahr 15,04 Mrd. USD) landet Linde auf Platz 8. Das in über 100 Ländern agierende Unternehmen produziert Industriegase, die anschließend in verschiedenen Bereichen wie dem Energiesektor, der Strahlproduktion, der Chemieverarbeitung, dem Umweltschutz oder der medizinischen Therapien zum Einsatz kommen.
Bild: Linde

NichtNicht mehr in den Top 10 sind folgende Unternehmen: ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,PPG Industries Inc. sichert sich Platz 9. Die US-Amerikaner sind ein führender Hersteller von Anstrichfarbe, Glas und Chemikalien und hat im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 15,37 Mrd. US-D erwirtschaften. Die Produktpalette umfasst Schutz- und Dekorationsfarben, Dichtungsmittel, Klebstoffe sowie Industrie- und Spezialchemikalien.
Bild: PPG Industries

Covestro zählt zu den führenden Herstellern von Hightech-Polymerwerkstoffen und schafft es mit einem Umsatz von 13,4 Mrd. USD (Vorjahr 16,37 Mrd. USD) auf Platz 8. Die Produkte und Anwendungslösungen des Unternehmens aus Leverkusen stecken in nahezu allen Produkten des modernen Lebens. Zu den Kunden gehören Unternehmen aus den Bereichen Automobilindustrie, Bauwesen und Elektronik sowie aus der Möbel-, Sport- und Textilindustrie.
Bild: Covestro

Platz 10: Der Düsseldorfer Konsumchemikalienhersteller Henkel ist in diesem Jahr mit dabei unter den Top 10 - was weniger am gewachsenen Umsatz liegt (Henkel schrumpfte von 22,8 auf 22,5 Mio. US-Dollar), sondern an der deutlich schlechteren Performance anderer Chemieunternehmen, darunter der amerikanischen PPG Industries. Bild: Henkel

Platz 8 geht mit einem Umsatz von 24,5 Mrd. USD (Vorjahr 24,05 Mrd. USD) an Air Liquide. Das französische Unternehmen produziert Industriegase und flüssige Gase für Anwendungen in der Öl- und Stahlverarbeitung, in der Papier- und Glasherstellung sowie im Gesundheitswesen und der Halbleiter- und Photovoltaikindustrie. Air Liquide versorgt seine Kunden teilweise mit eigens installierten und gewarteten Pipelines und stellt darüber hinaus Antriebsgase für die Raumfahrt zur Verfügung.
Bild: Air Liquide

Vierter im Jahr 2019 ist der US-Konzern Lyondellbasell mit 34,7 Mrd. US-Dollar Umsatz. (Bild: Lyondellbasell)

Die Top 5 der Liste für 2019 leitet Sabic aus Saudi-Arabien ein, mit einem Jahresumsatz von 32,5 Mrd. US-Dollar. (Bild: Sabic)

Mit einem Umsatz von 49,9 Mrd. USD (Vorjahr 45,31 Mrd. USD) geht Platz 3 an die Bayer AG. Das breite Sortiment an Produkten und die Forschungsschwerpunkte des Leverkusener Konzerns sind auf die Gesundheitsversorgung, den Pflanzenschutz und die Schädlingsbekämpfung ausgerichtet.
Bild: Bayer

Platz 2 geht mit ,einem Umsatz von 66,5 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 71,73 Mrd. US-D) an die BASF. Das Ludwigshafener Unternehmen verfügt über ein umfangreiches Produktportfolio im Bereich der Industriechemikalien und bedient mit seinen Produkten weltweit die Automobil-, Elektro-, Chemie- und Bauindustrie, die Argrar- und Pharmabranche sowie die Öl- und Gasförderindustrie.
Bild: BASF
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