Das Lagern von Gefahrstoffen in einem Sicherheitsschrank direkt am Arbeitsplatz

Das Lagern von Gefahrstoffen in einem Sicherheitsschrank direkt am Arbeitsplatz bringt viele Vorteile. (Bild: Asecos)

  • Fachwissen über Umgang mit Gefahrstoffen und ihre Lagerung ist ein wichtiger Bestandteil der Unfallprävention.
  • Weiterbildungen können Mitarbeitende unterstützen, dieses Wissen beizubehalten und Risiken durch Gefahrstoffe nicht in der Routine untergehen zu lassen.
  • Ein anwendungsspezifisches Lagerungskonzept trägt wesentlich zur sicheren Lagerung von Gefahrstoffen bei.

Wenn gefährliche Stoffe zur täglichen Arbeit gehören, haben Betriebe unterschiedliche, aber grundlegende Schutzaufgaben zu erfüllen – für den Mensch, den jeweiligen Tätigkeitsbereich und die Umwelt. Immer intelligenter zugeschnittene Technik und bedarfsgerechte ergonomische Konstruktionen vereinfachen die Handhabung von Gefahrstoffen. Doch selbst wenn technisch alles einwandfrei ist, gibt es eine Gefahr, die nicht zu unterschätzen ist: die Gefahr durch Routine. Wo Erfahrung im Umgang mit Gefahrstoffen wichtiges Know-how mit sich bringt, ergibt sich auch ein Paradoxon: Das potenzielle Risiko nimmt sogar noch einmal deutlich zu, je routinierter und erfahrener man in der Tätigkeit mit gefährlichen Stoffen ist. Dass Aufmerksamkeit im Zuge der Arbeitsroutine abnimmt, geschieht nach und nach. Auch wenn Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt und Geschicklichkeit für die Arbeitsabläufe mit gefährlichen Stoffen so wichtig sind. Der Gesetzgeber kennt das Risiko, das in der Gewöhnung durch Routine im Umgang mit Gefahrstoffen steckt. Er verpflichtet im Arbeitsschutzgesetz §12 jeden Arbeitgeber zu regelmäßigen theoretischen Schulungen für seine Mitarbeiter, sobald wiederkehrend mit Gefahrstoffen gearbeitet wird. Da die Chemikalien und Substanzen bei falscher Handhabung brandfördernd, korrosiv, umweltgefährlich oder gar giftig wirken können, müssen die Mitarbeiter stets wissen, womit sie es bei der Arbeit zu tun haben, und auch die geeigneten Schutzmaßnahmen parat haben, zum Beispiel, wenn es um persönliche Schutzkleidung, aber auch um Einhaltung von Lagervorschriften geht.

Theoretisches Wissen nachhaltig verankern

Dieses Verständnis für Ursache und Wirkung ist vor allem bei den Mitarbeitern wichtig, um die entzündbaren oder explosiven Stoffe, die für die verschiedenen Arbeitsprozesse notwendig sind, umsichtig zu handhaben und sachgerecht zu lagern. Das theoretische Wissen nachhaltig in den Köpfen zu verankern und den Sicherheitsbedarf beziehungsweise das Gefährdungspotenzial immer wieder bewusst zu machen, hilft der Routine im Alltag entgegenzulenken. Hier setzt auch die Idee an, die der Asecos Academy zugrunde liegt. Egal ob Grundwissen oder Spezialthema, die Akademie gibt fundiertes Expertenwissen praxisorientiert und zielgruppengerecht weiter. Das Konzept ist modular aufgebaut, d. h. die einzelnen Bestandteile lassen sich zu einem maßgeschneiderten Weiterbildungsangebot kombinieren und so altes Wissen wieder zielgerichtet auffrischen und aktualisieren. Alle relevanten Themen, die mit Gefahrstoffen zusammenhängen, werden vermittelt: Was ist überhaupt ein Gefahrstoff? Welche gesetzlichen Vorschriften müssen beachtet werden? Welche Gefahren können durch falschen Einsatz und unsachgemäße Lagerung von Gefahrstoffen entstehen? Oder auch: Welche Präventivmaßnahmen in Sachen Vorschriften und technischen Lösungen kann und muss man ergreifen, um Sicherheit zu gewährleisten?

Gesetzespyramide: Normen zur Lagerung von Gefahrstoffen.
Gesetzespyramide: Normen zur Lagerung von Gefahrstoffen. (Bild: Asecos)

Gefährdungsbeurteilung im Zentrum des Arbeitsschutzes

Um die Risiken, die durch den Umgang mit Gefahrstoffen entstehen können, zu minimieren und die Belastungsfaktoren so gering wie möglich zu halten, gibt es tiefergehende Vorschriften. Dazu zählen zum Beispiel die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), das Chemikaliengesetz (ChemG) und selbstverständlich die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV). Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) konkretisieren Anforderungen der Gefahrstoffverordnung und auch die Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen beziehungsweise mit Gasen. Dafür ist es unabdingbar, die im Arbeitsablauf vorkommenden Stoffe mit dem jeweiligen Gefährdungs- und Belastungspotenzial zu erfassen. Die Beurteilung muss regelmäßig überprüft und selbstverständlich aktualisiert werden, wenn sich Gegebenheiten verändern. Bei der Gefährdungsbeurteilung kann sich der Betrieb oder die Institution fachkundig beraten lassen oder sogenannte befähigte Personen damit beauftragen.

Das Wichtigste ist es, die aus der Gefährdungsbeurteilung abgeleiteten Maßnahmen umzusetzen. Im Fokus steht dabei nicht nur der sichere Umgang mit Gefahrstoffen, sondern auch deren sichere Lagerung. Für die Umsetzung gibt es verschiedene Möglichkeiten, sodass Betriebe Gestaltungsspielraum haben. Sie können sich für Maßnahmen zur Einhaltung der Schutzziele entscheiden, die bestmöglich zu den räumlichen Gegebenheiten und Arbeitsabläufen passen.

Arbeiten mit Gefahrstoffen.
Arbeiten mit Gefahrstoffen. (Bild: Asecos)

Anwenderspezifische Lagerkonzepte

Ob ein Unternehmen sich entscheidet, die sichere Lagerung von Gefahrstoffen zentral (Lagerung der Gefahrstoffe an einem fest definierten Ort im Gebäude oder Außenbereich) oder dezentral (Lagerung der Gefahrstoffe in Sicherheitsschränken direkt am Arbeitsplatz) umzusetzen, hängt von unterschiedlichen Kriterien ab. Ausschlaggebend sind individuelle Anforderungen und räumliche Voraussetzungen, um Gefahrstoffe gesetzeskonform und optimal aufzubewahren. Aufschluss gibt die Bedarfsanalyse in Hinblick auf die zu lagernden Stoffe, die Mengen oder auch die Größen der Gebinde und außerdem die räumlichen oder baulichen Gegebenheiten. Wie oft und in welchen Mengen werden die Stoffe gebraucht beziehungsweise wie viel muss auf Vorrat gelagert werden? Ist es vorstellbar, den Weg in ein separates Außenlager zurückzulegen, um die am Arbeitsplatz benötigten Substanzen oder Stoffe mit Gefährdungspotenzial zu holen und nach Verwendung zurück in das sichere Lager zu bringen? Wenn jeden Tag immer wieder unterschiedliche Stoffe gebraucht werden, heißt das für die Beschäftigten, die Gefahrstoffe auch jedes Mal zwischen Verwendungsstelle und Lager hin- und herzutransportieren. Das birgt Risiken, etwa zu stolpern oder Substanzen für einen späteren Arbeitsschritt am Einsatzort zu behalten.

Schrankmodell­linien von Asecos.
Die Schrankmodell­linien von Asecos. (Bild: Asecos)

Für viele Arbeits- oder Fertigungsbereiche ist es heute eine Frage von Effizienz, Gefahrstoffe auch direkt oder in der Nähe des Arbeitsplatzes lagern zu können. Eine dezentrale Lagerung ist in Deutschland gängige Praxis – dank Einrichtungen wie den Typ-90-Sicherheitsschränken, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Die Typ-Bezeichnung beschreibt die Feuerwiderstandsdauer in Minuten. Eine Feuerwiderstandsfähigkeit der Sicherheitsschränke von 90 Minuten ist das höchste Sicherheitsniveau weltweit. Für diese Zeit ist der gelagerte Gefahrstoff im Schrankinneren vor den Flammen geschützt. Bei Bränden wird so ein schnelles, unkontrollierbares Ausbreiten des Feuers vorgebeugt. Gleichzeitig wird Zeit gewonnen, damit einerseits die Menschen den Gefahrenbereich verlassen können und andererseits Rettungskräfte das Feuer bekämpfen können.

Als weltweit führender Hersteller von Sicherheitsschränken nach EN 14470-1 und -2 bietet Asecos auf die Anwenderpraxis zugeschnittene Produktlösungen, um Gefahrstoffe im Sinne der Technischen Regeln – insbesondere der TRGS 510 – sicher aufzubewahren und zu lagern. Die Vielfalt an Sicherheitsschränken ermöglicht es, die richtige Lösung für Branche, Betrieb und Arbeitsprozesse gemäß Europäischer Norm DIN EN 14470 Teil 1 für die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten und Teil 2 für die Lagerung von Druckgasflaschen zu finden. Deshalb ist fachkundige Beratung hinsichtlich Auswahl und Ausstattung wichtig. Wenn das Expertenwissen der Produktentwickler mit dem Fachwissen rund um den Einsatz- und Tätigkeitsbereich zusammenkommt, dann ist ein passgenauer Zuschnitt möglich: angefangen von ergonomischen Gesichtspunkten, die die Handhabung vereinfachen wie etwa unterschiedliche Auszüge, Tür- und Schließvarianten, bis hin zu unterschiedlichen Anforderungen beim Platzbedarf sowie Lösungen, die helfen potenzielle Gefahrenquellen, die durch Routine entstehen können, zu reduzieren.

Was Sie für den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen stets beachten müssen:

1. Informieren Sie sich genau über die Gefahrstoffe, mit denen Sie arbeiten.
2. Tragen Sie stets die beim Umgang mit Gefahrstoffen notwendige persönliche Schutzausrüstung (z. B. Schutzbrille, Schutzhandschuhe).
3. Informieren Sie sich darüber, ob und – wenn ja – wie die von Ihnen verwendeten Gefahrstoffe mit anderen Stoffen reagieren.
4. Informieren Sie sich über die Symbole zur Kennzeichnung von Gefahrstoffen und deren Bedeutung.
5. Achten Sie beim Umgang mit Gefahrstoffen auf evtl. entstehende Ex(plosionsschutz)-Zonen.
6. Haben Sie stets die notwendigen Gesetze, Verordnungen und Regeln zur Gefahrstofflagerung präsent:
–  TRGS – Technische Regeln für Gefahrstoffe,
–  ArbStättV – Arbeitsstättenverordnung,
–  BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung,
–  GefStoffV – Gefahrstoffverordnung,
–  ChemG – Chemikaliengesetz,
–  BGI 850-0 – Sicheres Arbeiten in Laboratorien,
–  RG – Technische Regeln für Gase,
–  TRBS – Technische Regeln für Betriebssicherheit.

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