
Der Standort Chalampé an der deutsch-französischen Grenze gehörte bis 2020 zum Chemiekonzern Solvay. (Bild: BASF)
Alsachimie wurde im Februar 2020 als Join Venture gegründet. Hintergrund war die geplante Übernahme des Polyamidgeschäfts des Chemiekonzerns Solvay durch BASF. Aufgrund von kartellrechtlichen Bedenken der EU-Kommission, durfte BASF aber nur Teile des Geschäfts, vor allem in Asien und Amerika, übernehmen. Das europäische Segment ging dagegen an Domo Chemicals. Für den Standort Chalampé wurde mit der Gründung des Joint Ventures Alsachimie ein Kompromiss gefunden.
Fünf Jahre später übernimmt BASF das Werk aber nun doch komplett: Die Vereinbarung, welche die beiden Unternehmen jetzt unterzeichnet haben, sieht vor, dass BASF den verbliebenen 49-prozentigen Anteil von Domo übernimmt. Vor Abschluss des Deals müssen jedoch noch die sozialen Gremien von Alsachimie gehört werden – die Transaktion soll dann noch Mitte des Jahres über die Bühne gehen.
BASF sieht in der Übernahme die Chance, das dortige europäischen Zentrum für die Produktion von Polyamid-6.6-Vorprodukten auszubauen. Alsachimie produziert unter anderem Ka-Öl, Adipinsäure oder Hexamethylendiaminadipat (AH-Salz). Als alleiniger Eigentümer von Alsachimie sei BASF in der Lage, „die Produktionsstruktur weiter zu stärken und die Rückwärtsintegration wichtiger Rohstoffe in der PA-6.6-Wertschöpfungskette zu maximieren“. Das Unternehmen schielt dabei vor allem auf Kunden aus den Branchen Automotive und Textilindustrie.