Das gesamte erste Quartal 2020 weist im Maschinenbau nach den Zahlen des VDMA nur einen Orderrückgang von real 2 % auf. Die Inlandsaufträge legten in dieser Periode sogar um 1 % zu, während die Auslandsbestellungen um 4 % zum Vorjahr sanken. Aus den Euro-Ländern kamen dabei in den ersten drei Monaten 5 % weniger Bestellungen, der Auftragseingang aus den Nicht-Euro-Ländern sank um 3 %. „Zu Beginn des Jahres waren wir noch guter Hoffnung für einen besseren Jahresverlauf, das hatten die Frühindikatoren so angedeutet. Dann ist uns die Pandemie dazwischengekommen“, erläutert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.
Video: Maschinenbau-Aufträge in der Corona-Krise
Dr. Ralph Wiechers erläutert die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Auftragseingang im Maschinenbau.
März zeigt bereits deutliches Minus
Die ersten Auswirkungen der Corona-Krise zeigten sich bereits im letzten Berichtsmonat: Die Inlandsorders sanken im März um 2 %. Das Minus der Auslandsbestellungen fiel mit 12 % noch deutlicher aus. „Dies lässt vermuten, dass sich hier die Ausbreitung der Pandemie zuerst in China und später dann auch in Europa bemerkbar macht“, sagt Wiechers. Aus dem Euro-Raum kamen im März 14 % weniger Bestellungen, aus den Nicht-Euro-Ländern waren es 11 % weniger Aufträge. „Die volle Wucht der Krise wird sich im Maschinenbau aber erst in den nachfolgenden Berichtsmonaten zeigen“, glaubt der Chefsvolkwirt des Verbandes.
Nachfrageprobleme nehmen zu
Mehrere VDMA-Umfragen unter seinen Mitgliedsfirmen haben ergeben, dass Schwierigkeiten in den Lieferketten konstant etwa die Hälfte der Betriebe belasten. Die Probleme auf der Nachfrageseite, also den Kundenaufträgen, haben dagegen deutlich zugenommen, hiervon berichten inzwischen drei von vier befragten Maschinenbaubetrieben. Die Krise trifft den deutschen Maschinenbau in einer ohnehin eher schwierigen Phase: Bereits im vergangenen Jahr hatte die Branche insgesamt ein Auftragsminus von 9 % im Vergleich zum Vorjahr verbucht. (jg)