Pumpe

(Bild: Milan _ stock.adobe.com)

  • Je nach Maschinenart unterliegen die Preise für Pumpen und Kompressoren einer recht unterschiedlichen Dynamik.
  • Die Preise für Flüssigkeitspumpen sind seit 2019 moderat und nahezu linear gestiegen.
  • Die Entwicklung für Kompressoren nach dem Verdrängerprinzip ist dagegen deutlich dynamischer.

Das Inflationsgespenst geht um – diese Schlagzeile sorgt seit einigen Wochen in den deutschen Medien für Aufregung: Nach einem Teuerungsmoratorium im Pandemiejahr 2020 – die Verbraucherpreise waren im Euroraum um lediglich 0,3 % gestiegen – registrierte das Statistische Bundesamt im August 2021 ein Plus von 3,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Doch trifft die Entwicklung der Verbraucherpreise auch auf die Entwicklung der Preise für Pumpen und Kompressoren zu? Die einfache Antwort heißt „jein“. Denn je nach Maschinenart unterliegen die Preise einer recht unterschiedlichen Dynamik.

Preisentwicklung von Verdränger- und Turbokompressoren im Vergleich zu Regelventilen und anderen Armaturen.
Preisentwicklung von Verdränger- und Turbokompressoren im Vergleich zu Regelventilen und anderen Armaturen. (Bild: CHEMIE TECHNIK, Daten: Destatis)

Während die Preise für Flüssigkeitspumpen eher stetig zulegen, zeigt sich die Entwicklung für Kompressoren nach dem Verdrängerprinzip deutlich dynamischer. Um die Einflüsse der Pandemie auf die Entwicklung bewerten zu können, sind wir bei der Datenanalyse bis in den Januar 2019 zurückgegangen. Demnach haben sich Flüssigkeitspumpen in den vergangenen 32 Monaten um 3,6 % verteuert – eine nahezu lineare und insgesamt moderate Teuerung. Oszillierende Verdrängerkompressoren verteuerten sich dagegen um 7,9 % und rotierende Verdrängerkompressoren sogar um satte 8,1 %! Und die Turbomaschinen? Dort sieht das Bild wieder ganz anders aus: Diese waren im August 2021 lediglich 2,7 % teurer als noch im Januar 2019. Eine besondere Rolle nehmen neben den Flüssigkeitspumpen und Kompressoren die Vakuumpumpen ein. Diese verteuerten sich zwischen Jan 2019 und Aug 2021 um 3,9 %.

Enorme Dynamik seit Juni 2021

Spannend ist neben dem Blick auf die Einzelmaschinen, die in Chemieanlagenprojekten durchaus eine wichtige Rolle spielen, auch die Betrachtung anderer Gewerke des Anlagenbaus. Weil die Strömungsmaschinen auch mit Ventilen und Armaturen assoziiert sind, haben wir die Preisentwicklung für diese Anlagenkomponenten in den beiden Abbildungen gegenübergestellt. Hier zeigen sich interessante Parallelen zu der Entwicklung bei oszillierenden Verdrängerkompressoren. Charakteristisch sind hier vor allem die Treppenstufen zum Jahreswechsel, die – wenn auch in abgemildeter Form – auch bei Flüssigkeitspumpen und rotierenden Verdrängerkompressoren zu sehen sind. Hier dürften Preislisten und angekündigte Preissteigerungen zu sehen sein. Im Reigen aller Anlagengewerke, die für den Bau von Chemieanlagen eine Rolle spielen, liegen die Entwicklungen für Pumpen und Kompressoren (zusammengefasst im Gewerk „Maschinen und Apparate“) laut Preisindex PCD immer noch im unteren Mittelfeld. Die größte Dynamik zeichnet sich im Gesamtindex derzeit bei Rohrleitungen und Bautechnik ab.

Preisentwicklung von Flüssigkeits- und Vakuumpumpen im Vergleich zu Regelventilen und anderen Armaturen.
Preisentwicklung von Flüssigkeits- und Vakuumpumpen im Vergleich zu Regelventilen und anderen Armaturen. (Bild: CHEMIE TECHNIK, Daten: Destatis)

Dennoch lässt vor allem die Entwicklung seit Mai – zumindest für die Kompressoren – darauf schließen, dass die Preisinflation weiter an Fahrt gewinnt.

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