Das Projekt trägt den Namen Wasserstoff-Produktion mit Hochleistungstankstelle (H2TP). Es erhält eine Förderung von bis zu 6,2 Mio. Euro im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie durch das Verkehrsministerium. Geplant sind Protonenaustauschmembran-Elektrolyseure (PEM), Kompressoren, Lagertanks und eine Hochleistungstankstelle am Standort Herten im Ruhrgebiet. Die PEM-Elektrolyseure sollen 440.000 kg/a Wasserstoff erzeugen. Die Unternehmen haben vertraglich festgelegt, dass Linde die Anlage nach ihrer Fertigstellung wartet und für den Service zuständig ist.
Die Anlage wird Strom aus dem Abfallkraftwerk der AGR erhalten, in dem Siedlungs- und Gewerbeabfälle mit einem biogenen Anteil von rund 50 % als Haupt-Brennstoffquelle dienen. Der für die Wasserstoff-Produktion benötigte Strom kommt aus Energieeffizienz-Maßnahmen der AGR. Auf diese Weise will das Unternehmen sowohl die Lieferungen von Strom und Wärme in die öffentlichen Netze, als auch die Stromzufuhr für den Elektrolyseur sicherstellen.
Druckbetankung für privaten und öffentlichen Verkehr
Die geplante Tankstelle kann Fahrzeuge mit 350 bar und 700 bar füllen und ist damit sowohl zur Betankung von Lkw als auch Pkw geeignet. Der in Herten produzierte grüne Wasserstoff wird vorrangig zur Betankung von Fahrzeugen des privaten und öffentlichen Verkehrs zur Verfügung stehen. Im Fokus stehen hier die Fahrzeuge der anliefernden Kommunen und der eigenen Lkw-Flotte sowie der Verkauf an und die Belieferung von Gewerbe und Industrie in der Region. Joachim Ronge, Vorsitzender der Geschäftsführung der AGR, fasst das Vorhaben folgendermaßen zusammen: „Abfallsammel-Fahrzeuge liefern Abfall mit biogenem Anteil, der energetisch zur Wasserstoff-Erzeugung genutzt wird, und tanken anschließend diesen grünen Wasserstoff.“