Heraeus hat in das japanische Start-up Tsubame BHB investiert, welches eine – verglichen mit dem aktuellen Standard – energiesparendere Ammoniaksynthese-Technologie entwickelt hat. Das neue Verfahren soll eine dezentrale Ammoniakproduktion ermöglichen.

Heraeus ist das erste ausländische Unternehmen, das sich an dem Start-up beteiligt. (Bild: Heraeus Precious Metals)

Tsubame BHB mit Sitz in Yokohama wurde im April 2017 mit dem Ziel gegründet, die weltweit erste On-site-Ammoniaksynthese-Anlage zu realisieren. Das Start-up arbeitet daran, eine Modellanlage für die Massenproduktion von Ammoniak zu konzipieren, eine Anlage für Betrieb und Wartung zu bauen und vielseitigere Katalysatoren herzustellen. Das Verfahren des Start-ups basiert aktuell auf einem Elektrid-Katalysator und ermöglicht eine energiesparende und kostengünstige Ammoniakproduktion. Heraeus Precious Metals ist das erstes ausländische Unternehmen, das sich an dem Start-up beteiligt.

Die Technologie hat das Start-ups für die dezentrale Produktion von Ammoniak entwickelt, einem der wichtigsten Rohstoffe für die chemische Industrie. Ammoniak ist ein zentraler Baustein für Düngemittel, viele verschiedene organische Zwischenprodukte, Kunststoffe und Kunstfasern. Zudem wird Ammoniak im Hinblick auf die Energiewirtschaft als Wasserstoffträger stark diskutiert, für das Nutzen von Ammoniak als Wasserstoffträger eignet sich die Technologie ebenfalls.

Verfahren zur Ammoniaksynthese vom japanischen Start-up Tsubame BHB; Heraeus, Investition
(Bild: Heraeus Precious Metals)

Diese Technologie deckt den Bedarf des Marktes an lokaler oder verbrauchsnaher Ammoniakproduktion, spart Transportkosten und vermeidet das Risiko von Versorgungsunterbrechungen. Denn derzeit wird das auf dem Markt befindliche Ammoniak mit einer vor 100 Jahren erfundenen Technologie hergestellt, die hohe Temperaturen und Druck sowie sehr große Anlagen erfordert. Die Technologie des Start-ups dagegen, funktioniert bei niedriger Temperatur und niedrigem Druck, was ermöglicht, Ammoniak zu wettbewerbsfähigen Preisen auch in kleinen, dezentralen Anlagen bereitzustellen.

„Die Technologie ergänzt unser bereits breites Angebot an nachhaltigen Lösungen und trägt dazu bei, unsere Position in einem Markt zu stärken, der sich zunehmend auf Energieeffizienz und Dekarbonisierung konzentriert", sagte Dr. Philipp Walter, Executive Vice President Business Line Hydrogen Systems bei Heraeus. Gleichzeitig baut das Unternehmen durch die Partnerschaft seine Präsenz in Japan aus.

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