Petrochemie-Standort Grangemouth

Ineos will am schottischen Standord Grangemouth 1,2 Mrd. Euro in Dekarbonsierung investieren. (Bild: Marcus - stock.adobe.com)

Bis 2030 will das Unternehmen über 60 % der Emissionen einsparen, bis 2045 soll das Netto-Null-Emissionsziel im Hinblick auf das Treibhausgas Kohlendioxid erreicht werden. "Unser Fahrplan baut auf den erheblichen Einsparungen auf, die wir in Grangemouth bereits erzielt haben. Als Ineos den Standort im Jahr 2005 kaufte, stieß er jährlich rund 5 Millionen Tonnen CO2 aus. Heute haben wir diese Menge bereits auf 3 Mio. Tonnen reduziert. Unser nächster Schritt, die Nutzung von Wasserstoff in Verbindung mit der Kohlenstoffabscheidung im Rahmen des Acorn-Projekts, wird diesen Wert auf unter 2 Mio. senken. Unser Fahrplan, der über das Acorn-Projekt hinausgeht, hat ein Ziel, nämlich die CO2-Emissionen bis 2045 sicher und effizient auf Null zu reduzieren", sagte Andrew Gardner, Vorsitzender von Ineos Grangemouth.

Seit 2005 hat der Betreiber nach eigenen Angaben den Kohlendioxid-Ausstoß an dem Petrochemie-Standort bereits um 37 % reduziert. Über 500 Mio. Pfund (ca. 600 Mrd. Euro) an Investitionen in entsprechende Projekte seien bereits genehmigt und würden derzeit in Grangemouth umgesetzt. Dazu gehören auch Investitionen in ein neues Kraftwerk, das bis 2023 fertiggestellt werden soll. Allein dadurch sollen die  Emissionen um mindestens 150.000 Tonnen CO2 pro Jahr senken.

Wasserstoff und CO2-Speicherung

Das Maßnahmenpaket von Ineos sieht vor, dass alle Unternehmen am Standort Grangemouth zur Produktion und Nutzung von Wasserstoff übergehen und gleichzeitig bis 2030 mindestens 1 Million Tonnen CO2 pro Jahr abscheiden und speichern (CCS, Carbon Capturing and Storage). Dazu gehört die Abscheidung von CO2 aus der bestehenden Wasserstoffproduktion und der Bau einer Wasserstoffproduktionsanlage im Weltmaßstab, die die Kohlenstoffabscheidung ermöglicht.

Weitere Beiträge zur Senkung der Emissionen sollen durch weitere Investitionen in die Energieeinsparung und -optimierung sowie die Elektrifizierung von Schlüsselanlagen geleistet werden. Außerdem will der Konzern sein Polymer-Produktportfolio dahingehend verändern, dass es einen höheren Anteil an recyceltem Material enthält.

Die Raffinerie in Grangemouth wird von Petroineos betrieben, einem 2011 von Ineos und Petrochina gegründeten Joint Venture. Ineos O&P UK betreibt die petrochemischen Anlagen für Olefine und Polymere in Grangemouth. Die von diesem Unternehmen verwendeten Rohstoffe stellen eine Absatzmöglichkeit für Nordseegase dar, die über das nahe gelegene Forties-Pipelinesystem geliefert werden. Ineos FPS betreibt das Forties-Pipelinesystem, in dem etwa 40 % der Öl- und Gasproduktion der Nordsee für den Weiterverkauf im In- und Ausland angelandet und verarbeitet werden. Der Konzern hatte das Forties-Pipelinesystem im Oktober 2017 von BP erworben.

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