Zwei Roboter in einer Messehalle

(Bild: Urbanscape und charles taylor - AdobeStock)

Auf der Logimat trifft sich die Logistikbranche – doch wer ist das überhaupt noch? Überall fehlen Fachkräfte und in der Logistik zu arbeiten, ist sicher nicht auf Platz eins der Berufswünsche einer 18-Jährigen heutzutage. Zudem ist die Branche nun mal dafür prädestiniert wie keine andere, repetitive Tätigkeiten von Robotern ausführen zu lassen, sodass sich die menschlichen Mitarbeitenden spannenderen Tätigkeiten widmen können. Immer mehr Unternehmen nutzen in ihren Lagerhallen fahrerlose Transportsysteme. Wird also die Logimat zukünftig die erste Messe von Robotern für Roboter sein?


Wie würde so eine Messe ablaufen?

Bekämen wir Menschen davon noch etwas mit? Schließlich wären wir ja nicht (mehr) die Zielgruppe, also könnten die Roboter einfach die Nachricht auf einer Radiowellenlänge verbreiten, auf die sie alle bequem zugreifen können. Das würde Plakate und online geschaltete Werbung überflüssig machen, was wiederum Kosten spart. Wie sähe dann das Messegelände selbst aus? Sicherlich wären nach der Messe weitaus weniger Container mit Müll entstanden. Denn es ist sinnfrei, dass ein Roboter einem anderen eine Pressemappe aus Papier in die Hand drückt, wenn er ihm die Infos auch mit einer Datenübertragung der Wahl übermitteln kann. Auch die ganzen Geschenke, die Unternehmen auf Messen mitbringen, wären an die Roboter verschwendet. Oder was meinen Sie, was ein Flurförderfahrzeug mit einem Kugelschreiber oder einem Plüschtier anfangen soll? Das fragt man sich ja schon bei einigen Menschen, die beides tütenweise vom Messegelände tragen.

Anstelle der Gastronomie müsste auf dem Messegelände allerdings das Stromnetz ausgebaut werden, denn die meisten Logistikfahrzeuge sind akku-betrieben und wir wissen alle wie lang so ein Messetag sein kann. Bei dem ganzen Laufen oder in diesem Fall Fahren durch die Messehallen kann schonmal der stärkste Akku schlapp machen. Es braucht also entsprechend viele Lademöglichkeiten vor Ort und ein Stromnetz, das dieser dreitägigen Lastspitze standhält. Die Stände auf- und abbauen können die elektronischen Vertreter der ausstellenden Unternehmen selbstredend eigenständig. Nur ebenerdig sollte es sein – keine mehrstöckigen Messestände mehr.

Einige Fragen lassen sich jedoch nicht so leicht beantworten. Wie kommen all die Roboter zum Messegelände? Fahren sie eigenständig über die Straßen oder greifen die kleineren auf öffentliche Verkehrsmittel zurück? Wie werden die wegfallenden Einnahmen gedeckt? Denn die Roboter konsumieren ja nichts in der Messestadt, weder gehen sie abends noch zusammen einen trinken, noch brauchen sie ein Hotel zum Übernachten.

Hoffen wir einfach, dass wir die Antworten auf diese Fragen gar nicht herausfinden müssen. Wir wollen schließlich nicht, dass die Roboter sich bei dieser Zusammenkunft denken: „So ganz ohne Menschen ist ja auch nett.“

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