Die Anlage entsteht im Shell Energy and Chemicals Park Rotterdam, der aus der Raffinerie Pernis hervorgegangen ist, und wird laut den Planungen 2024 fertiggestellt sein. Sie soll erneuerbaren Diesel sowie nachhaltiges Flugbenzin (Sustainable Aviation Fuel, SAF) produzieren, die Mischung kann Shell je nach Nachfrage anpassen. Die Anlage nutzt dabei Abfälle in Form von Altspeiseöl, tierischem Abfallfett und anderen industriellen und landwirtschaftlichen Restprodukten. Zer Ergänzung sollen außerdem Pflanzenöle, z. B aus Raps, zum Einsatz, bis nachhaltigere Rohstoffe in großem Umfang verfügbar sind. Die Anlage werde aber kein reines Palmöl als Rohstoff verwenden, betont Shell.
Das Projekt soll das Ziel des Mineralöl-Konzerns unterstützen, bis 2050 ein emissionsfreies Energieunternehmen zu werden. Geplant ist, dass die Anlage eine Technologie zur Abscheidung von Kohlenstoffemissionen aus dem Herstellungsprozess nutzt und diese in einem leeren Gasfeld unter der Nordsee im Rahmen des Porthos-Projekts speichert. Hier gibt es alle Infos zu diesem CO2-Speicher-Projekt.
Umwandlung von Raffinerien in Chemieparks
„Die heutige Ankündigung ist ein wichtiger Teil der Umwandlung einer unserer wichtigsten Raffinerien in einen Energie- und Chemiepark", sagte Huibert Vigeveno, Leiter des Bereichs Downstream bei Shell. Im Rahmen seiner Strategie Powering Progress wandelt Shell Raffinerien in fünf Energie- und Chemieparks um. Der Konzern will die Produktion traditioneller Kraftstoffe bis 2030 um 55 % reduzieren und mehr kohlenstoffarme Kraftstoffe wie Biokraftstoffe produzieren. Der Energie- und Chemiepark Rotterdam ist der zweite Park, der angekündigt wurde, nachdem im Juli der Energie- und Chemiepark Rheinland in Deutschland eröffnet wurde.
Die größten Chemieparks in Deutschland
Das Umbau-Projekt in Rotterdam soll „während der Bauphase jährlich Hunderte von Millionen Dollar an Investitionen bedeuten, Hunderte von Arbeitsplätzen schaffen und dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der Anlage für die kommenden Jahre zu erhalten", erklärte Marjan van Loon, President Director von Shell Netherlands.