Anlage für Kathodenmaterialien in Schwarzheide

Die neue Anlage ist die erste vollautomatische Großanlage ihrer Art in Europa. (Bild: BASF)

Die neue Anlage in Schwarzheide soll Produkte liefern, die auf die spezifischen Anforderungen von Herstellern von Batteriezellen sowie Automobil-Konzernen in Europa zugeschnitten sind. Sie ist nach Angaben von BASF gleichzeitig auch die erste vollautomatische Großproduktionsanlage für auf dem Kontinent. Der CO2-Fußabdruck der hier produzierten sei „deutlich geringer“ als in der Branche üblich. Dies gelinge durch die Produktionstechnologien mit einem reduzierten Energieverbrauch sowie einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien.

Um die wachsende Kundennachfrage für den europäischen Elektrofahrzeugmarkt zu befriedigen, bereitet BASF bereits weitere Investitionen für Kathodenmaterialien in Europa vor und befindet sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit Kunden. Auch dieses Projekt könnte in Schwarzheide stattfinden: Bereits im August 2022 hatte der Chemiekonzern gegenüber dem Fernsehsender RBB bestätigt, dass es Überlegungen für eine weitere Anlage am Standort gibt.

Auch Batterierecycling-Anlage bereits im Bau

Bereits im Bau befindet sich in Schwarzheide eine Batterierecycling-Anlage. Ausgediente Batterien und Abfälle aus der Batterieproduktion sollen in der neuen Anlage mechanisch zu Schwarzer Masse verarbeitet werden. Die Schwarze Masse enthält wichtige Metalle, die zur Herstellung von Kathodenmaterialien verwendet werden: Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan. In einem zweiten Schritt können diese wertvollen Metalle auf möglichst nachhaltige Weise chemisch zurückgewonnen und zur Herstellung neuer Kathodenmaterialien verwendet werden.

In Asien und Nordamerika bietet BASF bereits Kathodenmaterialien auf Basis von recycelten Metallen als Kreislauflösung an, die neue Anlage soll dies nun auch für den europäischen Markt ermöglichen. Die Produktion wird voraussichtlich 2024 aufgenommen. Gemeinsam sollen die beiden Anlagen rund 180 neue Arbeitsplätze in Schwarzheide schaffen.

„Die Kombination einer hochmodernen Batterie-Kathodenmaterialproduktion und einer Recyclinganlage fügt Deutschlands wachsendem Batterie-Ökosystem ein zentrales Puzzlestück hinzu“, erklärte Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, zur Eröffnung. „Das Vorhaben von BASF steigert unsere Souveränität entlang der Wertschöpfungskette, fördert die Kreislaufwirtschaft und stärkt so die Wirtschaftssicherheit. Die Entscheidung für Schwarzheide unterstreicht zudem die Attraktivität des Standorts – den Wert seiner Industriegeschichte und seines chemischen Know-hows ebenso wie das Angebot an erneuerbaren Energien in der Umgebung. Das Projekt steht auch mustergültig für die laufende Transformation: Dort, wo lange Zeit Kohle zu Benzin verflüssigt wurde, soll künftig das Aktivmaterial für Elektroauto-Batterien produziert werden.“

BASF-Chef Dr. Martin Brudermüller ergänzte: „Trotz aller Herausforderungen, vor denen wir derzeit in Europa stehen, ist der heutige Tag für uns alle ein Grund, optimistisch zu sein. Die moderne Anlage für Kathodenmaterialien und die Recyclinganlage für die Herstellung von Schwarzer Masse unterstreichen, dass wir als BASF an die Zukunft der chemischen Industrie in Europa und in Deutschland glauben und in innovative Produkte und Dienstleistungen für unsere Kunden in unserem Heimatmarkt investieren.“

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