Dr. Eckhard Cordes, Aufsichtsratsvorsitzender von Bilfinger, erklärte: „Mit der Zustimmung durch die Hauptversammlung ziehen wir einen Schlussstrich unter die Auseinandersetzung und erzielen einen weiteren wichtigen Erfolg bei der Bewältigung von Altlasten. Wir sind sehr zufrieden mit dem Vergleich, der wirtschaftlich angemessen ist und Rechtsfrieden schafft.“ Neben dem Verzicht auf Gehaltsforderungen wird der Konzern einen Betrag von 16,75 Mio. Euro von den D&O-Versicherern erhalten.
Ein weiterer Beschluss der Hauptversammlung am 24.06.2020 betraf die Wahl von Dr. Bettina Volkens und Robert Schuchna als Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat der Bilfinger SE. Dr. Volkens ist promovierte Juristin und als selbstständige Beraterin tätig. Sie hatte in ihrer Laufbahn verschiedene leitende Positionen im Personalbereich inne, unter anderem bei Tochterfirmen der Deutschen Bahn sowie bei der Deutschen Lufthansa AG, wo sie zuletzt als Vorstandsmitglied die Ressorts Personal und Recht verantwortete. Robert Schuchna ist Partner bei Cevian Capital, wo er 2011 seine Laufbahn nach Abschluss seines Studiums in Banking & Finance an der Universität Zürich begann. Dr. Bettina Volkens und Robert Schuchna folgen auf Nicoletta Giadrossi und Jens Tischendorf, die ihre Ämter zur Hauptversammlung niedergelegt hatten. Dr. Eckhard Cordes: „Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit mit Bettina Volkens und Robert Schuchna. Sie bringen wertvolle Kompetenzen und Erfahrungen in den Aufsichtsrat der Bilfinger SE mit ein.“
Konzernergebnis wieder positiv
In seiner Ansprache an die Aktionäre betonte der Vorstandsvorsitzende Tom Blades die im Geschäftsjahr 2019 erreichten wirtschaftlichen Ziele. So war das Konzernergebnis erstmals seit 2016 wieder positiv und stieg auf 24 Mio. Euro. Der berichtete Free Cashflow erreichte mit 57 Mio. Euro ebenfalls einen positiven Wert. Im Jahr 2020 sah sich Bilfinger laut Blades mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des starken Ölpreis-Verfalls konfrontiert. Angesichts des unsicheren Umfelds schlugen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vor, eine Dividende in Höhe des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbetrags von 0,12 Euro je Aktie auszuzahlen. Die Hauptversammlung stimmte mit großer Mehrheit für diesen Vorschlag. Eine planmäßige Entwicklung des Unternehmens vorausgesetzt, streben Aufsichtsrat und Vorstand an, mittelfristig einen Anteil von 40 bis 60 % des bereinigten Konzernergebnisses an die Aktionäre auszuschütten.
Zu den positiven Entwicklungen in 2020 gehörten laut Blades der Zuschlag für mehrere Großprojekte, die zum Auftragseingang in den ersten beiden Quartalen beitrugen. So erhielt Bilfinger etwa drei große Aufträge für Bauabschnitte des englischen Kernkraftwerks Hinkley Point C. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2020 sagte Tom Blades: „Im Mai scheinen wir die Talsohle zumindest in unserem Kernmarkt Europa durchschritten zu haben. Wir rechnen nach wie vor mit einer allmählichen Erholung unseres Geschäfts in der zweiten Jahreshälfte. Zudem halten wir weiterhin an unseren mittelfristigen Finanzzielen fest.“ (ak)