
Wolfgang Große Entrup schlägt weitere Steuerregelungen zur Bekämpfung der Coronakrise vor. (Bild: VCI)
Für die rund 1.700 mittelständischen Unternehmen der chemischen Industrie sei in der gegenwärtigen Situation „der Erhalt der liquiden Mittel die größte Herausforderung“, betonte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup. Besonders die angekündigten Möglichkeiten zur Stundung und Anpassung der Steuervorauszahlungen seien deshalb „ein wichtiges und ermutigendes Signal“ für die Branche. In der Praxis müsse jetzt zeitnah eine pragmatische Umsetzung auf allen Ebenen der Steuerverwaltung erfolgen.
Maßnahmenpaket betrifft Kurzarbeit, Kredite und Steuern
In dieser Woche hatte die Bundesregierung unter anderem angekündigt, die Kurzarbeiter-Regelung bis Anfang April anzupassen. Betroffene Unternehmen könnten dann auch Lohnkosten und Sozialabgaben von der Bundesagentur für Arbeit bezahlen lassen und die Regelungen gelten künftig schon ab 10% der Beschäftigten in Kurzarbeit.
Außerdem will die Regierung zusätzliche Sonderprogramme auflegen sowie bestehende Programme für Liquidätshilfen erheblich ausweiten, um den Zugang zu günstigen Krediten zu erleichtern. Dies geschieht über die nationale Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW). Im Bundeshaushalt stehe dafür ein Garantierahmen von rund 460 Mrd. Euro zur Verfügung, der, wenn notwendig, um bis zu 93 Mrd. Euro erhöht werden könne.
Gleichzeitig sagte die Bundesregierung auch steuerpolitischen Maßnahmen zu, um die Liquidität bei den Unternehmen zu verbessern: Finanzbehörden soll es erleichtert werden, Stundungen von Steuerschulden zu gewähren. Bei von Corona-betroffenen Unternehmen wolle man bis Ende des Jahres auf Vollstreckungsmaßnahmen und Säumniszuschläge verzichten. Auch Vorauszahlungen sollen sich künftig leichter anpassen lassen.
VCI fordert ergänzende Maßnahmen
Aus Sicht des VCI reichen die beschlossenen Maßnahmen allerdings offenbar noch nicht aus, um die Folgen der Coronakrise abzufedern. Vielmehr sollten ergänzend weitere Maßnahmen zur Stärkung der Liquidität in den Fokus der Politik rücken. Das betreffe insbesondere die Verlustverrechnung. „Steuerregelungen, die den Ausgleich zwischen Gewinnen und Verlusten aus den Vorjahren einschränken, müssen in der aktuellen Krise verworfen werden. Dadurch lässt sich die Liquidität der Unternehmen zusätzlich erhöhen“, glaubt Große Entrup. (jg)
Die 10 größten Chemieunternehmen der Welt

Diese Bildergalerie zeigt Ihnen das Who is Who der weltweiten Chemiehersteller 2019. Für die Platzierungen wurde jeweils der Umsatz des gesamten Unternehmens berücksichtigt. Die Daten stammen aus der Forbes-Global-2000-Liste.
Bild: industrieblick – Fotolia

Platz 7: Der Merger mit Praxair hat den Industriegasekonzern Linde nach vorne katapultiert. Mit einem Umsatz von 28,2 Mrd. USD (Vorjahr 15,04 Mrd. USD) landet Linde auf Platz 8. Das in über 100 Ländern agierende Unternehmen produziert Industriegase, die anschließend in verschiedenen Bereichen wie dem Energiesektor, der Strahlproduktion, der Chemieverarbeitung, dem Umweltschutz oder der medizinischen Therapien zum Einsatz kommen.
Bild: Linde

NichtNicht mehr in den Top 10 sind folgende Unternehmen: ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,PPG Industries Inc. sichert sich Platz 9. Die US-Amerikaner sind ein führender Hersteller von Anstrichfarbe, Glas und Chemikalien und hat im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 15,37 Mrd. US-D erwirtschaften. Die Produktpalette umfasst Schutz- und Dekorationsfarben, Dichtungsmittel, Klebstoffe sowie Industrie- und Spezialchemikalien.
Bild: PPG Industries

Covestro zählt zu den führenden Herstellern von Hightech-Polymerwerkstoffen und schafft es mit einem Umsatz von 13,4 Mrd. USD (Vorjahr 16,37 Mrd. USD) auf Platz 8. Die Produkte und Anwendungslösungen des Unternehmens aus Leverkusen stecken in nahezu allen Produkten des modernen Lebens. Zu den Kunden gehören Unternehmen aus den Bereichen Automobilindustrie, Bauwesen und Elektronik sowie aus der Möbel-, Sport- und Textilindustrie.
Bild: Covestro

Platz 10: Der Düsseldorfer Konsumchemikalienhersteller Henkel ist in diesem Jahr mit dabei unter den Top 10 - was weniger am gewachsenen Umsatz liegt (Henkel schrumpfte von 22,8 auf 22,5 Mio. US-Dollar), sondern an der deutlich schlechteren Performance anderer Chemieunternehmen, darunter der amerikanischen PPG Industries. Bild: Henkel

Platz 8 geht mit einem Umsatz von 24,5 Mrd. USD (Vorjahr 24,05 Mrd. USD) an Air Liquide. Das französische Unternehmen produziert Industriegase und flüssige Gase für Anwendungen in der Öl- und Stahlverarbeitung, in der Papier- und Glasherstellung sowie im Gesundheitswesen und der Halbleiter- und Photovoltaikindustrie. Air Liquide versorgt seine Kunden teilweise mit eigens installierten und gewarteten Pipelines und stellt darüber hinaus Antriebsgase für die Raumfahrt zur Verfügung.
Bild: Air Liquide

Vierter im Jahr 2019 ist der US-Konzern Lyondellbasell mit 34,7 Mrd. US-Dollar Umsatz. (Bild: Lyondellbasell)

Die Top 5 der Liste für 2019 leitet Sabic aus Saudi-Arabien ein, mit einem Jahresumsatz von 32,5 Mrd. US-Dollar. (Bild: Sabic)

Mit einem Umsatz von 49,9 Mrd. USD (Vorjahr 45,31 Mrd. USD) geht Platz 3 an die Bayer AG. Das breite Sortiment an Produkten und die Forschungsschwerpunkte des Leverkusener Konzerns sind auf die Gesundheitsversorgung, den Pflanzenschutz und die Schädlingsbekämpfung ausgerichtet.
Bild: Bayer

Platz 2 geht mit ,einem Umsatz von 66,5 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 71,73 Mrd. US-D) an die BASF. Das Ludwigshafener Unternehmen verfügt über ein umfangreiches Produktportfolio im Bereich der Industriechemikalien und bedient mit seinen Produkten weltweit die Automobil-, Elektro-, Chemie- und Bauindustrie, die Argrar- und Pharmabranche sowie die Öl- und Gasförderindustrie.
Bild: BASF
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