April 2014
  • Nach dem Brand in der CDT-Anlage von Evonik in Marl musste der Wiederaufbau schnell gehen. Um Zeit zu sparen, beauftragte der Hersteller für die MSR-Technik einen Komplettlieferanten.
  • Alle Geräte mussten per Liste anhand der Altgerätedaten noch vor einer genauen Spezifikation bestellt werden.
  • Durch eine langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Rahmenvertragspartner im Bereich der Prozessmesstechnik und dem Betreiber konnte im Projekt viel Zeit gespart werden.

Um den wirtschaftlichen Schaden auf Lieferanten- und Kundenseite so gering wie möglich zu halten, sollte die Anlage schnellstmöglich wieder aufgebaut werden. Dass dies innerhalb von acht Monaten gelang, lag auch an der engen Verzahnung zwischen dem Betreiber und dem Komplettlieferanten der Automatisierungslösungen.

In dem Projekt ging es um die Planung von rund 1.440 Messstellen und die Beschaffung von insgesamt etwa 4.600 Geräten, darunter Messgeräte, Ventile, Stellungsmelder und Regler. Das Projekt war wegen des hohen Zeitdrucks sehr anspruchsvoll und nur durch die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten zu schaffen. „Das Projekt stand unter einem absoluten Zeitdruck. Alle Geräte mussten per Liste anhand der Altgerätedaten noch vor einer genauen Spezifikation innerhalb von wenigen Wochen nach dem Ereignis bestellt werden“, erläutert Dr. Klaus Schütter, der als Mitarbeiter des Bereichs Verfahrenstechnik und Engineering schon seit zwölf Jahren Projekte für die Business Line HP (High Performance Polymers) begleitet und bei CDT als MSR-Projektleiter alle Fäden in der Hand hielt. Bei der Messtechnik der Arbeitsgebiete Füllstand, Durchfluss, Druck und Temperatur hatte man sich für den Komplettlieferanten Endress+Hauser entschieden und einen Projektingenieur zur Unterstützung gleich mitbeauftragt.

Partnerschaft spart Zeit bei der Abwicklung
Beide Unternehmen verbindet eine langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit als Rahmenvertragspartner im Bereich der Prozessmesstechnik. Gerade in Situationen wie hier zeigen sich die Vorteile einer dauerhaften Zusammenarbeit. Man kennt die Standards und Abläufe des Partners sowohl aus technischer wie auch aus kommerzieller Sicht. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit spart bei der Abwicklung anspruchsvoller Projekte Zeit. „In einer Situation, wo es schnell gehen muss, ist es wichtig, sich auf den anderen verlassen zu können, ohne alles bis ins letzte Detail zu besprechen“, so Schütter.
Markus Hoffmann ist einer der Projektingenieure und langjähriger Mitarbeiter des Automatisierungslieferanten. Er hat bei Evonik das Projekt zum Wiederaufbau der CDT-Anlage innerhalb des Chemieparks Marl in der PLT-Planungsabteilung als Projektingenieur unterstützt. Zu seinen Aufgaben gehörten die Auftragskoordination, die technische Klärung von Gerätedetails und das Change Management.
„Insbesondere die Abklärung von Gerätedetails bereits vor endgültiger Spezifikation durch einen bei uns vor Ort ansprechbaren Mitarbeiter von Endress+Hauser, der mit den Geräten und den Zuständigkeiten beim Lieferanten vertraut war, hat ergänzend zu dem Vorgehen auf Listenbasis die Zeitersparnis weiter optimiert, sodass bei den endgültigen Spezifikationen nur relativ wenige Anpassungen erforderlich waren“, bestätigt Roland Josler, Betriebsleiter EMR der Business Line High Performance Polymers in Marl. Er und sein Kollege Schütter schätzen, dass so gegenüber der klassischen Projektabwicklung zehn Monate gespart werden konnten.
Markus Hoffmann unterstützte das Team beim Erstellen des Automatisierungskonzeptes, übernahm die Koordination und Abstimmung bei vielen Projektabschnitten wie bei Geräte-Engineering, Inbetriebnahme, Abnahmen, Beschaffung und Dokumentation. Die kurzen Wege bei Rückfragen und Abstimmungen, die optimale Auswahl der richtigen Messverfahren und eine hohe Lieferperformance haben letztendlich zum Gelingen dieses Projektes beigetragen.

Gegenüber der klassischen Abwicklung
zehn Monate gespart

Der Automatisierungslieferant hat mit dem umfangreichen Angebot an Messtechnik und messtechnischen Lösungen, der Kompetenz im Bereich Engineering und Projektmanagement maßgeblich am Gelingen dieses Projektes beigetragen, das bestätigt auch Dr. Stefan Bernhard, Bereich Technischer Einkauf. Die Kombination aus Feldgeräte-, Engineering- und Projektkompetenz aus einer Hand ermöglicht dem Komplettlieferanten, zuverlässige, sichere und effiziente Automatisierungslösungen zu liefern, und gibt Investitionssicherheit sowie eine langfristige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
Der Wiederaufbau wurde mit der mechanischen Fertigstellung im November 2012 nach acht Monaten geschafft. Die Anlage hat mittlerweile ihre Leistungsfähigkeit im Normalbetrieb bewiesen: Bereits zehn Monate nach dem Brand standen die auf CDT basierenden Vestamid-Produkte und ihre Vorstufen wieder ohne Einschränkung zur Verfügung. „Mit einer Bauzeit von nur sechs Monaten ist es uns gelungen, den Produktionsausfall von CDT nach Explosion und Brand in der Anlage am 31. März 2012 so kurz wie nur möglich zu halten“, blickt Gregor Hetzke, Leiter des Geschäftsbereichs Performance Polymers auf die erfolgreichen Anstrengungen zurück. Mit dem Wiederaufbau der CDT-Anlage war im Juni 2012 begonnen worden, die mechanische Fertigstellung erfolgte im November.

Hannover Messe 2014 Halle 11 – E60

Die Pressemitteilungen von Evonik zu den Ereignissen und zum Wiederaufbau der CDT-Anlage finden Sie hier:

Meldung vom 2.4.2012

Meldung vom 4.12.2012

Meldung vom 26.2.2013

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