Synthesegas aus Abfällen in Norwegen

Nextchem prüft Machbarkeit einer Waste-to-Methanol-Anlage

Am norwegischen Industriestandort Mongstad könnte die erste großtechnische Waste-to-Methanol-Anlage Skandinaviens entstehen. Die Unternehmen Equinor und Mana haben dafür eine Machbarkeitsstudie bei Nextchem in Auftrag gegeben.

Veröffentlicht Geändert
Mongstad
Die Mongstad Raffinerie außerhalb von Bergen.

Das Projekt soll eine Technologie von Nextchem nutzen, um städtische und industrielle Abfälle in chemische Synthesegase umzuwandeln, die anschließend zur Produktion von kohlenstoffarmem Methanol dienen können.

Die Anlage – deren Machbarkeitsstudie aussteht und die in einer Raffinerie in Mongstad entstehen soll – soll zirkuläres Methanol mit niedriger CO₂-Bilanz produzieren, das den Kriterien der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) entspricht. Dieses Methanol könnte zunächst als Schiffstreibstoff dienen, um die Ziele der FuelEU-Maritime-Verordnung zu erfüllen, wodurch Endnutzer von Zahlungen und Strafgebühren im Rahmen des EU-Emissionshandels (ETS) befreit wären. Später könnte es auch als Einsatzstoff für Methanol-to-Jet-Anlagen zum Herstellen von nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) gemäß der FuelEU-Aviation-Verordnung verwendet werden.

Mana (NG Nordic) und Equinor Nextchem erhoffen sich von der Machbarkeitsstudie, eine technische und wirtschaftliche Bewertung der Abfallvergasung und der anschließenden Reinigung des Synthesegases für die Methanolproduktion.