
Betroffen von Kurzarbeit sind knapp 85.000 von 580.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (14 %). Gegenüber März ist das ein Anstieg um den Faktor fünf. Der durchschnittliche Arbeitsausfall der betroffenen Beschäftigten wird mit 65 % doppelt so hoch liegen wie in der Krise 2009. Dabei sind Unternehmen und Beschäftigte entlang der Zulieferketten für die Automobilindustrie (z. B. Lacke, Kunststoff, Reifen, Fasern) am stärksten betroffen. Die meisten Unternehmen nutzen das Instrument der Kurzarbeit aber nur für einzelne Bereiche oder Produktionslinien und nicht für ganze Betriebe. Der Chemiearbeitgeber-Verband BAVC ermittelte diese Zahlen in einer Blitzumfrage unter den 1.900 Mitgliedsunternehmen, an der sich fast 250 Betriebe mit gut 240.000 Beschäftigten beteiligt hatten.
Medikamente gegen Corona und Covid-19:

Virostatika: Zentraler Bestandteil eines Virus ist seine Erbinformation, zu deren Vermehrung eine Gruppe von Enzymen, sogenannte Polymerasen notwendig sind. Wirkstoffe, die diese Enzyme hemmen, können auch die Vermehrung und Verbreitung von Viren eindämmen. Beispiele für solche Virostatika, die auch gegen Sars-Cov-2 wirken könnten, sind die Wirkstoffe Faviparivir und Remdesivir. Letzteres wurde ursprünglich gegen das Ebola-Virus entwickelt.Bild: molekuul.be ‒ AdobeStock

Protease-Hemmer: Die Kombination der Wirkstoffe Lopinavir und Ritonavir hemmt Enzyme, die Proteine an bestimmten Stellen zerschneiden, sogenannte Proteasen. Unter dem Handelsnamen Kaletra vertreibt Abbot das Medikament als etabliertes Mittel gegen HIV. Protease-Hemmer sind auch als Medikamente gegen Covid-19 in der Erprobung.Bild: molekuul.be ‒ AdobeStock

Interferone: Interferone sind körpereigene Proteine, die dem Immunsystem als Botenstoffe dienen und dessen Aktivität beeinflussen. Bei Virus-Infektionen spielt insbesondere das Beta-Interferon eine Rolle. Gegen Sars-Cov-2 soll synthetisches Interferon besonders in Kombination mit anderen Mitteln wie Protease-Hemmern helfen. Bild: petarg-AdobeStock

Chloroquin: Die genaue Wirkungsweise der Malaria-Medikamente Chloroquin und Hydroxychloroquin ist noch ungeklärt. Während der Sars-Epidemie 2002 zeigten sich in klinischen Studien positive Effekte, weshalb das von Bayer als Resochin vermarktete Medikament auch als Wirkstoff gegen Sars-Cov-2 wieder Interesse weckte und in mehreren klinischen Studien getestet wird.Bild: molekuul.be ‒ AdobeStock

Tot-Impfstoffe: Viele Impfstoffe – etwa gegen Grippe oder Tetanus – bestehen aus abgetöteten Erregern, beziehungsweise deren Einzelteilen: Typische Proteine, die sich an der Oberfläche eines Erregers befinden, dienen dem Immunsystem als Vorlage, so dass es auf eine tatsächliche Infektion reagieren kann. Einzelne Proteine eines Virus können dadurch als Impfstoff dienen, allerdings ist die Massenproduktion nicht immer einfach oder wirtschaftlich.Bild: guerrieroale – AdobeStock

Vektor-Impfstoffe: Für den Menschen harmlose Viren lassen sich mit gentechnischen Methoden so verändern, dass sie Bestandteile anderer Viren mit sich tragen. Diese manipulierten Viren, sogenannte Vektoren, dienen als Impfstoff, indem sie dem Immunsystem spezifische Teile eines Krankheitserregers präsentieren, ohne dass der Körper dem Erreger selbst ausgesetzt ist. Unter anderem die Masernimpfung und der erste zugelassene Ebola-Impfstoff funktionieren nach diesem Prinzip. Mehrere Covid-19-Impfstoffe dieser Art sind in frühen Stadien der klinischen Erprobung. Bild: iaremenko ‒ AdobeStock

mRNA-Impfstoffe: Messenger-RNA (mRNA) basierte Impfstoffe bestehen nicht aus Virus-Material wie klassische Impfstoffe, sondern stellen einen Bauplan für ein Virenprotein dar. Gelangt dieser Plan in eine Körperzelle, produziert diese zunächst das entsprechende Protein. Darauf reagiert das Immunsystem mit der Produktion von Antikörpern. mRNA-Impfstoffe wären deutlich einfacher und schneller in großen Mengen zu produzieren als klassische Impfstoffe. Allerdings ist das Verfahren noch völlig neu, bislang gibt es keine zugelassenen Impfstoffe dieser Art. Bild: vchalup ‒ AdobeStock
Ursache für Kurzarbeit ist in den allermeisten der betroffenen Betriebe mangelnde Nachfrage von Seiten der Kunden, dies gaben 76 % der befragten Unternehmen im April an. Aber auch Personalengpässe durch hohen Krankenstand oder fehlende Kinderbetreuung tragen in fast einem Drittel (30 %) der betroffenen Betriebe zu Kurzarbeit bei. Jeder fünfte (20 %) der im April voraussichtlich Kurzarbeit nutzenden Betriebe erwartet dies als Folge fehlender Vorprodukte; meist wegen Lieferschwierigkeiten aus dem europäischen Ausland. Die Umfrage wurde Ende März 2020 durchgeführt und gibt den Kenntnis-bzw. Erwartungsstand zu diesem Zeitpunkt wieder.
Industrie leistet wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krise
Dazu BAVC-Präsident Kai Beckmann:„Mit schon jetzt über 80.000 Beschäftigtenin Kurzarbeit trifft uns die Corona-Krise weitaus härter als die Finanz-und Wirtschaftskrise 2008/2009. Damals waren in der Spitze etwa 50.000 Beschäftigte in unserer Branche in Kurzarbeit.“ Das schnelle Ermöglichen von Kurzarbeit durch Bund und Länder sei darum ein wichtiger Schritt gewesen, Kurzarbeit könne in der Krise nun umfassender genutzt werden, um Beschäftigung zu erhalten und Einkommen zu sichern, führte Beckman aus.
Die Umfrage zeige aber auch, dass 85 Prozent der Beschäftigten ihrer Arbeit im üblichen Umfang nachgehen, wenn auch vielfach unter erschwerten Bedingungen. „So kann unsere Industrie die Produktion bisher weitgehend aufrechterhalten und einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten“, betonte Beckmann. Notwendig dazu seien aber umfangreiche Schutzmaßnahmen und die Versorgung mit Schutzausrüstung, zum Beispiel durch eine zentrale Stelle für Beschaffung und Verteilung von Schutzausrüstung nach Priorität. „Außerdem brauchen wir dringend einen Plan mit nachvollziehbaren Kriterien, um das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben schrittweise und kontrolliert wieder hochzufahren“, warnte Beckmann. „Anderenfalls werden noch mehr Lieferketten reißen, wir werden noch mehr Nachfrage verlieren und die Kurzarbeit zusätzlich ausdehnen müssen.“ (ak)
Corona-Krise in der deutschen Industrie

Am 26. Februar hat die Corona-Pandemie auch die deutsche Industrie erreicht: Die Hannover Messe meldet, dass sie mögliche Risiken durch die Corona-Epidemie im Blick behalten will. Für eine Terminverschiebung sei es aber noch zu früh. (Bild: Deutsche Messe)
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Bild: Deutsche Messe

28.02.2020: Der Chemiekonzern BASF hat für das Geschäftsjahr 2019 sinkende Umsätze und Gewinne gemeldet. Für Hoffnung sorgt ein überraschend starkes Ergebnis im vierten Quartal, für Sorgen die Auswirkungen des Corona-Virus.
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Bild: BASF

Ebenfalls am 28.02.2020: Der Automatisierungsanbieter Emerson verschiebt seine für März geplante Anwenderkonferenz Exchange aufgrund des Corona-Virusausbruchs. In Mailand, wo die Konferenz hätte stattfinden sollen, hatte sich die Lage bereits verschärft.
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Bild: Redaktion

Am 4.3. entschied die Deutsche Messe dann, dass die Hannover Messe 2020 auf die Woche vom 13. bis 17. Juli verschoben werden soll. Die Deutsche Messe AG reagierte damit auf die weltweiten Entwicklungen rund um Covid-19 (Coronavirus).
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Bild: Deutsche Messe

09.03.2020: Aufgrund der zunehmenden Ausbreitung des Corona-Virus in Europa und auf Basis der Empfehlung der Bayerischen Staatsregierung sowie der zuständigen Gesundheitsbehörden sieht sich die Messe München gezwungen, die Analytica 2020 zu verschieben. Die Fachmesse für Analytik und Laborausrüstung soll nun vom 19. bis zum 22. Oktober 2020 stattfinden.
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Bild: Messe München

12.03.2020: Der Chemieverband VCI meldet: Die wirtschaftliche Lage der chemischen Industrie in Deutschland hat sich im 4. Quartal 2019 verbessert. Dennoch blieb das Niveau deutlich unter Vorjahr. Und die Aussichten sind angesichts der Corona-Pandemie verhalten.
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12.03.2020: Die Fachmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft IFAT wird wegen der Coronavirus-Epidemie auf den 7. bis 11. September 2020 verschoben. Der Aufsichtsrat der Messe München hat den Schritt in einer Sondersitzung am Mittwoch, 11.03.2020, beschlossen.

12.03.2020: Der Spezialchemie-Konzern Lanxess meldet, dass er „in einem anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld“ seine Jahresziele für 2019 erreicht hat. Die operative Entwicklung sieht der Konzern als stabil, voraussichtlich wird die Coronavirus-Epidemie jedoch das Ergebnis 2020 belasten.
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Bild: Lanxess

16.03.2020 Der saudische Ölkonzern Saudi Aramco meldet, dass er im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang um 21 Prozent hinnehmen musste. Und auch für das laufende Jahr sehen die Perspektiven aufgrund der Corona-Krise nicht gut aus.
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Bild: Saudi Aramco

17.03.2020: Die Chemieindustrie gehört bereits zu den am stärksten von der Corona-Epidemie betroffenen Branchen: 63,6 % der Unternehmen in der Chemieproduktion berichten von negativen Auswirkungen.
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Bild: Adobe Stock

18.03.2020 Im ersten Jahr als Wintershall DEA hat die BASF-Öl- und Gastochter ihre Produktion auf ein neues Rekordniveau gesteigert. Aufgrund des niedrigen Ölpreises ging der Gewinn aber trotzdem deutlich zurück. Und 2020 sorgt die Corona-Krise für eine Investitionskürzung.
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Bild: Wintershall

19.03.2020: Die Messe WTT-Expo meldet, dass sie in diesem Jahr zum ersten Mal nicht in Karlsruhe sondern in Düsseldorf stattfinden wird. Die Veranstaltung für industrielle Wärmerückgewinnung, Industriewärmeübertrager und Wärmeträgertechnik-Systeme wird vom 7. bis 9. Dezember 2020 als Fachschau im Rahmen der verschobenen Messe Tube Düsseldorf durchgeführt.
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Bild: Kelvion

20.03.2020: Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hat das von der Bundesregierung beschlossene milliardenschwere Hilfsprogramm sowie die steuerpolitischen Erleichterungen ausdrücklich begrüßt. Gleichzeitig fordert der Verband jedoch weitere Maßnahmen zur Stärkung der Liquidität.
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Bild: VCI

23.03.2020: Medien melden, dass die USA in den Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland eingreifen wollen, den diese in Folge der Corona-Krise angezettelt haben. In der Diskussion ist ein Einfuhrstopp, um die amerikanische Ölindustrie zu schützen.
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(Bild: ralex3D – Fotolia)

23.03.2020: Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie abzufedern, haben sich die Tarifparteien in der Chemie auf befristete Maßnahmen geeinigt. Die Vereinbarung betrifft unter anderem die Möglichkeit zur Kurzarbeit sowie das im letzten Abschluss eingeführte „Zukunftskonto“.
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Bild: Fotolia

24.03.2020: Weil die Fachmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft Ifat wegen der Coronavirus-Epidemie auf den 7. bis 11. September 2020 verschoben wird, hat die CHEMIE TECHNIK einen neuen Online-Themenchannel gestartet, der ihre Leser bis zur Ifat bis im Herbst auf dem Laufenden halten soll.
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Bild: CHEMIE TECHNIK

26.03.2020: BASF hat damit begonnen, Krankenhäusern in der Metropolregion Rhein-Neckar kostenlos Hand-Desinfektionsmittel zur Verfügung zu stellen. Der Chemiekontzern will damit dem derzeitigen Engpass bei Hand-Desinfektionsmitteln begegnen, der sich aufgrund der deutlich erhöhten Nachfrage ergeben hat.
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Bild: BASF

26.03.2020: Auch der ungarische Mineralöl-Konzern MOL hat im Zuge der Corona-Krise mit der Produktion von Hand- und Oberflächen-Desinfektionsmitteln begonnen. Das Unternehmen hat dazu in Rekordzeit eine Produktionsanlage umgestellt.
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Bild: MOL

26.03.2020: Der Münchner Chemiekonzern Wacker meldet, dass man bereits am vergangenen Wochenende damit begonnen hat, Chemikalien zur Herstellung von 15.000 Litern Handdesinfektionsmittel für bayerische Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zu spenden.
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Bild: Wacker

25.03.2020: Der deutsche Großanlagenbau hat sich nach Jahren des Auftragsrückgangs im vergangenen Jahr trotz volatilem Marktumfeld und starkem Wettbewerbsdruck stabilisiert. Allerdings bereiten Ölpreis-Verfall und Corona-Pandemie den Branchenvertretern Sorgen
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Bild: VDMA

26.03.2020: Erst verschoben, jetzt komplett abgesagt: Die Hannover Messe wird in diesem Jahr zum ersten Mal seit 73 Jahren nicht stattfinden können.
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Bild: Deutsche Messe

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